Freitag, 28. Februar 2014

Schmackhafte Brotbackmischung?

M und ich waren neulich mal wieder in der Mühle, um neues Mehl zu holen. Unser letzter Einkauf ist so gut wie aufgebraucht und ich wollte mich zusätzlich auf das Sauerteigbrot vorbereiten, für das ich Roggenvollkornmehl und Roggenschrot brauche. Eine Freundin will demnächst wieder ein Sauerteigbrot backen und versprach mir, etwas von dem Sauerteig für mich aufzuheben.

In der Mühle war ich ob der Roggenschrotauswahl fast schon überfordert. Es gibt nicht nur eine Variante, nein, es wird in grob, mittel, fein und spezial angeboten. Ich habe mich für die 2,5 kg grobe Variante für einen Preis von 1,90 Euro entschieden. In der Mühle gibt es auch allerhand andere feine Sachen, Hefe, Sauerteig, Brotbackmischungen ... Ich stöberte durch das Sortiment und mir fiel eine Brotbackmischung für ein Sauerteig-Zwiebel-Brot in die Hände. Eigentlich stehe ich Fertigmischungen überaus skeptisch gegenüber, aber die Neugier ließ mich handlen. Ich packte es in den Korb und M staunte nicht schlecht, als ich es ihm vor die Nase hielt. "Backst du uns das gleich, wenn wir zu Hause sind?", fragte er mich mit großen Augen. Wer könnte da schon nein sagen? Ich jedenfalls nicht und so machte ich mich zügig ans Werk, natürlich nicht nur für M, ich war auch schon ganz gespannt auf das Ergebnis.

Die Anleitung ist sehr gut beschrieben, der Teig aber zu groß für meine Backform, so dass ich ihn zweiteilte und die Hälfte einfror. Mal sehen, ob der eingefrorene Teig was wird, wenn ich ihn backe. Nachdem ich alle Zutaten verknetet hatte, den Teig teilte, legte ich eine kleine Kugel in die Backform, bestrich diese mit Senf und buk sie. Heraus kam ein Zwiebelbrot, das unwiderstehlich lecker ist. M und ich haben es in wenigen Tagen verschlungen.




Mittwoch, 26. Februar 2014

Wenn Langeweile zu Kresse wird

Im Winter gibt es einfach nicht viel zu tun. Ja, langsam langsam kann ich im Garten etwas machen, aber bis dahin vertreibe ich mir die Zeit mit schnell spriesenden Samen. Kresse! Vor vielen Jahren habe ich mir einen Kresseigel gekauft und ihn schon mehrere dutzende Male mit den Samen bestreut. Es dauert nicht lang, bis man die scharf-bittern Triebe ernten und aufs Brot legen kann. Eine willkommene grüne Abwechslung in der dunklen Jahreszeit. Wusstet ihr, dass Kresse bis zu 80 cm hoch wird, wenn man sie in Erde pflanzt? Ich werde das dieses Jahr einmal ausprobieren, mal schauen, ob ich so selbst Samen ziehen kann für den nächsten Wintervorrat.

Erster Tag, Kresse ausgesät


´Dritter Tag, die Kresse keimt.

 
Fünfter Tag, langsam erkennt man gelbe Blätter.

Siebter Tag, die Kresse ist reif für die Ernte.

Kresse ist wirklich das einfachste, was man zu Hause ziehen kann. Es geht schnell, klappt nahezu immer, wenn die Kresse es schön feucht hat und sie schmeckt gut. Versucht es selbst einmal.

Montag, 24. Februar 2014

Wasserreservoir im Farbengrund

Vor eineinhalb Jahren haben wir den Garten im Farbengrund übernommen und wir sind voller Elan an unser Gartenprojekt heran gegangen. Vor allem M wollte sich um den Garten kümmern und sah sich schon mit dem Ackermoped (für die richtige Aussprache müsste man wohl zwei p in das Moped setzen) samt Anhänger zum Garten fahren, um dort alles notwendige zu tun, um für uns Essen anzubauen. Wir pflügten fast den gesamten Garten um. Unser Nachbarn gab und den Ratschlag, einen kleinen Teich zum Auffangen von Regenwasser anzulegen. M stand tagelang mit dem Spaten im Garten und buddelte ein Loch. Das Loch legten wir mit einem alten Teppich und einer Teichfolie aus. Der Teppich soll verhindern, dass sich spitze Steine von unten in die Teichfolie bohren und sie dadruch nicht undicht wird.



Unser Hund Max liebt den kleinen Tümpel. Wenn wir in den Garten gehen und es nicht gar so kalt ist, springt er sofort hinein. Ist es kühl, wie im Moment, dann bleibt er lieber stehen. Aber wenn es warm ist, legt er sich in das Wasser und lässt das kühle (lauwarme?) Nass fasst ohne zu Schluppen in seinen Rachen laufen. Ein Paradies für den wasservernarrten nicht schwimmenden Labrador.


Auch die Frösche mögen den Tümpel. Letztes Jahr schwammen jede Menge Kaulquappen im Wasser herum und sie hatten beinahe Ruhe vor uns, da wir im letzten Jahr fast nie in unserem Garten waren. M hatte einen neuen Job gefunden und weder die Zeit noch die Motivation etwas im Garten zu machen. Ich bin beruflich sowieso schon gut eingespannt und dazu kam, dass meine Mutter am Rücken operiert wurde. Meine Schwester und ich kümmerten uns viel um sie. Die restliche Zeit verbrachte ich lieber lesend, statt arbeitend im Garten.

Ach ja, der Tümpel ist übrigens als Gießwasser Auffangbecken gedacht. Falls wir nicht das Leben der Kaulquappen gefährden (Max ist schon gefährlich genug für die armen Kleinen), wird unser Wasserreservoir dieses Jahr tatsächlich zweckmäßig verwendet.

Samstag, 22. Februar 2014

Selbstgemachte Soleier

Neben dem Bierbrauen macht M hin und wieder auch andere Dinge. Er liest, spielt Gitarre, räumt auf, geht mit den Hunden raus oder kocht. Neulich stellte er selbst Soleier her. Auf die Idee kam er, weil D uns ein Glas ihres Versuches mitbrachte von denen M schwer angetan war. Es geht eben nichts über würziges Essen. Einige Wochen später, an seinem freien Tag, suchte er nach einem Rezept und wurde bei youtube fündig (da findet er auch immer seine Gitarren-Unterrichtseinheiten).


Natürlich hat er das Rezept nur als Anregunng genommen und dann frei nach Schnauze mit dem improvisiert, was gerade da war. Eier gab es vom Nachbarn, der netterweise ein Sparschwein für die Bezahlung im Hühnerstall aufgestellt hat, neben dem immer ein paar frische Eier stehen. Die Eier hat M hart gekocht und nebenbei einen Sud zubereitet. Dazu hat er Zwiebeln in Halbringe geschnitten, Lorbeerblätter und Wacholderbeeren hinein getan, Salz, Pfeffer und Sojasoße hinzugemischt und das ganze mit Wasser und Apfelessig aufgegossen. Die Sojasoße kommt bei ihm fast an jedes Essen, die war nicht Bestandteil des Original-Rezeptes, stattdessen hätten Paprika hinzukommen müssen, aber die hatten wir leider nicht mehr im Kühlschrank.


Der Sud köchelt, bis die Zwiebeln weich sind. Die gekochten und abgekühlten Eier werden gepellt, in ein Glas getan und mit dem Sud übergossen. Das ganze soll 4 Tage im verschlossenen Gals stehen bleiben, aber M konnte sich nicht zurück halten und musste bereits am ersten Abend ein Ei probieren. Ich durfte sogar probieren. Lecker! Das nächste Mal muss er für D ein Glas mitmachen. Vielleicht könnte man die Eier sogar einkochen ... nein, ein Denkfehler. Ich müsste sie vor M verstecken, damit sich das Einkochen lohnen würde.

Donnerstag, 20. Februar 2014

Bier aus der Brauerei

Manchmal muss man auch Glück haben, zum Beispiel mit der Wahl des Wohnortes. In nur 30 km Entfernung ist eine kleine feine Brauerei mit Gaststube. Nein, das stimmt so nicht. Vor einiger Zeit war beides zusammen in einem Gebäude, der Herr Schinkels war damals noch nicht so bekannt und konnte in einem Räumchen Bier brauen, das nicht viel größer war, als unser winziges Badezimmer. Mit der Zeit wurde sein Bier bekannter und die Brauerei zog in ein anderes Gebäude als die Gaststätte.

Für diese Brauerei hatten wir Mädels unseren Jungs die Gutscheine für einen Braukurs geschenkt. Die Kneipe war zwar auch so schon irgenwie ein bisschen bekannt bei den anderen, aber sie war nicht so präsent. Erst durch den Braukurs lernten die Jungs das vor Ort gebraute Bier zu schätzen. M, der leider wegen seiner Arbeit verhindert war und an dem Termin nicht teilnehmen konnte, wurde aber langsam und vorsichtig von seinen Freunden an die neue Sorte Bier heran geführt. Pale Ale. Das Bier, das M und K auch selbst schon erfolgreich gebraut haben.

Eine leider schon leere Kiste Pale Ale

Bei Schinkels wird davon so viel gebraut, dass es sogar kistenweise verkauft wird, wer hätte das gedacht. Seit einiger Zeit pilgern wir dorthin, mal mit einem Essen, mal nur zum Bier kaufen, und holen einige Kästen. Die Bierflaschen sind in Holzkisten, was das ganze gleich viel hübscher macht, allerdings klimpert es auf der Heimfahrt aus Richtung des Kofferraums gewaltig. "Fahr nicht so schnell in die Kurven! Das Geklapper ist ja fürchterlich", durfte ich mir auf der letzten Heimfahrt anhören.

In unserem Freundeskreis findet sich langsam eine kleine Fangemeinde zusammen. Jedes Mal, wenn wir nach Witzenhausen fahren, müssen wir Bier mit bringen und jedes Mal werden es einige Kisten mehr. Aber das Pale Ale ist auch wirklich verflucht lecker. Ein Bier von der Stange kann da bei weitem nicht mithalten.

Falls ihr in der Nähe seid, solltet ihr dort einkehren. Ein Besuch lohnt sich auf alle Fälle. Oder noch besser: Haltet Ausschau nach kleinen Brauereien in eurer Nähe. Manchmal findet man dort den ein oder anderen Schatz.

Dienstag, 18. Februar 2014

Lila Strümpfe

Strümpfe stricken ist was feines. Das Erfolgserlebnis stellt sich schnell ein und es gibt viele, die sie lieben. So eine Kollegin von mir. Sie brachte Wolle mit, damit ich ihr Strümpfe strickte. Rosa-lila ist die Farbe, das ist ganz genau ihres. Ich habe sie ganz standardmäßig gestrickt, nichts außergewöhnliches, kein Muster. Ging schnell von der Nadel und wird sie hoffentlich freuen. Zwei kleine Fehler sind drin, ob sie die wohl findet?


Hoffentlich geht es bald los mit dem Pflanzen. Stricken macht Spaß, aber ich will meine anderen Skillbäume weiter ausbauen.

Sonntag, 16. Februar 2014

Eingekochte Monster-Zucchini

Diesen Post wollte ich schon viel viel früher schreiben, aber irgendwie kam mir immer etwas spannenderes dazwischen. Jetzt habe ich das Foto der riesigen  Zucchini wieder entdeckt, bekam Lust auf das leckere Salsa und entschied erst einmal ein Brot zu essen und dann diesen Post zu schreiben. Es ist schon verrückt, wie häufig ich inzwischen den Fotoapparat zücke, um etwas - vor allem Essen - zu fotografieren. Ich wollte nie einen Blog über mein Essen schreiben. So sehr ich Blogs schätze, die darüber berichten, so merkwürdig finde ich es auch, dass die Schreiber meist eine Kamera dabei haben, um ihr Essen in Szene zu setzen, bevor sie es endlich - vermutlich nur noch lauwarm - essen können. Jetzt gehöre ich selbst zu den Vertretern dieser Spezies und das, obwohl ich "nur" etwas über Selbstversorgung schreiben wollte. Ich hätte früher daran denken sollen, dass Essen mit dazu gehört. Und zu meiner Schande muss ich gestehen: Es macht Spaß, ständig die Kamera dabei zu haben und alles zu fotografieren.


Nun aber zu dem Zucchini-Salsa. Von Ms "Stiefvater" bekamen wir eine riesige Zucchini geschenkt. Ich bat M darum, sie auf unserer Küchenwaage zu wiegen. Skeptisch fragte er, wie viel die den abwiegen könne und ob die Zucchini nicht zu schwer dafür sei. Ich winkte ab, lachte besserwisserisch und sagte ihm, die Waage würde das schon schaffen. Denkste: Sie wog mehr als die drei Kilo, die die Küchenwaage wiegen kann. M weigerte sich, mit der Zucchini zusammen die Personenwaage zu besteigen, nur damit ich hier schreiben kann, wie schwer sie ist.


D hatte schon mehrere Male Zucchini-Salsa mitgebracht, M und ich liebten es, also war ganz klar, was aus der Zucchini werden sollte. Ich brauchte nur noch Paprika, jede Menge Zwiebeln, die mich zum Weinen brachten, Ketchup (selbst gemacht) und Öl. Ich schnibbelte und schnibbelte, kochte alles stundenlang und füllte die Masse in Gläsern ab. Jetzt hüte ich sie mit Argusaugen. Die Salsa passt hervorragend auf Brot oder als Soße zu Nudeln. Auch als Pizzagrundlange kann sie herhalten. Das Rezept findet ihr wie fast immer auf Chefkoch.

Freitag, 14. Februar 2014

Hagebuttentee

Hagebutten kann man unglaublich vielseitig einsetzen. Von dem Mus habe ich euch bereits berichtet, aber auch die Reste - also die Schale und die Kerne - kann man noch verwenden, statt sie zu entsorgen. Ich verteilte sie auf ein Backblech, strich sie so glatt wie möglich und trocknete die Pampe bei knapp 60 ° C Umluft mit leicht geöffneter Tür im Backofen. Die trockenen Hagebuttenreste füllte ich in ein Glas. Hin und wieder koche ich mir einen kleinen Topf Hagebuttentee. Dazu nehme ich etwas von den Hagebuttenreste und fülle sie in einen Teebeutel. Den Tee köchele ich etwa 10 Minuten entweder auf dem Herd oder unserem Ofen im Kaminzimmer. Ich probiere noch immer aus, was die richtige Menge ist, denn bisher ist der Tee für mich kein Hochgenuss.


Angeblich sollen getrocknete und gemahlene Hagebuttenkerne gut als Vanille-Ersatz genutzt werden können. Das habe ich noch nicht ausprobiert, wird aber im Herbst einen Versuch wert sein. Falls es nicht schmeckt, landen die Kerne auf dem Kompost.

Mittwoch, 12. Februar 2014

Eine Mutter reicht nicht

Meine erste Essigmutter setzte ich an, weil eine halbe Flasche Wein übrig blieb, die niemand trinken wollte. Als ich dann den Keller aufräumte fand ich einige Flaschen Wein und Sekt - dabei hatte ich doch schon sicherlich 20 Flaschen weggeschüttet. Es waren so viele Flaschen, dass ich mir dachte: "Ok, die Essigmutter wird doch keine Alkohol-Reste-Mischung zu futtern bekommen, du machst eine Essigmutter für Rotwein und eine zweite für Sekt."


Ich setzte also eine zweite Essigmutter an, die mich innerhalb kürzester Zeit sehr verwunderte. Das Glas kochte ich nicht ab, sondern machte einfach die Zutaten hinein. Innerhalb von zwei Tagen wurde die Flüssigkeit klar, ganz im Gegensatz zu der alten Essigmutter, die dafür zwei Wochen brauchte.


Jetzt warte ich, dass endlich etwas passiert. Vielleicht ist es den beiden doch zu kalt auf der Fensterbank. Die drei Wochen Wartezeit sind fast um und bisher haben sich bloß "Krümel" am Boden abgesetzt, von Schlieren ist nichts zu erkennen. Dabei will ich soooooo gern endlich loslegen und Essig machen!

Montag, 10. Februar 2014

Kellergespräche

Unseren Heizungskeller hat M im letzten Winter kurzerhand zum Partykeller umgebaut. Dort lagen Berge von Unrat gemischt mit Angelruten, Kleidung, Fischfutter, Werkzeug... M berichtete per SMS von seinem Treiben und begründete sein Tun damit, dass er so gern irgendwo Gitarre spielen und dabei rauchen würde. Da er das in der Wohnung nicht darf (ich böser gemeiner Nichtraucher), muss der Arme in den Keller. Als ich heim kam, ging ich in den Keller und war erstaunt. Da stand ein Schrank! Ein alter Küchenschrank, den man vorher nicht hatte sehen können. Ich konnte es kaum glauben. Natürlich durfte ich sofort mit anfassen und Säcke schleppen.

Den nächsten Tag strich M den Raum gemeinsam mit K in einem hellen Grau und noch einen Tag später fuhren wir los, um PVC Boden zu kaufen. Eine Eckbank und einen Tisch schenkten uns Verwandte, die darauf verzichten konnten. M freute sich besonders über die Möbelstücke, war das doch genau das, was er kaufen wollte und wofür er jetzt nicht einmal Geld zahlen musste. Stattdessen hatten die Verwandten Interesse an einem Tisch von Ms Vater, für den dieser keinen Platz mehr hatte. Wir sorgten anschließend für etwas Deko und seitdem ist der Keller jedes Wochenende gut besucht. Wir sitzen zusammen, reden über unsere Gärten und schmieden Pläne.


Vier von uns reden über die Gärten und wie wir sie gemeinsam so nutzen können, dass wir alle etwas davon haben. Wer baut was an? Was können wir miteinander teilen? Es muss ja nicht jeder Karotten anpflanzen, das kann einer von uns machen und wir teilen die Karotten untereinander auf. Inwieweit ich da mitspielen kann, weiß ich nicht, denn bisher habe ich einfach so wenig Fläche für den Anbau von Gemüse, dass es sich zum Teilen kaum lohnt.


Der große Traum, der wohl auf ewig ein Traum bleiben wird, ist der Erwerb eines Gutshofes mit mehreren Häusern. Wir könnten dort alle gemeinsam hinziehen, gemeinsam die Gärten pflegen und wenn wir Lust haben, unsere Zeit miteinander verbringen. M  und K könnten ihre eigene Brauerei eröffnen, wir Mädels würden Gemüse anbauen, S Schafe züchten. Ein bisschen wie in einer Kommune, aber vielleicht nicht ganz so eingeschränkt. Denn ich brauche unbedingt meinen abgetrennten Bereich, in dem ich ganz für mich allein sein kann.

Samstag, 8. Februar 2014

Das erste Treberbrot

Ich habe es getan und es war gar nicht schwer. M und K haben erneut Bier gebraut, dieses Mal haben sie sich für Stout entschieden, bekannt vor allem durch die Marke Guiness. Abgefallen ist herrlich würziges und duftendes dunkles ausgekochtes Malz, genannt Treber. Einige Hobbybrauer haben sich bereits im Brotbacken versucht und den Treber dafür verwendet. Ich kann mich jetzt auch stolz zu diesen Menschen dazu zählen, auch wenn ich kein Hobbybrauer bin.

Treberbrot
  • 500 g Mehl (ich habe mich für eine Mischung aus Roggenvolkorn- und Weizenvollkornmehl entschieden)
  • 250 g feuchten Treber
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • ca. 250 ml Bier 
verkneten und 1 Stunde abgedeckt an einem warmen Ort gehen lassen (z. B. Backofen, Licht einschalten - das ist schon warm genug).

  • 1 - 2 Teelöffel Salz 
unter den Teig kneten und das Brot ca. 1 Stunde im vorgeheizten Backofen bei 220 ° C backen.



Das Brot wird sehr aromatisch, die Spelzen stören mitunter beim Essen, was dem Geschmack aber keinen Abbruch tut.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Es geht los

Endlich endlich. Es geht los. Die ersten Samen fanden ihren Weg in die Erde und sie strecken bereits ihre Köpfe aus ihr heraus. Gepflanzt habe ich Paprika in die besagten Klopapierröllchen. Die Rollen habe ich halbiert und ganz in Ruhe mit Kokoserde befüllt. Am einfachsten ist es, die Rolle auf die linke Hand zu stellen und die Erde in die graue Pappe hinein rieseln zu lassen. Damit das alles seine Ordnung hat, durften die Röllchen in Reih und Glied Aufstellung im Mini-Gewächshaus nehmen. Dann noch mit einem Essstäbchen Löcher in die Erde drücken, die Samen hinein fallen lassen und mit der breiten Seite des Essstäbchens das Loch verschließen. Obwohl ich schon recht lang Klopapierrollen sammelte, reichten sie nicht für alle Samen aus. Zwei Samen mussten sich den Platz in der Rolle teilen.

Paprika keimen bei einer Temperatur von 25 - 27 °C, doch in unserer Küche erreicht das Quecksilber höchstens den Marker bei 21 °C. Nachdem in der Küche nichts passierte und ich ungeduldig wurde, verlagerte ich das kleine Gewächshaus also an unser dunkelstes Fenster, über der Heizung, die im Winter immer auf Hochbetrieb ist und in deren direkten Nähe es 26 °C warm ist. Die ersten sieben Tage im Kalten war nichts zu sehen. Im Warmen reichten zwei weitere Tage und die ersten fünf Keime erblickten das dämmrige Licht der Welt. Interessanterweise waren es genau die über der Heizung und so setzte sich auch der Wuchs der anderen fort. Je näher die Samen an der Heizung standen, desto früher keimten sie. Die letzte Reihe direkt am kühlen Fenster, brauchte am längsten und zwei von ihnen schafften es bisher immer noch nicht, sich aus dem Kern heraus zu schälen. Am 30. Januar entfalteten schon 24 Paprika ihre Blättchen und trieben mich zu der Überlegung, wo ich all die Pflanzen unterbringen kann. Hoffentlich finden sich ein paar Abnehmer für die Pflanzen, mit einer so guten Keimrate hätte ich niemals gerechnet.


Dienstag, 4. Februar 2014

Warum eigentlich Selbstversorgung? - Werbung

Kauf diesen Joghurt, dein Bauch fühlt sich wohl, dein Stuhlgang wird geschmeidig und begehrenswert wirst du auch. Mmmh, ist der lecker! Nimm diesen Maskara, er macht deine Wimpern so unwiderstehlich, dass er von deinem restlichen Gesicht ablenkt. Probier unsere neue zuckerhaltige Limonade, damit bist du total IN und alle werden dich lieben. Benutze unser Deo, die Frauen werden auf dich fliegen.

Von allen Seiten werden wir von Werbebotschaften fast schon angeschrien. Fernsehen und Radio erzählen uns, was wir kaufen sollen. Städte und Straßen sind nicht mehr von Baumalleen gesäumt, sondern von Plakatwänden. Fährt man mit dem Auto irgendwohin, weiß man gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Da wird ein Auto, dort Zigaretten, an der Ecke Alkohol, dort drüben eine Kneipe, hier ein Wochenmarkt oder etwas weiter Jesus angepriesen. Jeder Werbende versucht die anderen zu übertrumpfen. Das M der goldenen Möwe ist inzwischen fast winzig im Gegensatz zu Schriftzügen von großen Einkaufscentern. Werbung läuft in größeren Städten sogar über Bildschirme. Ich bin jedes Mal verwundert, wenn ich an einer Kreuzung stehe, darauf warte, dass die Ampel endlich auf grün umschaltet und dabei wie gebannt auf einen bunt flackernden Werbebildschirm schaue, der mir erzählt, wer der beste Zahnarzt, Klempner, Baumarkt, Autohändler der Stadt sei. Meinen Blick kann ich nur schwer abwenden.

Als ich noch ein Kind war, sahen meine Schwester und ich sehr gern Werbung. Es gab nur drei Programme und abends kamen außer dem Sandmännchen keine Kindersendungen mehr. Geprägt wie wir waren, war der Fernseher DAS MEDIUM für unsere Unterhaltung! Ohne Fernseher ging gar nichts. Der charmante Italiener sagte, er hätte gar kein Auto, als er seiner Nachbarin mit verführerischem Blick einen Kaffee anbot. Die fleißige Hausfrau strahlte, als der glatzköpfige Zeichentrickmann ihre Wohnung blitzblank wischte und ich freute mich auf die Zwischenszenen mit den Mainzelmännchen. Schon als Kind dachte ich mir: "Wenn ich mal groß bin, will ich all das kaufen, was die in der Werbung zeigen." Ich war davon überzeugt, dass diese Sachen besser sein mussten, als alles andere, was man sonst im Supermarkt kaufen kann. Sicherlich habe ich das ein oder andere beeinflusst von der Werbung in meinen Einkaufswagen geworfen, um dann festzustellen, dass die beworbenen Waren nicht besser sind, als die, die nicht beworben werden.

Ein Kollege brachte mich auf die Idee zu diesem Post. Er braut mit Freunden zusammen sein eigenes Bier und hat diesen Sommer seine erste eigene Marmelade gekocht. Er sagt, dass er die Nase voll hat von der Werbung. Immer wieder wird ihm erzählt, was er kaufen soll und dahinter steckt meist der gleiche Einheitsbrei. Die meisten Brauereien in Deutschland wurden aufgekauft und das Bier, das wir zum Großteil im Laden erhalten ist nur noch Massengeschmack, nichts außergewöhnliches mehr. Ein deutsches Bier gewinnt  selten einen Preis, wenn überhaupt. Die großen Marken unterscheiden sich kaum voneinander, aber die Werbung will uns das Gegenteil erzählen und sagt auch noch, wir retten den Regenwald mit dem Kauf des Bieres. Mein Kollege hat mich überzeugt: Wir glauben nicht mehr an Werbung, wollen uns nicht mehr verleiten lassen, etwas zu kaufen, was nicht schmeckt und machen unsere Sachen lieber selbst. Das bringt Freude, manchmal sogar Gemeinschaft und es schmeckt viel besser, als die gekauften Waren. Der Stolz, den man nach getaner Arbeit beim Genießen empfindet, ist gewaltig. Das kann man mit keinem Geld der Welt kaufen. Versucht es doch einmal, geht auf ein Feld, pflückt Erdbeeren und macht eure eigene Marmelade. Unbeschreiblich lecker!

Sonntag, 2. Februar 2014

Immer noch Schnee

Ich weiß ja nicht, wie das bei euch aussieht, aber hier liegt immer noch Schnee. In meinem 30 km entfernten Arbeitsort sieht es dagegen völlig anders aus. Da liegt so gut wie nichts mehr, während sich hier an den Straßenrändern wahre Schneeberge auftürmen. Die Hunde finden es toll. Gasthund Migas muss Max bei all seiner Freude aber etwas bremsen.


Klara wartet wie so oft darauf, dass endlich jemand den Stock wirft.



Also wenn es nach mir ginge, könnte der Schnee langsam tauen. Wobei, der Schnee hat auch seine Vorteile. Die Hunde werden beim Spaziergang nicht dreckig und ich muss weniger sauber machen.