Freitag, 12. September 2014

Einmal Mangold bitte

Kennt ihr das? Wenn man Spinat oder auch Mangold kocht, hat man hinterher immer viel weniger, als es am Anfang den Anschein machte. Erst ist der ganze Kochtopf voller Blätter und am Ende bleibt ein kleines Häufchen, das kaum den Boden des Topfes bedeckt. Das Phänomen ist mir wohl bekannt und ich berücksichtigte es in all meiner Weisheit auch bei der Mangold-Ernte, trotzdem erntete ich nur die kleinere der beiden Mangoldpflanzen und zwei oder drei Blätter der großen Pflanze. Insgesamt müssen es zwischen 15 und 20 große Stiele gewesen sein. Gar nicht so viel, auch wenn die Ernte zwei Leinentüten füllte.

Als ich die Blätter wusch, brachte mich das Gemüse zum ersten Mal zur Verzweiflung. Die Spüle ist einfach zu klein für all die Blätter und das obwohl die Spüle größer ist, als eine Standard-Stahlspülen aus dem Baumarkt. Ich quetschte die Blätter also rein, stellte fest, dass das keinen Sinn machte und kappte wenigstens die Stiele des Mangolds. Dann ging es - so einigermaßen. Ich musste das Grün etwas runter drücken, aber es passte.


Eigentlich wollten M und ich eine Mangold-Suppe essen und eigentlich haben wir das auch getan, nur anders, als ich eigentlich wollte. Der Plan war, dass die gesamte Pflanze samt Kartoffeln gekocht und püriert wird, aber die Masse machte mir einen Strich durch die Rechnung. Das Grün zerfiel beim Blanchieren nicht annähernd so stark, wie ich es vermutet hatte und die klein gehackten Stiele füllten eine ganze Schüssel. Viel zu viel Gemüse für eine Suppe. Alles zusammen hätte wohl auch nicht in meinen größten Topf gepasst.

Also entschied ich, nur die Stiele zu Suppe zu verarbeiten und sparte das Grün für den nächsten Tag auf, um daraus Spinat zu machen. M und ich wurden mehr als satt von der Suppe, wir hatten ein ordentliches Abendessen, er aß noch etwas zum Frühstück von der Suppe und nach Feierabend und ich nahm mir für die Mittagspause eine große Schüssel mit. Trotzdem blieb für beide Hunde noch ein wenig übrig - manchmal muss man den beiden auch etwas gutes tun und ihren gierigen Augen zufolge und des langanhaltenden Klapperns der Näpfe beim gründlichen Säubern selbiger, ließ den Schluss zu, dass es ihnen wirklich mundete.

Abends kochten wir Spinat aus den Mangoldblättern und aßen 1,5 Tage davon. Wieder abends den frischen Spinat und am nächsten Tag gab es sozusagen zu allen Mahlzeiten die Reste, die bei jedem Essen noch besser schmeckten.

Im Garten sollte noch genug Mangold sein, um genau das gleiche Essen erneut zu kochen.

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