Freitag, 31. Januar 2014

Essigmutter ansetzen

So ein echter Selbstversorger will ja am Liebsten alles irgendwie selbst machen, zum Beispiel auch Essig. Wenn ich gerade mal wieder eine fixe Idee habe, muss ich so schnell wie möglich heraus finden, wie man das selber machen kann, zum Beispiel Essig. Also suche ich im Internet, wie man das macht ... zum Beispiel ... ach ihr wisst schon - Essig. Ein Glück gibt es das Internet, hier findet man wirklich alles. In meiner Kindheit musste ich in einen Buchladen und ein Buch kaufen oder in die Bücherei gehen, um aufwendig zu recherchieren. Heute geht das alles gemütlich von der Couch aus. Hmm, kommt meiner Bequemlichkeit entgegen, aber ist das auch wirklich gut?

Wie auch immer. Ich hatte recherchiert und wusste ungefähr, wie man Essig herstellt. Benötigt wird Alkohol, der in Essig umgewandelt wird. Da neulich bei einer kleinen Feier eine halbe Flasche Wein übrig blieb (und im Keller auch noch die ein oder andere uralte Pulle rumsteht), die keiner mochte, musste ich sofort loslegen. Wieder suchte ich im Internet und fand heraus, wie eine Essigmutter angesetzt wird, was herrlich einfach klingt.

100 ml Wasser
100 ml naturtrüber Apfelessig
1 TL Honig

Alles gut verrühren, in ein Glas geben, das Glas mit zwei Nylonstrümpfen abdecken und an einen warmen Ort stellen.


Nach 3 Wochen sollten sich Schlieren bilden, das wird/ist die Essigmutter. Jetzt zwei Liter Alkohol dazu geben (Rot-, Weiß-, Apfelwein .... was auch immer man möchte) und drei Monate (!) warten, bis aus dem Alkohol Essig geworden ist. Die Essigmutter kann beliebig oft wiederverwendet werden. Wird sie zu groß, sollte man sie zerteilen, vielleicht kann man sogar ein Stück an Bekannte weiter geben, die ihr ein gemütliches Alkoholbad einlassen. Ganz schön verwöhnt so eine Mutti und trotz der guten Pflege wird sie sauer.

Hach, ich bin schon ganz aufgeregt und werde euch berichten, wie es mit der Essigmutti weiter geht. Mal sehen, ob der erste Versuch gelingt. Angeblich soll fast nichts schiefgehen können.

Mittwoch, 29. Januar 2014

Zisch ... Prost ... ah!

Fünf Wochen, fünf lange Wochen musste das selbstgebraute Bier reifen, bis es endlich getrunken werden konnte. Vor allem für die beiden Brauer M und K eine verflucht lange Zeit, denn beide wollten wissen, ob ihr Braugang erfolgreich war oder nicht. Der erste Versuch ging in die Hose. Das Bier wurde sauer und landete leider im Klo (ich muss mit M reden, dass sich mein Kompost ebenfalls darüber freuen würde). Sehr schade, aber es war schon beim Abfüllen absehbar, dass der erste Braugang nichts geben würde. Die Hefe war nicht richtig angegangen, was wahrscheinlich an der Hefeart lag. Es war keine Bier- sondern normale Backhefe, die die Jungs verwendet hatten. Beim zweiten Braugang wurde aufgerüstet. Neue Gerätschaften, anderes Malz, die richtige Hefe und Hopfen mit Geschmack - ein Pale Ale sollte es werden. Heraus gekommen ist ein unglaublich leckeres Bier, das ziemlich viele Umdrehungen hat.

Aber seht selbst, wie schön das Bier in das Glas perlt.


Das Pale Ale riecht ein wenig nach Zitrusfrucht und es schmeckt fruchtig. Ganz anders, als die Einheitsbiere, die man im Laden kaufen kann. M träumt davon, seine Hausbrauerei auszubauen und Bier zu verkaufen. Bier aus dem Ort, für den Ort. Ich glaube, er könnte Erfolg damit haben, wir bräuchten nur den nötigen Platz und die Zeit dazu. Ein Lottogewinn könnte auch weiterhelfen. Davon könnten wir uns einen Bauernhof kaufen und ihn hübsch zurecht machen. M könnte in der Scheune Bier brauen und ich könnte gaaaanz viel Gemüse anbauen, ein paar Tiere halten und den ganzen Tag glücklich durch die Gegend wuseln. Vielleicht hätten wir dann sogar einen eigenen Hofladen für die Leute im Ort. Oh, das war wohl zu viel Bier. Wohl bekomm's.


Montag, 27. Januar 2014

Wintereinbruch im Farbengrund

Da ist er, der Winter. Gerade frage ich noch, ob er uns dieses Jahr verschont, schon müssen M und ich den Schneeschieber heraus holen und die weiße Pracht vom Bürgersteig entfernen. Die Hunde und ich haben den Schnee zum Anlass genommen, unseren Schrebergarten im Farbengrund zu besuchen. Es war eine schöne Runde, kalt, weiß und mit zwei Hunden, die sich mächtig über den Schnee freuten.


Der Schnee im Farbengrund bedeckt die unebene Wiese und auch das Stück Beet, das M und ich im Schweiße unseres Angesichts gegraben ist. Wir haben Tage dafür gebraucht und es ist stolze 3 x 3,5 Meter groß. Ein Witz. Aber für den Anfang muss es reichen. Ich hoffe trotzdem, dass ich die Motivation finde, im Frühling ein weiters wenigstens genauso großes Beet zu graben.

Die kleine Hütte auf unserem Grundstück bricht vermutlich bald zusammen. Wir müssen hier dringend für Ersatz sorgen. Es regnet rein, die Wände bestehen teilweise aus alten Schrankwänden. Sie sollte nicht größer werden als diese, aber sie muss den Schneelasten standhalten, ohne einzubrechen. Mal sehen, ob sie bis zum Frühjahr durchhält.



Max sucht nach Mäusen, mit denen werden wir sicherlich unseren Spaß haben. Jedes Mal wenn wir in den Garten gehen, steckt er seine Nase in die Erde und hebt schließlich Löcher aus. Eine Maus hat er bereits erwischt, dennoch besteht das Grundstück mehr aus Tunneln und Höhlen, als aus guter Erde.


Ob Klara wohl den Winter gebracht hat? Sieht eher nach einem Stock aus.


Samstag, 25. Januar 2014

Immer wieder tauschen

Tauschticket ist schon etwas sehr feines. Nahezu alle Hörbücher, die ich mir auf der langen Fahrt zur Arbeit anhöre, ertausche ich bei Tauschticket und versuche sie dort auch wieder weiter zu tauschen, um mir ein neues zuschicken zu lassen. Manchmal habe ich damit mehr, manchmal weniger Erfolg. Aber auch Kleidung und Geschenke tausche ich bei Tauschticket, glücklicherweise überwiegen die guten den schlechten Erfahrungen. Hin und wieder passiert es bei Kleidung, dass sie aussieht, als wäre sie fällig für die Altkleidersammlung. Ich selbst habe auch schon ein T-Shirt getauscht, das beim Empfänger gar nicht gut ankam. Für mich war es taufrisch, der Tauschpartner fand es verwaschen. Seitdem und seit anderen schlechten Angeboten von mir, versuche ich meine Tauschartikel noch besser zu beäugen und zu beschreiben. Mal mehr, mal weniger erfolgreich. In diesem Post will ich euch einen Überblick über Dinge geben, die ich in 2013 bei Tauschticket ertauscht habe.

  • Tischdecken zum Besticken inklusive verschiedener Garne als Geschenk für meine Schwester
  • Mindestens zehn Hörbücher (bei der langen Autofahrt brauche ich sie in Massen)
  • Einen wunderschönen weißen Frotteebademantel für M. Der Bademantel sieht aus, als hätte ihn jemand in einem Hotel mitgehen lassen.
  • Einen Jeansrock und einen Wickelrock
  • Ein orangefarbenes Sommerkleid, das sitzt wie angegossen
  • DVDs für den gemütlichen Filmeabend auf dem Sofa
  • Handgesiedete Seife - wunderschön, solltet ihr einmal bei Tauschticket vorbei schauen und selbst dort etwas tauschen wollen, sucht nach Naturseife von Auenland
  • Ein Nachthemd

Um das alles ertauschen zu können, habe ich tief in meine Schränke geschaut nach Dingen, die ich nicht mehr brauche. M musste sich von einigen Playstation Spielen trennen. Bücher, die ich nicht wieder lese, wandern in meine "Regale", genauso wie Musik-CDs oder teilweise DVDs. Eben alles, was ich vermutlich nie wieder benutzen werde. Das schafft Platz in meinen Regalen - für neues oder einfach für nichts. Mein Benutzername bei Tauschticket ist ynagas, allerdings weiß ich nicht so recht, wie man dort nach Benutzern suchen kann. Vielleicht kommt ihr auch auf den Geschmack, versucht es doch einmal.

Donnerstag, 23. Januar 2014

Spinat im Minibeet

Ich bin ja nun wirklich ein Gartenanfänger. Erfahrungen habe ich lediglich aus Kindheitstagen, als ich meiner Oma im Garten half. Allerdings tat ich das nicht sehr ausdauernd und nur dann, wenn mir der Sinn danach stand. Gelegentlich trieb ich meinen Vater zur Verzweiflung, wenn meine Schwester und ich versuchten, uns im Kartoffelacker bis nach China durchzubuddeln oder wir Löcher gruben, um verwaiste Enteneier, die in vom Hochwasser überfluteten Nestern lagen, auszubrüten. Fragt nicht, warum wir dazu Löcher buddelten. Vielleicht hatten wir vorher eine Doku über eierlegende Schildkröten oder Krokodile gesehen. Es schlüpfte jedenfalls keine Ente aus den Eiern, sie fingen irgendwann einfach nur an zu stinken.

Mein Gartenwissen finde ich im Internet oder Zeitschriften, zum Beispiel der Kraut und Rüben. In einer Ausgabe fand ich einen Artikel über Gründüngung. Sie schlugen vor, dass man Spinat auf das Beet pflanzen könne. So hätte man im Winter ein paar Blätter Spinat zu essen und könne den Rest im Frühjahr untergraben. Das Beet wäre geschützt von den dicken grünen Blättern, die dann auch noch Nährstoffe an den Boden geben würden. Ich fand diese Idee toll, aus Kindheitstagen kannte ich eine Gründüngung lediglich mit Senfsaat, die mein Vater auf den geschundenen Kartoffelacker ausbrachte. Der Senf brachte aber nicht die reichhaltigen Möglichkeiten des Spinats mit sich. Schon allein der Gedanke an die frischen Salatblätter aus dem Garten meiner Oma ... ein Traum.

Ende September - noch immer innerhalb der Pflanzzeit für Spinat - brachte ich die Samen in das Beet und bedeckte sie dünn mit Erde. Es dauerte nicht lang und die ersten Triebe reckten sich dünn und grün aus dem Braun heraus. Ich war stolz wie Bolle und war voller Vorfreude auf die dicken schmackhaften Blätter. Und dann geschah ... NICHTS oder fast nichts mehr. Einige Pflanzen bekamen noch winzig kleine Blättchen, aber die taugen weder als Bodenabdeckung noch als Mittagsmahl oder Gründünger. Ein Jammer.

Meine größte Spinatpflanze am 25. Dezember

Was habe ich bloß falsch gemacht? Darf Spinat nicht nach Kartoffeln gepflanzt werden? Ist der Boden zu sauer von den Fichten nebenan? Ist die Erde zu schwer für die feinen Spinatwurzeln?

Dieses Beet ist ein echtes Versuchsbeet. Ich bin gespannt, ob die Erde irgendwann so gut ist, dass dort wirklich etwas gedeiht. Ich werde dran bleiben und es mit Kompost und Sand füttern. Der Boden ist im Sommer so hart, dass man die Erdklumpen auch gut und gern mit Steinen verwechseln kann. Aber das kann man mit ausreichend Geduld sicherlich ändern.

Dienstag, 21. Januar 2014

Gartenplanung - Was soll's denn werden?

Langsam wird es Zeit und ich muss mir Gedanken machen, was so alles in den Garten kommt. Ich saß also gemütlich auf der Couch, durchstöberte den Saatenkatalog von Dreschflegel und kreuzte an, was ich alles anpflanzen möchte. Allein für den Garten entstand eine riesige Liste:

  • Knollensellerie
  • Rote Beete
  • Schnittsalat
  • Zwiebeln
  • Karotten
  • Erbsen
  • Spinat
  • lilafarbene Buschbohnen
  • Spargelerbsen
  • Rosenkohl
  • Pastinaken
  • Kartoffeln

Hinzu kommen die Pfanzen, die ich in Töpfen und Kübeln anpflanzen will:
  • Tomaten
  • Gurken
  • Kürbis
  • Zucchini
  • Paprika

Viel zu viel, vor allem für das kleine Beet im Schrebergarten, das M und ich im letzten Jahr umgegraben haben. Aber ich will ja noch mehr Beete vorbereiten für das Jahr. Also könnte das mit dem Platz hinkommen. Dagegen stehen aber zwei Dinge: 
  1. Ich will klein anfangen! Klein! Das was ich mir vorgenommen habe, ist alles, aber nicht klein! Ich muss bei meinem Vorsatz bleiben, ich kenne mich, wenn ich zu viel mache, verliere ich spätestens dann die Lust, wenn mir die Arbeit ... naja ... irgendwie so was wie über den Kopf wächst.
  2. Mein schlaues Gartenbuch empfiehlt, die Felder im vier Jahreswechsel anzubauen. Eine sinnvolle Sache, ich will den Boden nicht über die Maßen beanspruchen. Er soll lange leben und M und mich die ganze Zeit über mit Nahrung versorgen. Im ersten Jahr ist die Empfehlung für die Vierfelderwirtschaft, nur Kartoffeln anzubauen. Der Vorteil ist, dass sogar ich es schaffen werde, mich um Kartoffeln zu kümmern. Der Nachteil liegt auf der Hand: NUR KARTOFFELN! Ich will doch Abwechslung, Vielfalt und am liebsten alles sofort selbst machen. Ich weiß noch nicht, ob ich mich an diese Empfehlung halte oder ob ich wider besseren Wissens all das anpflanze, was ich haben will. Nur Kartoffeln ist doch langweilig.

Sonntag, 19. Januar 2014

Gundermann

Ist es nicht herrlich draußen? Es ist schon fast wie im Frühling. Die Tage werden länger, die Vögel proben ihren Gesang, um die Hochzeitslieder einzustudieren und die ersten Büsche und Bäume fangen an zu blühen. Auf meiner Morgenrunde mit den Hunden war ich ganz verzückt, als ich in der gelb-grünen Wiese einen blühenden Gundermann entdeckte. Ein Kraut, das gegen eiternde Wunden helfen soll. Es ist das erste blühende Kraut (neben einigen Zierkirschen), das ich dieses Jahr gefunden habe. Und weil ich mich so sehr freute, musste ich es mit der Handy-Kamera ablichten. Und weil ich die Hunde so sehr mag, mussten sie als Statisten mit auf das Bild. Wobei, wenn ich es so betrachte, ist der arme Gundermann eher der Statist.



Na? Wer hat das kleine Pflänzlein entdeckt?

Was meint ihr? Wird es dieses Jahr schneien? Kommt der Winter noch oder werden wir vom Herbst direkt in den Frühling gleiten? Nach einer Bauernregel sollte es jetzt keinen Winter mehr geben. Zwischen dem 6. und 8. Januar besagt eine Bauernregel, dass zu dieser Zeit entweder das Wetter umbricht und es Winter wird oder aber es kommt kein Winter mehr.

So sehr ich persönlich mir wünsche, auf die Kälte verzichten zu können, so sinnvoll wäre sie aber für den Garten.

Freitag, 17. Januar 2014

Ein zweiter Schnellkomposter

Kurz vor Weihnachten, wir saßen im Partykeller und tranken Bier, erzählte ich, dass mein Schnellkomposter im Garten voll sei und ich mir unbedingt einen neuen kaufen müsse. S riss die Augen auf und lächelte vielsagend "Nein, nein, das musst du nicht", sagte sie und winkte ab. "Aha" dachte und sagte ich, da hat wohl schon jemand Geschenkepläne für Weihnachten.



Es war glücklicherweise nicht mehr lang hin und so ein Kompost arbeitet ja auch und schrumpft in sich zusammen, so dass ich meine Küchenabfälle weiter auf den wirklich vollen Schnellkomposter werfen konnte. Ich hätte ja nicht gedacht, dass die grüne Plastikkiste nach dem Zwangsumsetzen so schnell wieder voll würde, aber ich hatte nicht mit den Töpfen voll Erde gerechnet, die von der letzten Tomatenzucht übrig geblieben sind. Vier volle Erdtöpfe habe ich in den Komposter geschüttet, immer abwartend, dass ausreichend Küchenabfälle dazwischen sind. Ich hoffe, die alte Erde schadet der Qualität des Komposts nicht. Im Garten warten noch immer mindestens sechs alte Tomatentöpfe darauf, ausgeleert zu werden. Zwei davon könnte ich zum Abdecken des vollen Komposters benutzen. Ob das hilfreich ist?

Wie auch immer - S schenkte M und mir tatsächlich einen Schnellkomposter und gleich am nächsten Tag baute ich ihn im Garten auf, was ja wirklich schnell geht. Da steht der schwarze Schatz jetzt neben dem Grünen und nimmt treu jedes Häppchen Garten- und Küchenabfälle entgegen.


Vielleicht wird er demnächst sogar mit etwas Mist von den Schafen gefüttert, die über den Winter in den Stall des Nachbarn umgezogen sind.

Mittwoch, 15. Januar 2014

Der Unsinn einer Patchworkdecke

Eines schönen Tages, wir saßen bei S und P im Wohnzimmer und feierten S Geburtstag, durchstöberte eine Freundin ein Buch, das ich S geschenkt hatte. Es war ein Buch mit Nähanleitungen für Anfänger und wenn ich mir das Buch so anschaue, auch für wenigstens leicht Fortgeschrittene. In diesem Buch war eine Abbildung einer Patchworkdecke und besagte Freundin tippte auf das Bild, schaute S und mich mit ihren großen blauen Augen an und sagte "Ich will auch so eine Decke. Die ist wunderschön!" Sie gab uns auch den Hinweis, dass noch zwei Monate Zeit seien bis zu ihrem Geburtstag, wir also genügend Zeit hätten, eine Decke für sie zu nähen.

Ich schüttelte sofort den Kopf "Nein, niemals. Ich hab so was noch nie gemacht, die Patchworkkissen waren schon anstrengend genug." sagte ich ihr, doch sie wurde nicht müde. Zählte auf, welche Farben es nicht sein sollten. "Kein pink, kein grün, kein gelb ..." ich weiß gar nicht mehr, was sie noch alles nicht haben wollte. Am Ende blieb auf alle Fälle blau übrig.

Von meiner Mutter hatte ich vor zwei Jahren zu Weihnachten eine Nähmaschine geschenkt bekommen und irgendwie kribbelte es unter meinen Fingernägeln. Ein bisschen Spaß hätte ich ja schon daran. Eine Herausforderung, an der ich mich messen könnte. Das wäre ein echtes Großprojekt. Und erst ihr Gesicht, wenn sie doch so eine Decke bekäme, gerade nachdem ich so vehement verneint hatte.

Ein paar Tage später surfte ich unschuldig im Internet und schaute nach Patchworkstoffen. Ich wurde fündig. Der Stoff war auch gar nicht sooo teuer. Ruckzuck landete er im Einkaufskorb und später im gut verpackten Paket vor meiner Tür. Es ging los - mit dem völligen Widersinn, den so eine Decke mit sich bringt. Um die Decke zu nähen musste ich die Stoffstücke erst zerschneiden, um sie dann wieder zusammen zu nähen. Während ich schnibbelte und schnitt (ich benötigte mangels passenden Werkezeugs einen ganzen Tag um 150 gleichgroße Quadrate zu schneiden), musste ich immer wieder darüber nachdenken, dass es blödsinnig ist, den Stoff erst zu zerstören, um ihn hinterher wieder zusammen zu nähen.


Insgesamt brauchte ich vier Wochenenden, um die Decke fertig zu stellen. Sie hat mich hin wieder den letzten Nerv gekostet, vor allem, als ich versuchte das Ober- und Unterteil aufeinander zu nähen. Der Patchworkstoff war gut strukturiert und behielt seine Form, das Flauschevlies zog sich, wie es lustig war und die Abmaße trafen nie so zu, wie ich das wollte. Irgendwann lagen die Stoffe annähernd ordentlich aufeinander. Meine Finger waren zerstochen von den Nadeln, aber die Nähmaschine schnurrte über die Bahnen und tackerte die Stoffe ohne Murren zusammen. Ganz am Ende stellte ich fest, dass ich den Saum auf einer Seite von Hand annähen musste. Bei einer Decke von 1,40 x 2,20 Metern sind das eine ganze Menge Nadelstiche.


Am Ende war ich von der unsinnigen Decke so begeistert, dass ich sie am liebsten selbst behalten hätte. Aber meine Freundin freute sich riesig über die Decke, vor allem, weil sie das wirklich nicht erwartet hätte. Das große kleine Projekt hat mir so viel Freude bereitet, dass ich überlege, wem ich die nächste Decke nähe. Vielleicht mir selbst oder meiner Mutter, meiner Schwester oder D oder S? Oder allen? Ich brauche ordentliches Werkzeug, dann geht das Ruckzuck ...

Vielen Dank kleine M für die fantastischen Bilder!

Montag, 13. Januar 2014

Meine neue Brotbackform

Zu Weihnachten hat M mir eine Brotbackform von DENK geschenkt. Sie ist wunderschön. Schwarz, verdammt schwer und sieht aus wie ein tiefer Teller mit einer Rille. In die Mitte kommt der Brotteig, in die Rinne wird Wasser eingefüllt, das während des Backvorgangs verdunstet. Durch den Wasserdunst bekommt das Brot eine wundervolle Kruste. Der erste Backversuch war eine Backmischung, die mir M gleich dazu schenkte. So hatte ich wenig Arbeit und die Backform konnte gleich getestet werden.


Ich habe schon einige Brote gebacken - vor allem in einem Brotbackautomaten - aber keines war so lecker, wie dieses. Die Kruste war wirklich genauso köstlich, wunderschön, kross und lecker, wie in der Werbebroschüre beschrieben. M und ich haben das Brot innerhalb kürzester Zeit verspeist, auf dem Foto war es wenige Stunden alt und trotzdem fehlte schon mehr als die Hälfte.

Jetzt träume ich von weiteren Broten. Sobald die Jungs das nächste Mal Bier brauen, werde ich ein Treberbrot backen. Für meine Lieblingsbrote werde ich demnächst Sauerteig ansetzen und dann geht es los. Vielleicht kommt mein Brot in Zukunft nur noch aus dem eigenen Backofen. Wenn wir dann noch einen mit Holz befeuerten Küchenofen mit Backfach haben ... hach, träumen ist so wunderschön.

Ihr werdet hier sicherlich das ein oder andere Rezept von gelungenen und nicht gelungenen Broten finden. Es gibt dann eine Empfehlung, welches bei euch in die Röhre wandern sollte.

Samstag, 11. Januar 2014

Bratapfelkonfitüre

Ganz am Anfang meiner Gartenkarriere, bin ich immer auf der Suche nach neuen Rezepten, um die geernteten Obst- und Gemüsesorten auf schmackhafte Art und Weise zu verarbeiten und haltbar zu machen. Auf meiner Suche stieß ich auf ein Rezept für Bratapfelkonfitüre. Chefkoch ist bei solchen Suchen einer meiner besten Freunde. Die Konfitüre klang erst einmal merkwürdig, aber da ich Bratäpfel mag, versuchte ich es einfach. Und Tada! Heraus kam meine neue Lieblingsmarmelade. Fand ich die Vorstellung von Äpfeln auf dem Frühstücksbrötchen merkwürdig, musste ich nach dem ersten Konfitürenversuch enttäuscht feststellen, dass ich aus dem Kilo Äpfel gerade einmal 4 Gläser bekam, die ich dann auch noch zu Weihnachten verschenken wollte. Lecker lecker lecker!


Es war ganz schnell klar, dass ich für meinen eigenen Vorrat mehr machen musste und so fragte ich bei meinem Schwiegervater in Spe nach Apfelnachschub, denn die Ernte in seinem Garten war reichlich. Vorbildlich wie er ist, hat er die Äpfel eingelagert. Mjom mjom ...

Für die, die auch in den Genuss der leckeren Marmelade kommen wollen, hier das Rezept:
Bratapfelkonfitüre

Donnerstag, 9. Januar 2014

Was der Toilettengang mit Pflanzen zu tun hat

Ganz einfach, ihr könnt bei eurem Gang zur Toilette jetzt anfangen, an die Anzuchtzeit eurer Pflanzen zu denken. Ihr könntet euch überlegen, wie die Beete angelegt werden sollen, was in den Töpfen auf eurem Balkon wachsen soll, wo der Kompost steht ...

Ja, das kann man alles tun, aber praktischerweise kann man noch etwas ganz anderes machen. Sammelt die leeren Klopapierrollen, die könnt ihr als Töpfe zum Anziehen der Pflanzen benutzen. Erde rein in eine Schale stellen, Same in die Rolle und Wasser drauf. Die Papierrollen könnt ihr hinterher mit einpflanzen, wenn die Planze stark genug ist, um in einen größeren Topf oder direkt in das Beet zu wandern. Das spart Geld für teure Anzuchtschalen.

Also ran Leute, die Klopapierrollen sind zu mehr zu gebrauchen, als für die Altpapiertonne.

Dienstag, 7. Januar 2014

Regal auf der Fensterbank

Schon länger denke ich darüber nach, ein Regal für die Fensterbank zu bauen. Wir haben in der Küche und im Wohnzimmer große Fenster und Fensterbänke, die so breit sind, das locker ein schmales Regal darauf passt. Die Idee dazu kam mir, als ich darüber nachdachte, wo ich die Anzuchtkisten für die Tomaten, den Rosenkohl usw. hinstellen solle. Es ist ja nicht so, als wären meine Fensterbänke das ganze Jahr über leer und würden nur darauf warten, dass ich die kleinen grünen Kästen dort hin stellte. Da in der Waagerechten nichts mehr ging, musste ich in einer weiteren Dimension denken.

Heute beim Einkaufen fiel mir mein Plan wieder ein. Bisher drückte ich mich erfolgreich vor dem Aufwand. Fenster ausmessen, in den Baumarkt fahren, Bretter kaufen, Regal bauen ... was, wenn es schief geht und ich zu schusselig bin, ein paar Bretter zusammen zu schrauben? Mit Ikea Möbeln habe ich ausreichend Erfahrungen gemacht, aber ein Möbelstück nach eigener Idee zusammen bauen und das Rohmaterial dazu kaufen? Erschreckende Vorstellung.

Ich kaufte also unsere Lebensmittel ein und schaute hinüber zu dem 50 Meter entfernten Baumarkt. Ich dachte: "Los, pack es. Sonst wird das nie was." Ich wusste zwar nicht wie groß das Fenster ist, aber mein Augenmaß ist meist ganz gut. Ich schnappte mir 5 Bretter, ein paar Holzschrauben und fuhr frohen Mutes nach Hause.


Das Regal zu bauen war einfacher, als ich dachte. Bei einer Seite habe ich die Löcher für die Schrauben vorgebohrt, da es sich aber um weiches Fichtenholz handelt, ist das völlig überflüssig. Also einfach nur Maß nehmen, Schrauben rein, fertig. Gut, perfekt ist es nicht geworden. Bei einem Brett vergaß ich Maß zu nehmen, als ich es an der zweiten Seitenwand festschraubte, jetzt ist es nicht in Waage. Hoffentlich gedeihen die Pflanzen in diesem Regalfach trotzdem, das Wasser könnte auf eine Seite fließen und nur dort wachsen die Pflanzen ... ach was soll's. Es steht, sieht gut aus und ich bin sehr zufrieden mit mir. Jetzt muss endlich die Pflanzzeit kommen!


Ms Kommentar zu dem Regal: "Was hast'n da gemacht? Find ich das gut? Ja, geht."


Sonntag, 5. Januar 2014

Warum eigentlich Selbstversorgung? - Transporte

Meine Tomaten, selbst die von dem Biolieferanten, stammen häufig aus Spanien, wo sie in riesigen Gewächshäusern angebaut werden. Gerade in der kühlen und kalten Jahreszeit, zu der hier keine Tomaten mehr wachsen, werden die frischen roten Paradiesäpfel aus den warmen Ländern hierher transportiert. Aber brauche ich das wirklich? Die Tomaten wachsen auch hervorragend bei mir zu Hause im Garten, sogar ohne Gewächshaus. Genauso wie Kartoffeln. Auch wenn Kartoffeln aus Deutschland kommen, so haben sie meist doch einen längeren Weg hinter sich, als kämen sie direkt aus meinem Garten auf den Tisch.

LKW um LKW fährt unser Essen durch Deuschland. Noch skurriler wird es, wenn man sich die Wege eines Fertigessens vor Augen führt. Die Zutaten kommen aus unterschiedlichen Ländern an einen Ort, werden dort zubereitet und wieder verschickt an Läden, zu denen ich mit meinem PKW fahre, um sie einzukaufen. Krabben werden in der Nordsee gefangen und nach Marokko transportiert, um sie dort günstig pulen zu lassen. Anschließend bringt man sie zurück in unsere Läden. Lebendige Tiere werden durch ganz Deutschland gefahren, zum Teil sogar mit dem Schiff in andere Länder gebracht, um sie dort günstiger schlachten zu lassen, als es an Ort und Stelle möglich wäre. Die Auswirkungen der freien Marktwirtschaft, des Wettbewerbs der Länder, um günstigere Arbeitsbedingungen nimmt Ausmaße an, die bedenklich sind.

Unser Essen, das wir im Laden kaufen, hat meist einen sehr langen Weg hinter sich, bevor es in unserem Mund verschwindet. Zum Teil kann ich das nachvollziehen, Pfeffer und Bananen wachsen hier nicht, aber ich möchte nicht darauf verzichten, also muss ich den langen Transport in Kauf nehmen. Aber muss das Essen, das hier wächst und für das in meinem Garten Platz zum Gedeien wäre, wirklich so weite Wege zurück legen? So vieles kann ich selbst anbauen und spare damit Transporte, die die Umwelt mit CO2 belasten.

Freitag, 3. Januar 2014

Hundehaare für den Kompost

Klara, unser Schäferhund, wechselt gerade wieder ihr Fell. Zweimal im Jahr schmeist sie all ihr Haar von sich und bekommt neues hübsches weiches Fell. In der Übergangszeit sieht sie aus wie ein gerupftes Huhn. Danach ist sie läufig und der hübscheste Schäferhund in der Stadt. M und ich müssen in der Haarwechselzeit ständig die Bürste zücken und ihr das überschüssige Haarkleid entfernen. 5 bis 10 Minuten macht ihr das auch Spaß, dann wird sie so langsam quengelig und will nicht mehr länger still halten. Aber auch in dieser kurzen Zeit ist der Fellertrag enorm hoch. Das Bürsten hat zudem den Nutzen, dass in unserer Wohnung nicht kurz nach dem Staubsaugen wieder ein grau-brauner Teppich auf dem Boden liegt.


Neulich kam ich nach Hause und M hatte Klaras Haar im gelben Sack entsorgt. Da gehören sie nun wirklich nicht hin, also holte ich sie wieder heraus und steckte sie in die Kompostschüssel. M schaute ich mit hochgezogener Augenbraue an und klärte ihn auf. Dass Hundehaar auf den Kompost gehört, verursachte nun wiederum ein Stirnrunzeln bei ihm, konnte er mir doch nicht so recht glauben. Ich muss gestehen, ich glaube es mir selbst nicht so recht. Wie so oft handelt es sich hier um gelesenes Wissen, das jetzt in der Praxis umgesetzt werden will. Also: Probieren geht über studieren und warum sollte ich mit den Hundehaaren die Mülltonne füllen, wenn sie meinen Kompost mit Stickstoff füttern?

Eine weitere Möglichkeit wäre, aus den Haaren einen Pullover zu stricken. Irgendwann hatte ich einmal eine Reportage einer Frau gesehen, die dies mit dem Haar ihrer beiden Afghanen machte. Allerdings finde ich die Vorstellung einen Hundehaarpullover zu tragen eklig. Etwa so eklig, wie die Vorstellung Hundemilch zu trinken.

Mittwoch, 1. Januar 2014

Frohes neues Jahr - Gartenvorsätze für 2014

Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, Glück, Zufriedenheit und Gesundheit für das neue Jahr.

Ein neues Jahr ist immer auch die Möglichkeit, von vorne anzufangen. Man schmiedet Pläne und versucht sie in dem Jahr zu erfüllen. Ich erinnere mich an einen Silvesterabend, an dem ich mir vornahm, mehr für die Schule zu lernen. Tatsächlich ging ich sofort, direkt an dem Abend ans Werk und lernte. Dieser Abend musste für das restliche Jahr reichen - so ist das mit meinen guten Vorsätzen. In diesem Jahr habe ich mir auch wieder einiges vorgenommen, vor allem für mein Leben als Selbstversorger. Da ich noch ganz am Anfang stehe, gibt es unglaublich viel zu tun. Dies sind meine guten Vorsätze für das neue Jahr:

  • Den Schrottkompost abreißen und an der Stelle ein Hochbeet für Kräuter bauen
  • Einen Solar-Dörrautomaten aus einem alten Kellerfenster bauen
  • Johannisbeersträucher und Rhabarber pflanzen
  • Drei bis vier neue Versuchsfelder anlegen (ich habe diverse Ideen für die Umsetzung, dazu in einem anderen Post mehr)
  • Mehr Zeit im Garten verbringen
 Das war es auch schon. Ich werde euch auf dem Laufenden halten, welche der Vorsätze ich wirklich erfülle.