Sonntag, 17. September 2017

Hot Compost - Nichts für Faulpelze


Ein heißer Kompost, oder Hot Compost, ist wahrlich nichts für Faulpelze wie mich. Das musste ich jetzt feststellen, aber hey, um eine neue Erfahrung zu machen, muss man etwas neues probieren. Im letzten Jahr, als ich tierisch Kompost-motiviert war, hätte es mit dem Hot Compost sogar fast geklappt, wenn ich denn die richtigen Materialien dafür gehabt hätte.



Dass ich seit neustem den Rasen in unserem Schrebergarten mähe, erwähnte ich ja schon. Dass ich mich an einem Hot Compost versuchen wollte, schrieb ich auch. Ich mähte also, breitete den Rasenschnitt auf der Wiese aus und wartete einen Tag, damit er etwas antrocknen konnte.



Den nächsten Tag fuhr ich mit meinem Fahrrad und Pappe in den Satteltaschen in den Schrebergarten, um meinen ersten richtigen heißen Kompost aufzusetzen. Einer der großen Vorteile soll ja sein, dass hinterher genauso viel Material raus kommt, wie man rein tut. Ich war also wirklich gespannt, was passiert. Ach, ein weiterer (noch wichtigerer) Vorteil ist, dass Krankheitskeime und Saat bei den hohen Temperaturen im Kompost absterben.

Ich schichtete also gemütlich meinen Rasen und die Pappe in den Thermokomposter. Zwischendrin flog immer wieder eine Gabel voll Gartenabfall dazwischen, der vorher in dem Komposter war. Vielleicht verrottet das ja auch, dachte ich mir.



Der Kompost wuchs Schicht um Schicht. Am Ende war er bis zum Deckel gefüllt. Ich klappte ihn zu, rieb mir den Schweiß aus der Stirn und fuhr wieder nach Hause (viel zu spät, JF war schon wieder von der Oma zurück).



Jeden Tag blickte ich erwartungsvoll in den grünen Behälter, hielt meine Hand prüfend über die letzte Schicht Rasenschnitt und freute mich, dass ich die Wärme tatsächlich spüren konnte. Es läuft, dachte ich bei mir. Doch dann kam der nächste Schritt für den erfolgreichen heißen Kompost.

Nach vier Tagen muss man den Kompost umsetzen. Das Innere kommt nach außen, das Äußere nach innen. Oben und unten tauschen den Platz. Damit soll der Verrottungsprozess am Laufen gehalten und die Temperatur weiter nach oben getrieben werden. Blöd nur, dass mein Urlaub so unvorhersehbar schnell zu Ende war (Ironie aus) und ich zu so später Feierabendstunde keine Lust hatte, den zugegebenermaßen kleinen Kompost umzusetzen. Schlimm war auch die Vorstellung, dass es sich damit nicht erledigt hat. Ganz im Gegenteil, denn der Kompost möchte gern alle zwei Tage erneut umgesetzt werden.

Tja, daran scheiterte der Versuch. Übrigens war der Kompost schon nach zwei Tagen auf die Hälfte seiner ursprünglichen Höhe zusammen gesackt und nach 3 Tagen war die Tonne nur noch zu einem drittel gefüllt. Von wegen, das Material wird nicht weniger. Mein Fazit: Ich bleibe beim Standard-Kompost, den ich alle halbe Jahr umsetze. Das ist zwar wesentlich mehr Arbeit auf einmal, aber wenn ich meinen Schweinehund schon überwinden muss, dann doch bitte nur alle halbe Jahr und nicht alle zwei Tage.

Sonntag, 10. September 2017

Rote-Beete-Apfel-Salat


Ich weiß gar nicht mehr, wann ich dieses Rezept das erste Mal ausprobierte. Ich weiß auch nicht mehr, wo ich es ursprünglich entdeckte. Aber inzwischen gehört dieser einfache pinke Salat zu meinen Lieblingsgerichten. Meine Mutter schnibbelt auch gern die roten Knollen für ihre Kolleginnen, die völlig vernarrt sind in das erdig-süß-saure Geschmackserlebnis.

Und so wird’s gemacht:
2 Äpfel schälen und in Würfel schneiden (1 x 1 cm oder kleiner, wenn man nicht so viel kauen mag)
2 mittelgroße Rote Beete schälen und in Würfel schneiden (wie die Äpfel – Vorsicht, die Rote Beete färbt die Finger rot)
Alles in eine Schüssel geben.
Wer mag kann mehr Apfel oder mehr Rote Beete verwenden, je nachdem in welche Richtung der Geschmack tendiert.

Für das Dressing:
3 Esslöffel Schmand
2 Esslöffel süßer Essig (z. B. Himbeere)
1 Messerspitze Salz und
etwas Pfeffer vermischen.
Das Dressing unterheben und alles gut durchrühren. Fertig ist der Salat.



M freudig: „Ist das Heringssalat?“
Ich grinsend: „Ja, es fehlt nur der Hering.“
M kauend: „Mmmmh, schmeckt gut. Fehlt nur der Hering.“
Ich noch immer grinsend: „Ja.“

Sonntag, 3. September 2017

Bitte Abstand halten


Es gibt ja so Sachen, die ich erst glaube, wenn ich sie selbst ausprobiere. Oder falsch mache. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich, weswegen man früh genug die Fehler machen sollte. Blöd nur, dass ich schon so alt bin. Diesen Sommer hab ich ganz anschaulich gelernt, dass man tatsächlich den Abstand bei der Gemüsesaat einhalten sollte. Wenigstens den kleineren der beiden Abständen, also den Pflanze zu Pflanze Abstand. Das mit dem Reihenabstand leuchtet mir nicht ein. Der ist aus meiner Sicht nur Platzverschwendung und kommt höchstens dem leichteren Hacken und somit der Unkrautbekämpfung zu Gute. Wobei, wenn man zwischen den Pflanzen mehr Platz lässt, ist das nicht auch eine potentielle Einladung für Unkraut?



Bisher habe ich es nicht für nötig gehalten, meine Gemüsesaat zu vereinzeln. Die Karotten wuchsen so, wie die Körnchen fielen, genau wie die Rote Beete. Das gab mitunter ganz anschaulich geformte Ernte, zum Beispiel Karotten, die sich um andere schlangen oder Karotten, die nicht in die Tiefe wuchsen (da war wegen einer anderen Karotte kein Platz) sondern waagrecht in Oberflächennähe.
Als ich die Rote Beete erntete, wusste ich endlich, warum man dem Gemüse etwas Luft zum Wachsen lassen sollte. Es ist ja im Grunde auch nur all zu logisch. Wächst zu viel Gemüse auf der selben Stelle, konkurrieren sie um Nährstoffe und Platz. Heraus kommen dann winzige Schrumpfpflanzen, bei denen man nie weiß, ob es sich schon lohnt sie zu ernten oder ob sie vielleicht doch noch etwas … naja … größer werden wollen.

Im nächsten Jahr lasse ich meinem Gemüse also etwas mehr Luft – nein, Erde. Vermutlich werde ich dann sogar mehr Ertrag erzielen, als bei einer größeren Menge an Pflanzen, die aber im Baby-Status verharrt.

PS: Aus diesem Gemüse und den zugekauften Äpfeln wurde übrigens ein Rote-Beete-Apfel-Salat. Sehr sehr lecker!