Samstag, 31. Mai 2014

Hügelbeet und Flachbeet begrünt

Nachdem die Schnecken unsere Hügelbeetbepflanzung im Farbengrund nahezu vertilgt haben, bepflanzten M und ich das Beet neu. Dazu nahmen wir zahlreiche vorgezogene Pflanzen und Sämereien mit. Damit sich auch alles gut verträgt, habe ich vorab im Internet recherchiert, welche Pflanzen gern beeinander stehen und mir einen Schlachtplan für das Flachbeet zurecht gelegt.


Neben den Sachen auf der Liste nahmen wir auch vorgezogene Paprika, Gurken und Zucchini für den Hügel mit. Ich hielt die ausgetüftelte Pflanz-Reihenfolge im Flachbeet ganz genau ein, legte nur von der ein oder anderen Pflanze mehr Reihen an, als ursprünglich vorgesehen. Das Beet ist doch länger, als ich dachte. Natürlich war ich nicht so schlau, die Reihen zu markieren, es wird also eine kleine Überraschung bleiben, was wo wächst.


Von den Mangold Samen hatte ich sicherlich 30 auf der Hand, als ich sie in die harte Erde gab. M war so freundlich, die neugesäten Samen sofort zu begießen, auch die in meiner Hand, weswegen ich alle Mangold-Samen unter die Erde brachte. M freute sich darüber, Mangold schmeckt ja soooo gut, sagt er. Dabei hatte ich in Erinnerung, dass er sich häufig darüber beschwerte, wenn es schon wieder Mangold gab. Aber was weiß ich schon. Um die Buschbohne Bamberger Blaue hat M unsere gesammelten Eierschalen gestreut, um die Schnecken abzuwehren. Bisher habe ich noch keinen Schneckenkragen wie von ulig Monster und Renate Waas empfohlen, aber ich werde mir die Teile wohl gönnen und im Farbengrund zum Einsatz bringen.


Meine selbstgezogenen Tomaten sind winzig geblieben. Ich gebe ihnen keine Chance, es in dem Schrebergarten - oder auch irgendwo anders - zu etwas zu bringen. Es war wohl nicht gut, dass ich die Tomaten im kalten Schlafzimmer stehen hatte. Dort wuchsen sie einfach nicht und auch jetzt im warmen Sonnenschein sind sie wachsfaul ... sehr sehr schade.

Suchbild: Wie viele Tomaten stehen hier?

Das Hügelbeet bepflanzten wir hauptsächlich mit vorgezogenen Pflanzen und den nassen Samen des Mangolds. Die Erde des Hügelbeetes ist viel viel schöner, als die im Flachbeet. Wir haben in unserem Schrebergarten eine unglaublich lehmige oder tonhaltige Erde. Auf dem Hügelbeet ist die Erde sehr gut mit Kompost durchmischt und damit wunderbar locker, die Arbeit an dem Hügel hat sich also schon einmal gelohnt. Jetzt bin ich gespannt, wie die Pflanzen wachsen.


Donnerstag, 29. Mai 2014

Radieschen, Spinatbaum und anderes

In Quadratbeet wächst und gedeiht es, es ist eine wahre Wonne und das Ernten ist köstlich. Die Radieschen sind reif und müssen ihr Leben lassen. Bei fast jedem Gang zum Quadratbeet vernasche ich eines der Radieschen, hin und wieder ernte ich sogar eines für M, den ich an dem süß-scharfen Geschmack teilhaben lassen will.



Der Spinat "Matador", der zum Blühen im Beet bleiben durfte, entwickelt sich zu einer imposanten Planze. Er wird immer mehr zu einem kleinen Baum mit einem dicken Stamm. Ihm zur Seite habe ich eine Paprika gepflanzt, die hoffentlich gegen die geballte Kraft der eigentlich zarten grünen Blätter ankommt.


Neben der Paprika habe ich auch zwei weitere Pflanzen in das Quadratbeet gesetzt - natürlich in andere Quadrate: Eine Tomate und einen Grünkohl. Das Beet ist ein Experiment und ich möchte vor allem wissen, wie groß die Pflanzen werden, wie viel Platz sie am Ende benötigen und wie viel Ertag sie bringen. Als M und ich die Grünkohl-Pflanze kauften, hatten wir so ziemlich die witzigste Verkäuferin, die es gibt. Der Grünkohl ratterte auf dem Förderband Richtung Verkäuferin, sie guckt mich an und dann den Grünkohl.

Sie: "Eine einzige Pflanze?"
Ich nicke
Sie: "Na, das reicht ja für ein Essen."
Ich: "Ja, wenn die Schnecken sie nicht vorher fressen."
Sie: "Schnecken? Ja, da haben wir in der Pflanzenabteilung ..."
Wir beide fingen an zu lachen und sogar M schmunzelte.

In Quadratbeet 1 befinden sich im Moment folgende Pflanzen:
  • 2 Felder mit Salat (10 Pflanzen)
  • 3 Felder mit ich-weiß-nicht-wie-vielen-Radieschen
  • 1 Feld mit Petersilie und Tomate
  • 1 Feld mit Grünkohl und einer verirrten Salatpflanze, die bald geerntet werden muss
  • 1 Feld mit Paprika und zwei Spinatbäumen
  • 1 Feld mit 4 Kohlrabi und einem weiteren Spinatbaum

Dienstag, 27. Mai 2014

Johann, du alte Socke

Mich packte mal wieder die Stricklust und was ist da schöner, als Socken stricken? Das geht schnell und der Erfolg lässt nicht lange auf sich warten. Wenn man dann noch eine schöne bunte Sockenwolle hat, geht die Arbeit schnell von der Hand und bereitet große Freude. Der alte Johann wanderte auf meine Nadeln und wurde zu einem Paar Socken verstrickt, das ich anschließend einer Freundin schenkte. Ein kleines Geschenk, wenn man bedenkt, dass sie mir vor kurzem einen selbstgestrickten Pullover schenkte.


Sonntag, 25. Mai 2014

Das zweite Quadratbeet

An unserem freien Tag, fuhren M und ich, noch immer erschüttert von der Schneckeninvasion, in den Baumarkt, kauften Bretter, Schrauben und Erde.

Zusammenbauen
Zu Hause angekommen, strich ich die Bretter mit einer übrig gebliebenen Farbe in Kastanie, stellte sie in die Sonne, damit sie schnell trockneten und schraubte sie anschließend aneinander. Dieses Mal machte ich auch alles richtig, jeweils eine Stirnseite des Bretts wurde mit der schmalen Seite verschraubt und wenn ich mich nicht vertan habe, sollte ein perfektes Quadrat entstanden sein.

Aufstellen
Aus der Hühnerstall-Verpackung schnitt ich ein Quadrat zurecht und legte die Pappe auf die Stelle, an der ich das Quadratbeet aufstellen wollte. Die Pappe soll verhindern, dass das Gras durchwächst. Natürlich zersetzt sie sich mit der Zeit und das ist auch gut so, aber das Gras darunter wird in der gleichen Zeit ebenfalls verrotten. In dem Buch, das ich zum Quadratgärtnern gekauft habe, wird empfohlen, Unkrautflies unter das Beet zu legen, aber das will ich nicht, denn irgendwann möchte ich auch Schwarzwurzeln in dem Beet heranziehen und dazu müssen die Wurzeln weit in den Boden dringen können.


Befüllen
Dieses Mal befüllte ich das Beet nicht ausschließlich mit Kompost, sondern kaufte Erde dazu. In einem Buch wurde empfohlen, Rosenerde zu verwenden, da dieser Ton beigemischt ist, der das Wasser hält. Leider ist in dieser Erde auch Torf. Trotz schlechten Gewissens kaufte ich drei Säcke davon. Mit in den Einkaufswagen wanderte ein Sack Holzfasern, die ironischerweise als Torfersatz dienen. Dazu siebte ich Kompost und mischte alles zusammen in einer Schubkarre, bevor ich die Erde in das Quadratbeet gab.


Max bestaunte mein Treiben vom Kompost aus. Die weiche Erde tut seinen alten Knochen gut und ich bin nicht böse drum, wenn er ein wenig darin herum scharrt, um sich ein gemütliches Nest zu graben.


Pflanzen
Natürlich konnte ich mit dem Bepflanzen des Beetes wieder keine Woche warten, aber immerhin gab ich der Erde eine Nacht Ruhe, bevor ich sie bepflanzte - das muss ausreichend Zeit sein, damit sie sich setzen konnte.


Hinein kamen:
  • 2 Felder Buschbohnen "Bamberger Blaue" mit je 5 Pflanzen + 1 x Bergbohnenkraut
  • 2 Felder Paprika mit je einer Pflanze
  • 1 Feld mit 4 roten Salaten
  • 1 Feld mit 25 Möhren
  • 1 Feld mit einer Gurke
  • 1 Feld mit 36 Radieschen
  • 1 Feld mit 4 Kapuzinerkressen


Was noch zu tun und bedenken bleibt
Das Feld ist dieses Mal nur 20 cm hoch und ich muss mir überlegen, wie ich die Hunde davon abhalte, das Beet als Toilette oder Liegewiese zu benutzen. Einen Zaun will ich eigentlich nicht darum bauen, aber vielleicht bleibt mir nichts anderes übrig.
Die Buschbohnen sind Schwachzehrer und mögen keine gut gedüngten Böden. Ich hoffe, dass sie es in dem Quadratbeet trotzdem schaffen, Früchte zu tragen.
Die Erdmischung war einfach viel zu teuer, außerdem ist Torf in der Rosenerde. Für das nächste Mal muss ich mir etwas anderes überlegen. Die Holzfasern sind ein guter Torfersatz und ich werde sie wieder verwenden. Vielleicht kann ich irgendwo feinen Ton besorgen (oder Seramis?) und mische ausschließlich Holzfasern, Kompost und Ton zu einer Erde für das nächste Quadratbeet.

Freitag, 23. Mai 2014

Schneckeninvasion

Als M und ich im Farbengrund nach dem Rechten sahen - immerhin hatten wir schon 5 Pflanzen in den Garten gepflanzt und Kartoffeln gesetzt - war ich schwer getroffen. Schon von weitem sah ich, dass zwei Pflanzen fehlten, die beiden Kürbisse "Bischofsmütze". Sofort schoss mir durch den Kopf, dass sie schon beim letzten Besuch welk aussahen und ich überlegte, ob wohl einer unserer freundlichen Gartennachbarn die Pflanzen - nachdem sie völlig hinüber waren - aus dem Beet gezogen haben könnte. Veschwörungstheorien kann ich hervorragend aufstellen - aber es waren nicht die Gartennachbarn sondern unsere Mitbewohner: Schnecken!

Von den Bischofsmützen war nichts mehr übrig, nur von einer Pflanze schauten noch wenige Millimeter des Stiels aus der Erde, runherum waren silbrige Schleimspuren zu sehen, ansonsten blieb nur noch nackte Erde, wo Kürbisse wachsen sollten.


Auch der Kohl hat gelitten. Zwei Pflanzen sind völlig zerfressen, eine davon wird wohl nich weiter wachsen. Merkwürdigerweise sind genau die Pflanzen angefressen, die ich ein paar Tage zuvor mulchte. Der dritte Spitzkohl sieht gut aus und ich hoffe, dass wir wenigstens diesen ernten können und er nicht auch noch Opfer der Schnecken wird.


Einzig die Zwiebeln blieben bisher von den Schnecken verschont. Die werden ihnen wohl zu scharf sein. Vielleicht sollte ich meine Pflanzen mit Chilli würzen.


Jetzt bin ich zu der Entscheidung gekommen, dass meine Bohnen auf keinen Fall allesamt in den Schrebergarten dürfen, vier werden dort Einzug halten, aber nicht mehr, ich befürchte, dass die Schnecken auch die Bohnen aufessen werden und das darf nicht sein! Deswegen habe ich ein weiteres Quadratbeet im Blumenweg direkt beim Haus gebaut, aber davon erzähle ich euch in zwei Tagen um 11:30 Uhr.

Mittwoch, 21. Mai 2014

Erste Ernte

Nichts ist schöner, als die erste eigene Ernte einzufahren und sei sie noch so klein. In zwei Quadraten des Quadratbeets habe ich Spinat gesät und da die ersten Pflanzen bereits Blüten ansetzten, ging ich an die Ernte. 6 x 6 Pflanzen wuchsen in den Feldern, nicht alle sind angegangen, aber doch die meisten, 30 Pflanzen haben gekeimt und üppig Blätter gebildet. Drei von ihnen habe ich im Beet belassen, damit sie Samen ausbilden können. Insgesamt haben wir 550 Gramm Spinat geerntet und sofort verarbeitet.


Erst blanchiert, dann geschnitten und schließlich mit Zwiebel angebraten und Sahne abgelöscht. So mag ich Spinat am Liebsten!


Eines der Quadrate habe ich gleich wieder bepflanzt. Dazu habe ich die Erde mit einer Hacke aufgelockert, vier Löcher mit einer Handschaufel ausgehoben und die vorgezogenen Kohlrabipflanzen hinein gesetzt. Anschließend bekamen die Kleinen eine schützende Schicht aus Brennnesseln (die übrigens auch in halb zersetztem Zustand noch immer brennen können) und innerhalb von nicht einmal 5 Minuten war die Arbeit erledigt.


Als nächstes wird eines der Radieschenfelder abgeerntet und eine Gurken- oder Bohnenpflanze wird einziehen.

Frisch umgetopfte Gurken

Montag, 19. Mai 2014

Der Rhabarber wächst

M und ich hatten vor einigen Wochen Rhabarberwurzeln von S bekommen, die wir in unserem Garten im Farbengrund pflanzten. Als wir fertig waren, nahm ich noch einmal mein Lieblingsgartenbuch zur Hand und prüfte, ob wir alles richtig gemacht hatten.

  • Tiefes Loch graben - check
  • Mit Kompost Erde Mischung füllen - check
  • Wurzel reinlegen - check
  • Etwas Erde drauf geben - fail

Wir haben zwar Kompost eingefüllt, aber ich hatte in Erinnerung, dass die Wurzel auch tief gepflanzt werden möchte, aber das will sie nicht. Also bangte ich um unseren Rhabarber und ob ich ihn durch die dusselige Pflanztiefe jetzt getötet hätte. Wochen später ging ich mit einem flauen Gefühl im Magen in den Schrebergarten, wuselte hier herum und dort, traute mich aber nicht, das Rhabarber-Ergebnis zu begutachten. Doch die Neugier siegte letztendlich und ich war erstaunt, denn ich fand das:


Ist also alles gut gegangen - juhu!

Samstag, 17. Mai 2014

Bier abfüllen

An Brautagen oder Tagen, an denen das Bier in Flaschen abgefüllt wird, ist bei uns immer Voll-Haus. Jedes Mal wieder sind Interessierte mit dabei, die wissen wollen, wie man Bier braut. Seitdem M und K auch bei den Abfüllgeräten aufgerüstet haben, sind unsere Freunde auch daran interessiert. Es gibt jetzt ein Abfüllgerät, mit dem man drei Flaschen Bier gleichzeitig abfüllen kann. Aber, der Reihe nach ...

Start - Prüfen, ob alles da ist


Schritt 1 - Flaschen reinigen
Unsere Flaschen bekommen wir aus dem Getränkemarkt. Unsere Freunde und wir kaufen immer wieder Kisten mit Bier, deren Flaschen einen Plopp-Verschluss haben. Nur so können M und K ihr selbstgebrautes Bier ordentlich abfüllen. In geselliger Runde werden also die Plopp-Flaschen geleert und Tage später gereinigt. Die Flaschen werden mit Wasser ausgespült. Am besten direkt nach dem Trinken, damit sich nichts festsetzt und anfängt zu schimmeln. Verpasst man den Zeitpunkt, werden die Flaschen mit Geschirrspülreiniger-Pulver gereinigt. Dazu gibt M ein paar Krümel Pulver in die Flaschen und schüttet heißes Wasser hinterher. Danach noch einmal mit Wasser ausspülen und die Grundreinigung ist fertig.


Schritt 2 - Flaschen desinfizieren
Bisher haben die Jungs die Flaschen bei 120 °C im Ofen desinfiziert. Dazu die Flaschen auf ein Rost stellen und 20 Minuten im Ofen lassen. Das Rost ist sehr wichtig, dort kann die Wärme entweichen. Stehen die Flaschen auf einem Blech, platzen sie. In Zukunft wollen sie die Flaschen zum Desinfizieren mit einer Wasser-Isopropanol Mischung aussprühen, das spart Energiekosten.


Schritt 3 - Jungbier in Läuterbottich füllen
Das Jungbier wird nach seiner ersten Reifung von dem Fass in einen Läuterbottich umgefüllt. In dem Läuterbottich ist ein Sieb, das die Schwebstoffe (tote Hefe) herausfiltert und klares Jungbier fließen lässt.


Schritt 4 - In Flaschen abfüllen
Das Bier fließt über den Läuterbottich in das Abfüllgerät. An das Abfüllgerät können drei Flaschen gleichzeitig gehängt werden. Das Gerät stoppt selbständig, wenn die Flaschen ausreichend gefüllt sind. M und K müssen die Flaschen nur noch abnehmen und schließen.


Schritt 5 - Lagern und Ploppen
Das obergärige Bier muss vier Wochen bei etwa 20 °C in den Flaschen reifen. In der Zeit bildet es Alkohol und Kohlensäure. In den ersten Tagen müssen die Flaschen geploppt werden. Macht man das nicht, können sie explodieren. Einem Bekannten von uns ist das bereits passiert. Jede explodierte Flasche ist bei den kleinen Braumengen ein Verlust und macht nur unnötig Arbeit. Ist die Reifung abgeschlossen, muss das Bier weitere ein bis zwei Wochen in den Kühlschrank.

Für 20 Liter Bier, ist das Abfüllen aufwändig und das Zubehör teuer, aber der Geschmack entschädigt für den Aufwand. Demnächst wollen M und K einen größeren Ansatz machen, vielleicht gebe ich 50 Liter für meinen Geburtstag im Sommer in Auftrag.

Donnerstag, 15. Mai 2014

Sturm- und Kälteschäden

Gerade scheinen die Eisheiligen zu wüten. Bei uns stürmt es und die Nächte, gerade in der letzten Woche, wurden noch einmal richtig kalt. Als ich zu meinen Johannisbeeren ging, war ich etwas erschrocken. Die kleinen Trauben sahen wenige Tage zuvor so vielversprechend aus, doch nun fand ich Rispen, an denen nur noch wenige Beeren hingen und jede Menge Blüten und Beerenansätze, die zu Boden gerieselt waren. Gut, es ist das erste Jahr, in dem die Sträucher in unserem Garten stehen, wer weiß, was die nächsten Jahre bringen. Sollten die Beeren nicht für das Geele reichen, das ich aus ihnen kochen will, werde ich einfach meine Schwester fragen, die vermutlich nicht weiß, was sie mit ihren Früchten anfangen kann.

Vorher





Nachher


Aber auch der Kirschbaum hat ordentlich Fruchtansätze gelassen. Hier muss ich allerdings sagen, dass ich das von dem Kirschbaum meiner Kindheit so gewohnt bin. Erst blühte er eifrig, lockte Bienen an und warf dann jede Menge Fruchtansätze zu Boden. Trotzdem blieben immer ausreichend Kirschen übrig, sogar zu viele, wir konnten sie nie alle essen und verschenkten viele.


Der Nashi-Baum hat ebenfalls gelitten, aber auch hier bin ich nicht bekümmert. Er trägt noch immer reichlich Früchte. Im letzten Jahr waren es zu viele und der Baum konnte die Birnen nicht ausreichend versorgen, so dass sie im Herbst hart wie Holz waren und schmeckten, als wären sie in Alkohol eingelegt. Hoffentlich werden sie dieses Jahr besser.


Tja, bleibt meine Johannisbeersorge, aber die Büsche und ich kennen uns noch nicht. Wir müssen uns wohl erst aneinander gewöhnen und mehrere Jahre des Zusammenlebens hinter uns bringen, bevor ich an die Fähigkeiten der beiden glauben kann.

Dienstag, 13. Mai 2014

Noch mehr Mitbewohner?

Ich liebäugel schon länger mit neuen Mitbewohnern, allerdings scheute ich lange Zeit vor den neuen Wesen in meiner Umgebung, denn sie bedeuten Verantwortung. Ganz egal wie das Wetter ist oder ob ich unter der Woche ausschließlich im Dunkeln zu Hause bin, meine Mitbewohner wollen versorgt werden. Schon unsere Hunde zeigen mir, wie viel Aufmerksamkeit sie brauchen. Egal, wie das Wetter es ist, wie gut oder schlecht ich drauf bin, sie wollen raus, sie wollen laufen. Gut, Max ist jetzt 12 Jahre alt und bräuchte keine großen Runden mehr, wäre da nicht die fünf Jahre alte Schäferhündin, die so viel Energie hat, dass sie vermutlich tägliche einen Marathon laufen könnte.

Jetzt endlich haben M und ich uns durchgerungen, die nächsten Mitbewohner ins Haus zu holen. Den Entschluss fasste ich, als ich mit S im Vorgarten Unkraut zupfte, Unkraut, das eigentlich viel zu schade ist, um es wegzuwerfen. Vogelmiere, Löwenzahn, Ehrenpreis, Gundermann ... alles mögliche wächst dort und ich kam auf den Gedanken, dass man dieses Unkraut auch verfüttern könnte, statt es wegzuwerfen, denn auf den Kompost kommt es wegen der schon angesetzten Samen nicht. Wie wäre es denn, wenn eine kleine Schar Hühner im Garten ihr Revier hätte und sich dort über das Grünzeug freute?


M und ich redeten über das Vorhaben und fanden es beide charmant. Die Hühner sind nah am Haus, so dass der Weg nicht weit ist. Dann fällt mir selbst im Winter das tägliche oder besser mehrmals tägliche Wasser wechseln nicht schwer. Aus dem Unkraut machen die Hühner Dung, den ich in meinen Kompost geben kann und zusätzlich legen sie Eier. Sie machen ein wenig Aufwand und sind dabei so nützlich. Ich bin gespannt, welche Charaktere in den neu gekauften Stall einziehen werden und wie lang es dauern wird, bis M und ich einen größeren Stall brauchen. Jetzt fehtl noch ein Zaun für das Gehege und nach unserem Urlaub können die gefiederten Zweibeiner einziehen.


Sonntag, 11. Mai 2014

Mulchen hoch zwei

Manchmal fühle ich mich wie mein eigener Großvater, wenn ich durch den Garten tappe, hierhin schaue, dorthin blicke und zufrieden nicke. Ich fühle mich dann so unnütz und denke jedes Mal wieder: Was meine Mitbewohner wohl von dieser Angewohnheit halten? Vor allem wenn ich morgens gleich nach dem Aufstehen zum Quadratbeet laufe und voller Stolz in die kleine Kiste blicke und begutachte, wie sich die Pflanzen entwickel. An das Quadratbeet laufe ich jeden Tag mehrere Male und freue mich über den Spinat, der wunderschön spriest und die Radieschen, deren Blätter immer weiter in den Himmel ragen, während sich an ihren Wurzeln große rote Knollen bilden.

Bei einem meiner Streifzüge kam ich auf die Idee, meine Pflanzen zu mulchen. Rund um unserem Zwetschgen-Baum wachsen Brennnesseln, von denen ich einige Stiele pflückte - selbstverständlich gut geschützt durch Handschuhe. Drei Quadrate legte ich mit Brennnesseln aus. Als ich mich im Garten umblickte, fand ich Löwenzahn (nicht schwierig bei uns) und zupfte auch hiervon etwas aus, um ihn auf zwei Quadraten zu verteilen. Bei meinem dritten Streifzug fand ich völlig überraschend Gras, das ich sorgsam auf ein weiters Quadrat legte.


D fragte mich, ob die verschiedenen Mulchmaterialien eine Bedeutung hätten. Ich antwortete schlicht, dass die Pflanzen da waren, mir zwischen die Finger gerieten und nun auf den Quadraten liegen. Natürlich ist es ein Versuch, was sich am besten eignet. Mein Ergebnis: Ich mag die brennenden Nesseln. Die Blätter werden weich und kleben im Gegensatz zum Löwenzahn nicht an den Blättern der Pflanzen fest. Der Löwenzahn wird ein interessanter lederartiger Teppich und das Gras ... hmm ... ist einfach nur Gras, das jetzt so zwischen den Radieschen liegt.


M und ich wollen den Spinat in den nächsten Tagen ernten. Einige Pflanzen setzen bereits Blüten an. Vielleicht lasse ich zwei davon stehen, damit sie Samen ausbilden, die ich zum weiteren Pflanzen verwenden kann. Auch die Radieschen sind bald erntereif. Die nächsten Pflanzen für das Quadratbeet warten schon:

  • Kohlrabi
  • Zucchini
  • Einlegegurke
  • Tomate
  • Paprika
  • Salat


Sechs Quadrate brauche ich dafür ... ach, es wird sich schon ein Platz für all die Sachen finden. Ich muss aber wohl bald ein weiteres Quadrat bauen. Quadratgärtnern ist einfach eine gute Erfindung.

Freitag, 9. Mai 2014

Spinat vom Giersch

In Blogs las ich, was man alles mit Giersch machen kann und da S mir anbot, Giersch aus ihrem Garten mitzubringen, testete ich gleich eine der Varianten aus: Spinat vom Giersch. Giersch soll viel Vitamin C enthalten und noch andere tolle Sachen, man kann ihn in unzähligen Varianten verarbeiten und nutzen, als Spinat, Sauerkraut, Salat, Petersilien-Ersatz, Suppe ... der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Aber dem Geschmack vielleicht.


So bereitete ich den Giersch zu:

  1. Die Blätter des Giersch von den Stengeln zupfen.
  2. Giersch kurz in kochendem Wasser blanchieren.
  3. Blätter aus dem Wasser fischen und zum Abtropfen in ein Sieb geben.
  4. Zwiebel in feine Würfel schneiden und anbraten.
  5. Giersch dazu geben (vielleicht sollte man ihn vorher besser noch hacken).
  6. Etwas Sahne, Salz, Pfeffer, Zucker (ganz wenig nur für den Geschmack) hinzufügen, gut rühren (und sich ärgern das die Blätter aneinander kleben).
  7. Heiß servieren.

Ms Kommentar zu dem Gierschspinat "Uarg, ich weiß gar nicht ... das Zeug verursacht einen leichten Würgereiz. Das ist ja eklig. Also, wenn es nichts mehr zu essen gibt, dann können wir nochmal darüber reden. Aber vorher esse ich so was nicht mehr." Als ich ihn traurig anblickte schluckte er die Blätter mühsam herunter und tröstete mich: "Das liegt nicht an deinen Kochkünsten, ich glaube, du hast das Beste rausgeholt".

Ich bin noch nicht sicher, ob ich eine der anderen Varianten testen werde, der erste Versuch hat mich doch etwas abgeschreckt. Vielleicht verwende ich ihn als Petersilien-Ersatz und setze "Sauerkraut" auf?

Mittwoch, 7. Mai 2014

Königsmörder

In unserem Haus passieren merkwürdige Dinge, Blut strömt über die Dielen, laute Schreie sind zu hören. Die Polizei, aufgeschreckt von unseren Nachbarn stand bereits vor der Tür und kontrollierte, was sich in unseren vier Wänden abspielt. Mit gesenktem Kopf, hängenden Schulter gestand ich ihnen leise flüsternd: "Ich bin der Königsmörder. Ich habe es getan und werde es wieder tun. In diesem Haus wird keine Monarchie geduldet und die gekrönten Häupter der Könige müssen rollen!"

Verständnisvoll nickte der Herr von der Polizei, doch seine Kollegin blickte mich finster an. Für sie war es ein klarer Fall, Königsmördern schlage man mindestens eine Hand ab, die Schwerthand wenn möglich, damit ich niemandem mehr ein Leid zufüge. Sie sprach mit mir darüber und ich gestand, dass ich diese Köpfe zur Not mit meinen Zähnen abbeißen würde - mein Geständnis verwirrte sie und als ich ihr einen Kopf zeigte, zart, weiß, mit blauem Stempel lag er in meiner Hand, drehte sie sich fassungslos um, griff nach ihrem Kollegen und stapfte davon.


Getötet habe ich die Königsblüten meiner Paprikapflanzen, prächtige kleine Blüten mit blauem Stempel. Warum ich das getan habe und wieder tun werde? Die Königsblüte beansprucht einen Großteil der Energie für sich und lässt ihrem Hofstaat kaum Platz zum Atmen. Die restlichen Blüten verkümmern mehr oder weniger, die Paprika setzt wenig Früchte an und konzentriert sich einzig und allein auf die erste Blüte. Deswegen muss dieser der Gar ausgemacht werden.


Zugegeben, ich bin an Experimenten interessiert, also habe ich eine Pflanze verschont. Ich will mich mit eigenen Augen davon überzeugen, dass die Pflanze sich nur auf diese eine Blüte konzentriert.

Montag, 5. Mai 2014

Pflanzentausch und Freilandpflanzung

Meine Lust morgens aufzustehen, um an die Arbeit zu fahren, hält sich oftmals in Grenzen. Aber manchmal geschehen Kleinigkeiten, die mich dazu bewegen, meinen müden Hintern aus dem warmen Bett zu schälen, zum Beispiel eine SMS. Neulich - nachdem mein Wecker mich schon 5 Mal vergeblich zu wecken versucht hatte - vibrierte mein Handy. Eine SMS. Ich las sie und meine Augen waren in freudiger Erwartung weit geöffnet und ich putzmunter. Meine Arbeitskollegin fragte mich, ob ich Bischofsmützen (eine Kürbisart), Spitzkohl und Salat haben wolle. Ja, natürlich wollte ich, schrieb es ihr und fragte gleich nach, ob ich ihr dafür Paprika mitbringen könne, die ich hier reichlich habe. Ja, durfte ich.

Im Büro angekommen, machten wir gleich eine Pflanzenübergabe und freuten uns beide über den guten Tausch.

Tags darauf hielt ein Auto vor unserem Haus und Ms Mutter stieg aus. Laut rief sie nach mir, drückte mir eine Kiste mit Pflanzkartoffeln und Steckzwiebeln in die Hände "Hier, das sind Gladiolen. Und das da sind die Bamberger Hörnchen." erklärte sie und verschwand schon wieder, bevor ich überhaupt nachdenken konnte. Ich weiß gar nicht, ob ich mich bedankt habe ... aber für Pflanzen und Samen soll man sich ja nicht bedanken, sonst wachsen sie angeblich nicht.


Die Kürbisse und den Kohl pflanzte ich gleich am Wochenende auf mein Hügelbeet, in der Hoffnung, dass die Eisheiligen sie nicht dahinraffen. Der Salat hingegen durfte im Quadratbeet Platz nehmen. Meine Kollegin gab mir ein kleines Töpfchen mit Salatpflanzen. Nicht viel, so schien es, aber in dem kleinen Töpfchen hatten 30 Pflanzen "Platz". Einige pflanzte ich, doch den größten Teil verschenkte ich an S und an unseren Nachbarn, die beide ebenfalls pflanzwütig durch ihre Beete stapften und die Wurzeln unter die Erde brachten.


Die Zwiebeln steckte ich auch am Wochenende in die Erde. Am Fuße des Hügelbeets werden sicherlich bald die ersten roten und weißen Zwiebeln ihre Stängel in die Luft recken. Auf unserem kleinen Kartoffelacker grub M Furchen, die wir mit Kompost und den vorgekeimten Kartoffeln bepflanzten. Da es den Morgen und den Tag vorher geregnet hatte, waren unsere Schuhe schnell schlammig und schwer, als wir zum Pflanzen auf dem Feld herum liefen. Der Boden verdichtete sich und wir mussten die Erde wieder aufharken, damit der schwere Boden nicht zu Stein wird.. Ich wünschte mir während des Pflanzens ein Quadratbeet herbei, um das man zum Sähen und Ernten sauberen Fußes herum laufen kann.

Samstag, 3. Mai 2014

Gründe für die Selbstversorgung - Sport

Ich bin ein totaler Sportmuffel - ich habe Glück, man sieht es mir nicht an und das obwohl ich gern esse. Die Kombination aus beiden sollte eigentlich explosionsartiges Breiten-Wachstum zur Folge haben, aber figurtechnisch bin ich wohl gut veranlagt. Inzwischen habe ich angefangen zu joggen, drei Mal die Woche sollte es sein, in der letzten Woche bin ich einmal gelaufen, an den beiden anderen Tagen hatte ich super Ausreden und auch die eine Runde, die ich lief, war nicht länger als 2,5 km. Während ich lief - ich hatte genug Atem, mir tat nichts weh, alles war gut - hatte ich keine Lust mehr und nahm den 12 Jahre alten Max, der langsam hinter mir her zu trotteten schien als Anlass, nicht weiter zu joggen, sondern gemütlich durch die Felder zu spazieren und mit meinen Blicken hierhin und dorthin zu wandern. Ich kenne mich und vermutlich werde ich einfach bald ganz aufgeben und die teuren Schuhe weit hinten im Schrank verstecken.

Die Gartenarbeit ist mein Sportersatz. Noch im letzten Jahr, als M und ich unser erstes Beet gruben, stellte ich mich an wie eine Sissi. Meine Arme - weich wie Wackelpudding - schafften es nicht einmal, eine einzige Rasenkante auf dem Spaten balancierend zur Seite zu legen. Stattdessen kniete ich mich nach jeden Ausstechen hin, hob sie auf und trug sie mit vermutlich vor Anstrengung verzerrtem Gesicht zu einem Haufen. Inzwischen mache ich das mit links. Rasenkanten mit dem Spaten transportieren? Klar! Wohin soll ich sie bringen? In die Alpen? Kein Problem, dauert nur ein wenig.

Der Garten bringt mich dazu, mich mehr zu bewegen. Wer das nicht glaubt, sollte es einmal ausprobieren. Habt ihr schon einmal ein Beet geharkt? Dabei kann man wirklich in Schweiß ausbrechen. Unkraut zupfen, umgraben, Kartoffeln pflanzen, Löcher ausheben, Kompost sieben, Gießkannen schleppen. All diese Tätigkeiten bestehen aus einer Vielzahl von Bewegungen, die meine alten lahmen Muskeln beanspruchen. Für mich ist die sinnvolle Bewegung an der frischen Luft ein weiterer Grund für die Selbstversorgung. Je mehr M und ich selbst anbauen, desto mehr bewege ich mich. Also auf auf, das nächste Beet will angelegt werden ... mal sehen, was es dieses Mal wird.

Donnerstag, 1. Mai 2014

Hans und die Bohnenranke

Fee! Fie! Foe! Fum!
Ich rieche Menschenfleisch
Sei es am Leben oder tot
Ich zermalm seine Knochen und mach daraus Brot

So sprach der Riese, als Hans in sein Reich eindrang und ihn bestahl. Über eine Bohnenranke, die aus einer magischen Bohne wuchs, ist er zu dem Riesen gelangt, der weit oben in den Wolken lebt und dort Reichtümer anhäuft, während Hans und seine Mutter in Armut auf der Erde leben. Die Moral von der Geschicht? Man weiß es nicht. Nimm von den Reichen und überlebe Armut und Hunger? Vielleicht könnte das die Moral sein.


Meinen Buschbohnen kann ich beim Wachsen zusehen. Sie werden größer und größer, sind bald schon so groß wie meine Paprikapflanzen, dabei habe ich sie erst vor einer Woche gesetzt und sie haben bisher nur ihre Köpfe aus der Erde gestreckt. Von den 15 gesäten Körnern sind bisher 13 angegangen. Keine schlechte Rate, wie ich finde.

Beim Anblick des Wachstums kann ich mir gut vorstellen, wie ein Kind vor einer Bohne liegt und sie erstaunt mit offenem Mund betrachtet, fasziniert von der Schnelligkeit. Selbst mir kommt der Gedanke von Zauberbohnen, wo will diese kleine Bohne bloß hin wachsen? Weit in den Himmel, in die Wolken und weiter. Wenn das Kind dann vor den langen Stäben steht, an denen sich Stangenbohnen hoch ranken, schneller als ein Baum je wachsen könnte, muss es ehrfürchtig vor Staunen an Hans und die Bohnenranke denken und daran glauben, dass man über die Blätter in die Wolken klettern kann.