Mittwoch, 31. Dezember 2014

Überraschung im Hühnerstall

Lang lang ist es her und ich dachte nicht, dass ich es in diesem Jahr noch einmal schaffe, zu schreiben, aber "tada", da ist ein Blogeintrag. Und das alles nur, weil mich unsere Hühner heute mehr als überrascht haben. Ich hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, aber heute habe ich das erste Ei gefunden! Aber mal von vorne, es ist nämlich einiges passiert im Hühnerstall und einen Toten gab es leider auch.

Eines schönen samstag Morgens stand ich auf, frühstückte, packte meine Sachen für das Plätzchen backen zusammen und ging noch einmal schnell mit den Hunden raus. Vom Hof her hörte ich ein Krähen. Es krähte und krähte und krähte und hörte einfach nicht auf. Nach 20 Minuten etwa war es ruhig, doch 5 Minuten später ging es von vorne los. Unser Hahn machte mächtig Lärm. Ganz ehrlich, ich habe nichts gegen Hühnerkrähen einzuwenden, aber den ganzen Tag lang, direkt vor der Tür ... das zehrt an den Nerven und ich war froh, zum Plätzchen backen fahren zu dürfen. Gegen Abend - nach dem Plätzchen backen - sagte ich zu M, dass der Hahn wohl spätestens im Sommer seinen Kopf verlieren müsse, denn neben ihm im Garten, würde ich es kaum aushalten. M reagierte nicht weiter darauf, doch am nächsten Tag gab es die erste Beschwerde unseres Nachbarn, Ms Vater. Ms Vater arbeitet immer Nachtschicht und wenn er sich endlich zum Schlafen legen will, ist der Hahn mächtig aktiv und hält alle wach - die Beschwerde konnte ich mehr als nachvollziehen. M schlug seinem Vater vor, dem Hahn den Kopf abzuschlagen, worauf der schockiert reagierte.

Also bat M seinen Bruder und dessen Freundin darum, den Hahn zu schlachten (wir hatten vorher schon versucht, ihn irgendwo unterzubringen, aber niemand möchte einen Hahn, außer zum Essen). So geschah es also, dass der Hahn seinen Kopf verlor und unsere kleine Wilhelmina allein im Stall  zurück blieb. M und ich konnten uns das nicht mit ansehen und fuhren zu einem bekannten Hobby-Landwirt, von dem wir wussten, dass er auch alte Hühnerrassen hält - nur welche, das wussten wir nicht. Nach einer mehr als interessanten Hofbesichtigung packte er uns zwei Hühner in einen Karton, ein Bressehuhn und ein Mischling aus einem Bressehuhn und einem Jersey-Gigant. M und ich mussten lachen, als wir erfuhren, dass das Bressehuhn ein französisches Nationalhuhn ist. Es hat blaue Beine, ein weißes Federkleid und einen roten Kamm und bekam den Namen Claudette. M und ich hatten etwas Bedenken, ob ein deutsch-französische Vereinigung im Hühergehege wohl gelingen würde, aber die Hühner wurden nach ein paar Tagen Eingewöhnung zu Freunden und picken nun vergnügt nebeneinander ihre Körner. Das französische Nationalhuhn neben dem Deutschen Reichshuhn in trauter Dreisamkeit mit dem französisch-amerikanischen Mischling - wenn Völkerverständigung doch immer so einfach wäre.

Von links nach rechts - Jersey-Bresse-Huhn-Mischling, Claudette das Bressehuhn, Wilhelmina das Deutsche Reichshuhn

Heute ging ich also etwas zu ahnen in den Stall, setzte eine Stange wieder auf ihre Halterung, schaute erwartungslos in den Nistkasten und fand ein hellbeiges Ei. Vermutlich stammt es von Wilhelmina, sie ist das älteste Huhn von den Dreien und die Bruteier, aus denen auch Wilhelmina schlüpfte sahen diesem verdächtig ähnlich. Was hab ich mich gefreut! So sehr, dass ich die ganze Welt daran teilhaben lassen möchte und diesen Blogeintrag schreibe.


Das war es auch schon wieder, wann der nächste Eintrag kommt, weiß ich nicht. Vielleicht im Frühling, wenn wieder mehr im Garten passiert. Bis dahin wünsche ich euch einen guten Start ins neue Jahr, feiert heute schön oder lasst es ruhig angehen, ganz so, wie ihr es mögt.

Samstag, 25. Oktober 2014

Bohnenernte fast abgeschlossen

Mein Bohnensaatgut für nächstes Jahr habe ich inzwischen fast komplett geerntet. Nur noch wenige Hülsen hängen an den inzwischen fast welken Pflanzen. Gelohnt hat sich die Ernte allemal. Zwei Sorten habe ich angepflanzt, aber berichtet hatte ich hier nur von einer.


Bamberger Blaue
Die Bamberger Blaue ist eine Trockenbohne, die M und ich versehentlich samt Hülse aßen und die uns bei diesem zweifelhaften Genuss geradezu unterwältigte. Als Trockenbohne hingegen scheint sie gar köstlich zu sein. 16 Bohnen hatte ich, von denen ich 15 pflanzte, drei gingen nicht an, was aber nicht weiter schlimm war. Insgesamt habe ich etwa 240 Bohnen für die Aussaat im nächsten Jahr geerntet. Falls jemand Interesse hat, in kleinen Mengen würde ich welche abgeben.


Yin-Yang-Bohnen
Meine Kollegin D schenkte mir 10 wunderschöne schwarz-weiße Yin-Yang-Bohnen, die ich erst Ende Mai oder Anfang Juni direkt ins Beet setzte. Mein Ziel war hier ebenfalls, Saatgut zu gewinnen. Yin-Yang-Bohnen können samt der Schale gegessen werden, die sehr zart und wohlschmeckend ist. Aus den 10 Bohnen wurden ca. 150. Allerdings sind meine geernteten Bohnen nicht so perfekt wie die, die ich geschenkt bekam. Der schwarz-weiße Übergang ist oft etwas zackig und nicht ganz glatt. Nicht alle Bohnen haben einen schwarzen Punkt auf der weißen Fläche, einige haben dafür aber viele Punkte auf dem Weiß. Ihrer Schönheit und dem Geschmack kann dies aber nichts anhaben und so dürfen die Bohnen im nächsten Jahr gern wieder bei mir Einzug halten.


Mittwoch, 22. Oktober 2014

Wieder da mit Treber für die Hühner

Da bin ich wieder. Das Garten-Blog lebt weiter. Warum so lang nichts von mir zu hören war? Das Netzteil meines Laptops war defekt. Ausweichen konnte ich auf Ms Laptop, allerdings muss man das Leerzeichen dort wirklich fast durch den Laptop drücken, damit es funktioniert. Nachdem ich damit ein oder zwei Zeilen geschrieben habe, bin ich schon so genervt, dass ich nur noch fluche und keine Lust mehr habe, weiter zu tippen. Aber jetzt hat mein Laptop wieder Saft und es kann hier weiter gehen. Einzige Einschränkung: Ich schreibe nur noch 2 x die Woche und nicht mehr alle zwei Tage.

Nun aber zum Thema.


Vor einer Woche haben die Jungs endlich mal wieder Bier gebraut und ich konnte den Hühnern etwas von dem Treber geben. Sie finden die weichgekochten Körner unglaublich lecker und stürzen sich darauf. Der einzige Nachteil ist, dass ich keine Möglichkeit habe, die Massen von Treber aufzubewahren, ohne dass er sofort schlecht wird. Lagert er in der Tüte draußen im Garten, riecht er spätestens nach zwei Tagen so übel, dass ich würgen muss. Hühnerfutter ist das dann längst nicht mehr.


Eigentlich wollte ich etwas von dem Treber einfrieren. Unser eigenes Gefrierfach ist aber bis oben hin vollgestopft, also blieb mir nichts anderes übrig, als auf S' Gefrierschrank im Keller auszuweichen. Ich öffnete die Tür, schaute hinein und sah eine Eiswand. Seufzend ließ ich den Kopf sinken, hoffte aber trotzdem auf ein Plätzchen für wenigstens ein oder zwei Gefrierdosen. Meine Hoffnung war vergebens. Alle Fächer waren bis obenhin gefüllt mit Tiefgefrorenem.


Frustriert schloss ich die Tür, nur um festzustellen, dass der Schrank so vereist war, dass dies nicht ging. Also taute ich ihn wenigstens grob ab. 20 Minuten später hatte ich unterkühlte Finger, der Schrank war zu und ich ging wieder nach oben. Immerhin hatte ich noch etwas Platz im Kühlschrank und dort hielt sich der Treber eine Woche. So konnte das leckere Futter für die Hühner gestreckt werden.


Sonntag gab es dann endlich die letzte Gefrierdose voll Treber und die Hühner stürzten sich wie ausgehungerte Raubtiere auf die Schale. In diesen verfressenen Momenten hat man sogar die Chance, die Hähne zu streicheln, die Henne hingegen ist ein wirklich scheues Tier geworden. Sie versteckt sich vor streichelnden Händen. Aber auch die Hähne weichen zurück und beschweren sich über die ungewollte Zuneigung.


Samstag, 4. Oktober 2014

Bellyve

Meine Schwester und ich schreiben sehr gern fantasievolle Geschichte, doch fehlt uns zwischenzeitlich die Muse, dies auch zu Ende zu bringen. Über eine Brieffreundschaft haben wir jetzt angefangen, eine gemeinsame Geschichte zu schreiben, die wir in einem Blog veröffentlichen. Die Geschichte heißt erst mal ganz schnöde "bellyve", was die Kombination unserer Spitznamen ist und ihr findet sie hier:

Bellyve

Falls ihr Interesse habt, lest doch einfach hinein.

Samstag, 20. September 2014

Hokaido oder nicht Hokaido

Anfang des Jahres kaufte ich im Gartencenter eine Hokaido Pflanze, die gut behütet und beschriftet in einem kleinen Plastiktopf auf potentielle Kunden wartete. Sie stand dort mit vielen anderen ihrer Art, aber auch mit Riesenkürbissen zusammen. Die Pflanze fand ihren Weg in eines meiner Quadratbeete und streckt nun von dort aus ihre Ranken in alle Richtungen. Eine Ranke bildete zeitig einen Kürbis aus, vielleicht der Einzige, den wir dieses Jahr ernten und essen können (das wäre dann einer mehr, als im letzten Jahr).


Der anfangs zierliche Kürbis mit zarter Schale wächst und wächst. Die Farbe ist noch immer ein zartes gelb, weit entfernt davon, ein echter Hokaido zu werden. Ich überlegte schon, ihm schmutzige Witze zu erzählen, vielleicht würde er endlich erröten. Aber ich bin ein so anständiger Mensch, dass mir partout keiner einfällt. Der gute Kürbis muss wohl weiterhin vornehm blass bleiben und vielleicht sogar weiter in die Breite wachsen.

Ob ich wohl doch einen Riesenkürbis erwischt habe? Oder braucht mein Hokaido einfach etwas länger, als andere? Vielleicht wird ja doch eine der beiden Mini-Kürbis-Varianten an der Pflanze reif, aber das ist in Anbetracht des fortgeschrittenen Jahres mehr als ungewiss. Kürbisgewächse und ich ... wir wollen nicht so recht warm werden miteinander. Vielleicht fehlt uns auch nur die Übung. Auch wenn es mit der Liebe auf den ersten Blick nicht klappt, werden wir nach ein paar Jahren vielleicht eine stabile, lange und ertragreiche Beziehung führen.

Donnerstag, 18. September 2014

Das geschenkte Hotel

Zum Geburtstag schenkte mir eine Freundin ein ganzes Hotel! Ich freute mich sehr, wusste nur nicht, wen ich in all den Zimmern unterbringen sollte. Als ich heute an meiner Pfefferminzpflanze vorbei lief, fand ich eine Lösung für mein Problem, denn die Blüten der Pflanze waren an einem der in diesem Jahr seltenen sonnigen Tagen über und über mit Insekten bedeckt.


Prima, dachte ich mir, holte einen Hammer, Nagel, das kleine Hotelchen und hängte es an unseren schiefen Schuppen auf. Ob dort jemand einzieht? Schön wäre es auf alle Fälle, wenn sich noch jemand findet, dessen Nachwuchs ohne Herberge ist. Falls ihr jemanden kennt: Das Hotel hat eine wunderbare Ostausrichtung, ein regensicheres Dach und bietet unterschiedlichen Völkern Unterschlupf. Die Einrichtung ist rustikal, hat aber einen unverwechselbaren, einzigartigen Charme. Von dem Hotel aus sind es nur wenige Flugsekunden bis zu den reichhaltigen Buffets der Umgebung. Natürlich achten wir in unserem Etablisement darauf, unseren geschätzten Gästen eine große Variantenvielfalt anbieten zu können. Diversity wird in diesem Hotel groß geschrieben, denn wir wissen, dass das Leben bunt und vielfältig ist. Genau dies soll unser Haus widerspiegeln.






S und ich planen für den Winter, weitere Hotels zu bauen, diese sollen aber mehr Zimmer haben, damit unsere Arbeit auch ausreichend Ertrag bringt.

Dienstag, 16. September 2014

Jetzt noch aussähen?

Aber sicher doch, denn auch im Winter, möchte ich noch etwas Grünes auf dem Tisch vorfinden, das aus dem eigenen Garten kommt. Als M und ich neulich durch den Baumarkt zogen, um neue Töpfe für unsere Zimmerpflanzen zu kaufen (ich topfe meine Blumen immer zu den unmöglichsten Zeiten um, weil mir im Frühling meist die Motivation dazu fehlt, also warum nicht im Herbst umtopfen?), fiel uns zum Einen ein Olivenbaum vor die Füße (klingt komisch, ist aber wirklich so), den wir daraufhin sofort adoptierten, zum Anderen kaufte ich aber eben auch Saatgut, für eine Aussaat im August/September. Was das wohl sein wird? Na, Tomaten ganz bestimmt nicht.

Feldsalat - oder wie ich es nenne: "Nüsschen" - durfte mit uns kommen, um in den Garten einzuziehen. In den Quadratbeeten werden nach und nach Plätze frei, die neu bestückt werden können, also liegt doch nichts näher, als einen späten und dazu leckeren Salat zu pflanzen.


Selbstverständlich säte ich die Samen nicht sofort aus, sondern ließ das Tütchen mit Saatgut draußen im Eingangsbereich liegen. Dort lag es, als ich meine Zimmerpflanzen umtopfte. Dort lag es, als ich die Pflanzen mit einer Gießkanne mit Brauseaufsatz duschte und dort lag es auch, als ich mich über den Regen freute, der den restlichen Staub von den Blättern meiner Pflanzen wusch. Hach, was freute ich mich. Bis ich das durchweichte Päckchen Saatgut fand. Vom Umtopfen war noch etwas Erde übrig geblieben, die ich sogleich nutzte, um ALLE Samen aus der Tüte zu sähen. Man kann sich kaum vorstellen, wie viele Samen in so einem kleinen Beutelchen sind. Ich streute sie großzügig in 5 Tontöpfe und füllte zusätzlich zwei Holzkisten mit den Samen, die jetzt langsam aber sicher zu keimen anfangen. Bald dürfen sie in andere Gefilde umziehen. In ein Quadratbeet oder den Schrebergarten. Eins ist auf jeden Fall sicher, sie sollen mehr Platz bekommen und bis dahin dürfen sie weiter unseren Eingangsbereich zieren.

Sonntag, 14. September 2014

Pfützenhunde

Immer wenn es geregnet hat, freuen sich unsere Hunde über die Pfützen. Manchmal entstehen an solchen Tagen wunderschöne Bilder. hier eine kleine Auswahl.


Oder alberne Fotos, eines Hundes, der dringend eine Erfrischung braucht.


Freitag, 12. September 2014

Einmal Mangold bitte

Kennt ihr das? Wenn man Spinat oder auch Mangold kocht, hat man hinterher immer viel weniger, als es am Anfang den Anschein machte. Erst ist der ganze Kochtopf voller Blätter und am Ende bleibt ein kleines Häufchen, das kaum den Boden des Topfes bedeckt. Das Phänomen ist mir wohl bekannt und ich berücksichtigte es in all meiner Weisheit auch bei der Mangold-Ernte, trotzdem erntete ich nur die kleinere der beiden Mangoldpflanzen und zwei oder drei Blätter der großen Pflanze. Insgesamt müssen es zwischen 15 und 20 große Stiele gewesen sein. Gar nicht so viel, auch wenn die Ernte zwei Leinentüten füllte.

Als ich die Blätter wusch, brachte mich das Gemüse zum ersten Mal zur Verzweiflung. Die Spüle ist einfach zu klein für all die Blätter und das obwohl die Spüle größer ist, als eine Standard-Stahlspülen aus dem Baumarkt. Ich quetschte die Blätter also rein, stellte fest, dass das keinen Sinn machte und kappte wenigstens die Stiele des Mangolds. Dann ging es - so einigermaßen. Ich musste das Grün etwas runter drücken, aber es passte.


Eigentlich wollten M und ich eine Mangold-Suppe essen und eigentlich haben wir das auch getan, nur anders, als ich eigentlich wollte. Der Plan war, dass die gesamte Pflanze samt Kartoffeln gekocht und püriert wird, aber die Masse machte mir einen Strich durch die Rechnung. Das Grün zerfiel beim Blanchieren nicht annähernd so stark, wie ich es vermutet hatte und die klein gehackten Stiele füllten eine ganze Schüssel. Viel zu viel Gemüse für eine Suppe. Alles zusammen hätte wohl auch nicht in meinen größten Topf gepasst.

Also entschied ich, nur die Stiele zu Suppe zu verarbeiten und sparte das Grün für den nächsten Tag auf, um daraus Spinat zu machen. M und ich wurden mehr als satt von der Suppe, wir hatten ein ordentliches Abendessen, er aß noch etwas zum Frühstück von der Suppe und nach Feierabend und ich nahm mir für die Mittagspause eine große Schüssel mit. Trotzdem blieb für beide Hunde noch ein wenig übrig - manchmal muss man den beiden auch etwas gutes tun und ihren gierigen Augen zufolge und des langanhaltenden Klapperns der Näpfe beim gründlichen Säubern selbiger, ließ den Schluss zu, dass es ihnen wirklich mundete.

Abends kochten wir Spinat aus den Mangoldblättern und aßen 1,5 Tage davon. Wieder abends den frischen Spinat und am nächsten Tag gab es sozusagen zu allen Mahlzeiten die Reste, die bei jedem Essen noch besser schmeckten.

Im Garten sollte noch genug Mangold sein, um genau das gleiche Essen erneut zu kochen.

Mittwoch, 10. September 2014

Ode an den Spaten

Spaten, oh Spaten,
regtest mich an zu großen Taten,
am Anfang unser Freundschaft warf ich dich fluchend fort,
doch bliebst du immer bei mir am gleichen Ort.


Harrtest aus mit großer Geduld,
denn du hattest an meiner Laune keine Schuld,
wenn ich schwach und hastig,
ob der Grabearbeit wurde brastig.


Zeigtest mir deinen großen Nutzen,
beim Beete von Unkraut freiputzen.
Löcher so tief wie das Meer,
gruben wir und liebten es sehr.


Dein kalter glatter Stiel,
der mir am Anfang nicht gefiel,
liegt nun in meinen Händen wie ein alter Gefährte,
den ich gut kenne und der mich so vieles lehrte.


Wenn ich dich in meinen Händen halte,
zeige ich allen anderen meine Schulter - die Kalte,
denn wir zwei müssen buddeln
und nicht am Gartenzaun schnuddeln.

Montag, 8. September 2014

Kein Blattsalat da?

Trotz sorgfältiger Planung kann es gerade bei einem Gartenanfänger wie mir passieren, dass kein Blattsalat mehr im Garten wächst. Der eine ist in die Höhe geschossen, der neue noch zu klein. Was aber tun, wenn man gern etwas rohköstliches für das Mittagessen in der Kantine mitnehmen möchte, dass zudem eine saure Dressingnote haben soll? Ganz einfach: Gucken, was da ist und daraus Salat machen.


In diesem Fall fiel mir der letzte Kohlrabi und vier mittelgroße Karotten in die Hände. Gut, ich musste die Karotten aus der Erde ziehen und den Kohlrabi ernten, aber sie haben sich nicht gewehrt. Vielleicht ein bisschen festgehalten, aber Widerstand ist zwecklos! Ach, bei der Karottenernte kann ich mal wieder das Quadratbeet loben. Durch den schönen lockeren Boden können die Karotten gut wachsen und das Ernten ist sehr leicht. Karotten am Grün packen und aus der Erde ziehen.


Karotten und Kohlrabi waschen und bei Bedarf schälen, raspeln mit Essig (in diesem Fall Holunderblüten-Essig von S, den sie selbst angesetzt hat - lecker!) und Öl verfeinern, dazu etwas Salz und Pfeffer und fertig ist der Salat der die Reste des Vorabendessens erfrischend ergänzt. Lasst es euch schmecken.

Samstag, 6. September 2014

Herzhaftes Senfbrot auf Sauerteigbasis

Ich backe viel zu selten Brot und wenn ich welches backe, dauert es viel zu lang, bis M und ich es essen, meist bekommen sogar die Hunde noch einen letzten vertrockneten Kanten. Doch wenn ich backe, muss ich auch experimentieren. Bereits zum zweiten Mal habe ich ein Senfbrot gebacken und mag es sehr. Das Grundrezept entspricht dem normalen Sauerteigbrot, wobei ich dieses Mal kein Weizenvollkornmehl sondern nur normales Weizenmehl verwendete und das Salz nicht direkt in den Teig knetete sondern über einen Umweg über die Senfmischung hinein rührte.

Die Senfbrot-Erweiterung

 
In einen Mörser gab ich 3 Esslöffel Senfkörner, einen Teelöffel Salz und bedeckte sie mit Essig. Wer es gern etwas saurer mag, sollte Kräuteressig nehmen, wer es nicht ganz so sauer mag, nimmt z. B. Apfelessig.
  • Die Körner ziehen mindestens eine Stunde in dem Essig, besser noch länger. Anschließend müsst ihr sie mit dem Stösel zerstampfen, so gut es geht (ist aber nicht weiter schlimm, wenn die meisten ganz bleiben).
  • Die Masse unter den Teig heben.
  • Einen Esslöffel Senf zufügen (oder mehr ... je nach Geschmack).
  • Den Teig gut durchrühren, bis sich alle Zutaten vermischt haben.

Das war es auch schon. Gebacken wird das Brot wieder genauso wie das Sauerteigbrot.

Donnerstag, 4. September 2014

Gartenvorsatz 4: Versuchsbeete

Wie das so ist mit den guten Vorsätzen, die man Anfang des Jahres hat, man setzt sie oft nicht um. Außer man nimmt sich etwas vor, das gar nicht so schwer ist. Einer meiner vier Gartenvorsätze war, drei bis vier neue Versuchsfelder anzulegen und tatsächlich tat ich das mit Unterstützung von M. Allerdings hab ich ein paar Ideen einfach ausgelassen und durch neue ersetzt, aber auf die vier vorgenommenen Beete bin ich trotzdem gekommen.

Quadratbeet
Das Quadratbeet ist noch immer meine Favorit für den Anbau im Hausgarten. Es ist einfach aufzustellen, man hat kaum Arbeit damit und durch die lockere Erde wachsen Wurzelgemüse in dem Beet besonders gut und Unkraut jeten muss man auch kaum. Wenigstens im ersten Jahr, wie es nächstes Jahr aussieht, weiß ich noch nicht.

Flachbeet
Für das Flachbeet habe ich einfach die Rasenkante abgestochen und die Erde darunter umgegraben. Keine schlechte Variante, die Erde war dadurch frei von Wurzeln und hätte gut genutzt werden können. Allerdings sind viele meiner Samen nicht angegangen. Ob es nun an der schweren Erde log oder ob die Schnecken die kleinen Pflanzen einfach sofort weggefressen haben, weiß ich nicht genau. Aber eins weiß ich ganz sicher: Ist das Beet mitten auf der Wiese, muss unbedingt eine Begrenzung darum, denn sonst wachsen Gras, Klee und all die anderen Wiesenpflanzen in das Beet hinein und überwuchern es. Das gleiche gilt auch für ...

Das zwei-spatenstich-tief-ungegrabene Beet
Eine Menge Arbeit, aber kaum Unkraut und die Kartoffeln wuchsen auch ganz fleißig und wurden mitunter ganz schön groß. Trotzdem braucht auch dieses Beet eine Barriere für die schleichenden (Un-)Kräuter.

Hügelbeet
Viel Arbeit und viel Material, das man braucht. Das ist ein Hügelbeet. Aber zur Belohnung bekommt man lockere Erde, die vor allem bei einem schweren Lehmboden wie dem in unserem Schrebergarten wünschenswert ist. Die Pflanzen wuchsen prima, trotzdem würde ich wohl kein Hügelbeet mehr bauen.

Was ich gelernt habe im Beetjahr 2014?
  • Die Beete müssen unbedingt von dem Rasen abgetrennt werden, damit sie nicht nach kurzer Zeit von dem Unkraut überwuchert werden
  • Der Boden in meinem Schrebergarten wäre sicherlich gut zum Töpfern geeignet, ist aber viel zu schwer für die Zarten Pflanzen, deswegen lohnt es sich, viel Kompost oder besser (damit die Pflanzen nicht zu sehr verwöhnt werden) Kompost, Sand, lockere Gartenerde und/oder Holzfasern mit einzuarbeiten.

Was ich 2015 machen will?
Natürlich habe ich aus meinen Versuchen Ideen für das nächste Jahr abgeleitet. Zwei neue Beetvarianten muss ich unbedingt ausprobieren.
  • Das Strohbeet: Ich will Kartoffeln direkt auf die kurz geschorene Wiese legen oder ihnen wenigstens ein kleines Loch in die Erde stechen und sie mit ca. 40 cm Stroh bedecken. Darunter soll sich im Laufe des Jahres gute Erde bilden, die unkrautfrei ist und zusätzlich kann man Kartoffeln ernten.
  • Das zwei-spatentstich-tief-umgegrabene Beet mit "Quadratbeet-Layer": Sprich, ein Beet, das gut umgegraben ist, das eine Holzeinfassung bekommt und auf das ich zudem mindestens 10 cm lockere Erde, Sand und Kompost ausbringen werde, vielleicht sogar Holzfasern ...
Gartenvorsatz vier habe ich also zu meiner vollen Zufriedenheit erfüllt *mal auf die Schulter klopf*.

Dienstag, 2. September 2014

Saatgut braucht das Land

Mit der Zeit will ich immer weniger Saatgut selbst kaufen und das meiste aus dem eigenen Garten sammeln. Das hat den Vorteil, dass die Pflanzen mit den Bedingungen im Garten zurecht kommen und ihre Nackkommen sich besser an die Gegebenheiten anpassen. Nach und nach gelingt mir dies auch immer besser. Neben der Bamberger Blauen habe ich für drei weitere Pflanzen Samen gesammelt.

Tomaten
Ein Teil meiner Tomaten sind ein Experiment ohne vorgegebenen Namen. Sie sind eine Kreuzung aus Cocktail- und Salattomaten. Eine der Pflanzen ist riesig geworden und nimmt fast das gesamte Quadratbeet in Beschlag. Von ihr habe ich selbstverständlich Samen genommen, denn so eine schöne Tomate möchte ich auch im nächsten Jahr wieder im Garten haben. Die Früchte sehen aus wie kleine Flaschen und sind süß und nicht zu saftig. Sie bekamen den Namen "Krabundas Flasche".



Paprika
Das Saatgut von Paprika zu nehmen, ist überaus einfach. Warten bis sie richtig rot sind, ernten, Samen raus schneiden und zum Trocknen auslegen, Frucht essen. Hier liegen sie und trocknen munter vor sich hin. Hoffentlich sind es nicht nur taube Nüsse.



Gurken
Eine einzige meiner Gurkenpflanzen überlebte und das im Schrebergarten. Ihre Geschwister wurden von den Schnecken niedergemetzelt, nur sie kam gegen die schleimigen Biester an. Grund genug, Saatgut von ihr zu gewinnen. Drei Gurken ließ ich gelb werden für diesen Zweck.


Bei der Saatgutgewinnung unterlief mit allerdings ein Fehler. Ich höhlte die Frucht gleich nach der Ernte aus, doch eigentlich soll sie noch einige Wochen im Warmen liegen, bevor die Kerne geerntet werden. Gut, dass ich nur eine der zwei Gurken ausgebeutet habe, die beiden anderen dürfen jetzt in der Küche liegen und reifen. Hoffentlich isst M die beiden nicht.


Sonntag, 31. August 2014

Was das wohl wird?

Ein Bilderrätsel für euch. Was soll das wohl werden? Ein Tipp: Die Tomate und das Basilikum kommen aus dem Garten.


Neben dieser Ernte konnten M und ich auch Paprika genießen. Diese hier wurden zu einem vegetarischen Gulsch verarbeitet. Drei weitere fanden ihren Platz auf einer Pizza, zusammen mit Kräutern und Tomaten aus dem Garten. Im Moment gibt es häufig leckeres Gemüse aus dem Garten. Schade, dass der Herbst schon vor der Tür steht und den kalten Winter mit sich bringt. Doppelt so schade, dass in unseren Gärten noch viel zu wenig wächst, um davon etwas einzulagern.


Freitag, 29. August 2014

Farbengrund - Gartenrundgang im August

Es ist zwar schon fast September, aber für einen Gartenrundgang ist es nie zu spät. Tatsächlich gibt es Pflanzen im Farbengrund, die den Schnecken trotzen und tapfer wachsen, trotz der tätlichen Übergriffe der kleinen Schleimbiester. Besonders beeindruckt bin ich von einer Mangoldpflanze, die groß wie ein Baum werden will. Um die Größe zu verdeutlichen, musste Klara neben der Pflanze Platz nehmen, was sie nicht sehr gern tat. Lieber wollte sie mich davon überzeugen, ihr einen Stock zu werfen. Da es ihr nicht gelang, fraß sie Gras.


Im ehemaligen Kartoffelbeet stehen jetzt zehn Rosenkohlpflanzen, die auf mich den Eindruck machen, als würden sie jedes Mal kleiner werden, wenn ich in den Garten komme.


Auch Grünkohlpflanzen sind auf das Hügel- und in das Flachbeet gezogen. Die Setzlinge waren winzig und ich versprach mir keine Ernte von ihnen, doch sie scheinen wirklich wachsen zu wollen. Ich hoffe, sie kommen gegen die Schnecken an.


Im Flachbeet hat eine Tomatenpflanze überlebt, sie ist winzig, bekam keine Stütze und hat trotz der schlechten Bedingungen in Früchte investiert. In der Mitte des Beets steht ein Radieschen, das rosa-lila blüht, wie eine Zierpflanze.


Der Rhabarber bekam einen Kragen aus Holz. Meine Schwester hatte ihn übrig und wusste nichts damit anzufangen. Der Pflanze gefällt es hoffentlich genauso gut wie mir.


D und S haben ein Hochbeet aus alte Paletten gezimmert, das jetzt darauf wartet, befüllt zu werden.


Hinter dem Hochbeet stehen unsere Himbeersträucher, die wir nach und nach um immer mehr Ranken ergänzen.


Eine der Sorten trägt zweimal im Jahr und bekommt jetzt gerade wieder hübsche rote Früchte.


M musste neulich bei der Gartenverschönerung helfen und die alten Eternitplatten aus der Erde ziehen. Der zerfurchte Streifen ist kaum zu übersehen.


Hier liegen sie und warten auf ihre fachgerechte Entsorgung.


D pflanzt fleißig Blumen, nach und nach wird es immer bunter im Farbengrund.


Der Borretsch kümmerte erst vor sich hin, doch jetzt wächst er in den Himmel und dient Bienen als Nahrungsquelle.


Wunderschön wird es hier, wenn D weiter Blumen pflanzt. In einigen Jahren wird unsere kleine Parzelle sicherlich die hübscheste von allen sein.


Auch der alte Max war mit im Farbengrund, doch er wollte einfach nicht mit auf die Bilder und alberte lieber gähnend neben mir herum. Oder es war die Vorbereitung auf seinen Mittagsschlaf, den er schnarchend im roten Palast verbringt.



Mittwoch, 27. August 2014

Raubtierfütterung

Die Zwetschgen werden langsam reif und einige fallen verfrüht zu Boden, wo niemand sich für sie interessiert. Tiere, außer unsere eigenen Hunde, trauen sich nicht auf unser Grundstück - wegen der Hunde. Igel können sich also nicht gütlich tun an den violett-lilafarbenen Früchten. Unsere Hunde sind allesamt eher Fleischfresser und verschmähen die vegetarische Kost, wenn es sich nicht um Karotten handelt oder sie gerade hungrig sind. Also bleibt nichts weiter, als die kleinen Früchtchen aufzusammeln und zu entsorgen. In das Hühnergehege hinein geworfen, können die Früchte auch nicht von ihrer Süße überzeugen. Die Zwetschgen werden als zu groß angesehen und die Schale ist zu hart, um sie klein zu hacken. Aber wenn ich sie halbiere und festhalte, dann beginnt die Raubtierfütterung.

Die Hähne, mutig an der Front, picken in das Fleisch der Zwetschge.


Die Henne, desinteressiert im Hintergrund, es könnten ja Insekten oder Körner auf der Wiese liegen.


Doch dann nimmt sie die Witterung auf.


Vorsichtig tastet sie sich heran. Prüft noch einmal ganz genau, ob alles in Ordnung ist und ob sich eine weitere Annäherung lohnt.


Quetscht sich zwischen ihre Brüder und schlägt zu. Lecker, lecker!


Beobachtet werden die drei von Klara.


Die listig unter dem kleinen Gartentisch hervorschaut.