Dienstag, 29. April 2014

Musst doch nicht gleich sauer werden

... oder besser doch, denn sonst schmeckt's nicht: Sauerteigbrot. Ich liebe Sauerteigbrot, je saurer, desto besser ist mein Motto, doch Sauerteigbrot backen war für mich wie ein Buch mit sieben Siegeln und ging die ersten Male fürchterlich schief. Inzwischen weiß ich wie es geht, also teile ich mit euch ein Rezept und meine Erfahrungen. An dem Rezept feile ich noch immer und teste, welche Zutaten das Brot noch leckerer werden lassen ...

Tag 1 - Sauerteig vorbereiten
100 g Sauerteig in
300 ml lauwarmem Wasser auflösen.

Am besten macht ihr euren Sauerteig immer in ein Schraubglas und lagert ihn im Kühlschrank. Dann könnt ihr einfach das Glas öffnen, das lauwarme Wasser rein geben (so viel wie passt) und kräftig schütteln. Das ist die einfachste Art, den Sauerteig in lauwarmem Wasser aufzulösen. Vorher habe ich brav gerührt und mich geärgert, dass die Klumpen sich nicht auflösen wollten.

125 g Roggenvollkornmehl und
80 Weizenvollkornmehl hinzu geben und gut verrühren.

In eine Schüssel mit Deckel geben und über Nacht in den Backofen stellen und das Licht an machen. Der Backofen wird durch das Licht kuschlig warm und der Sauerteig kann wachsen und gedeihen. Die Schüssel muss mindestens doppelt so groß sein, wie der Teig, denn der Teig wächst.

Tag 2 - Teig zubereiten
Der wichtigste Teil: 100 g Sauerteig für das nächste Brot abnehmen und in ein Schraubglas füllen. Das Glas könnt ihr im Kühlschrank lagern. Drei Wochen lang ist er dort gut aufgehoben, längere Zeit habe ich es noch nicht ausprobiert. Wollt ihr ihn länger lagern, könnt ihr ihn auch einfrieren.

Folgende Zutaten zu dem Sauerteig hinzu geben:
250 g Roggenschrot
125 g Roggenvollkornmehl
80 g Weizenvollkornmehl
1 pk Trockenhefe oder 1/2 Hefewürfel in
250 - 300 ml lauwarmen Wasser auflösen und hinzugeben. Alles gut verrühren.
1 TL Salz unterheben.

Es ist wichtig, das Salz erst zum Schluss unterzuheben. Die Hefe muss sich erst mit dem Mehl "verbinden", bevor das Salz hinzu kommt, sonst geht sie nicht richtig auf. Man kann aber auch erst die Hefe mit ein bisschen Mehl vermischen und dann schon das Salz mit einarbeiten.


Warten
Den Teig zwei Stunden im Ofen bei angeschaltetem Licht gehen lassen (oder an einem anderen warmen Ort). Die Backform einfetten und mit Körnern ausstreuen (Sesam, Leinsamen, Kürbiskerne ...). Den Teig in die Form geben und noch einmal eine Stunde gehen lassen.

Backen
Ofen auf 250 °C vorheizen.
Brot 15 Minuten bei 250 °C backen (gibt eine schöne dunkle Kruste)
Temperatur auf 200 °C reduzieren und weitere 60 Minuten backen.


Das Brot aus dem Ofen holen und mit Wasser besprühen oder bestreichen. Dadurch glänzt die Kruste ein wenig. Nach der Backzeit das Brot aus der Form holen und auf einem Rost auskühlen lassen. So staut sich kein Kondenswasser und das Brot wird schön knusprig.

Fertig ist das Sauerteigbrot. Es klingt jetzt nach viel Arbeit, ist es aber nicht. Sieht man einmal von der langen Warte- und Backzeit ab, hat man mit dem Brot nich einmal 10 Minuten Arbeit.

Sonntag, 27. April 2014

Blaue Bamberger eingetopft

Am 17. April fand ich auf meinem Blog einen Kommentar von Franz Fellner, über den ich mich sehr freute und den ich am Folgetag umsetzte. Hier der Kommentar:

Sei lieber vorsichtig. Zwar sind Garten/Buschbohnen Selbstbefruchter, Fremdbefruchtung kann aber durchaus vorkommen. In Blütenarmen Gegenden sind durchaus 20% möglich! Hummeln scheinen sogar Blüten aufzuknabbern ;) Auch können Feuerbohnen deine Buschbohnen befruchten. Also am besten deine Patensorte ordentlich isoliert im Garten anbauen, um wirklich sicher zu gehen, dass die Sorte echt bleibt.
(Zusammengefasst aus: Andrea Heistinger: Handbuch Samengärtnerei; ist wirklich sehr empfehlenswert!)
Und je nach Region kann es sein, dass deine Bohnen nicht ausreifen. Ich sitz hier auf 700m im bayerischen Wald, und ich habe Probleme. Darum ziehe ich empfindliche Sorten vor: 5 Stück Mitte April ins Töpfchen und dann Mitte/Ende Mai als Ganzes ins Beet -> 50/50cm Abstände bei Nestsaat.
Lange hatte ich darüber nachgedacht, wie ich mit meiner Buschbohnen-Patensorte umgehen könnte und kam zu dem Schluss, dass ich die Hälfte Anfang Mai in Töpfe pflanzen und die andere Hälfte Mitte Mai direkt ins Feld setzen wollte, zusammen mit den vorgezogenen Bohnen. Aber natürlich hat Franz Fellner recht und sein Rat kam genau zur rechten Zeit. Die Bohnen müssen es im Laufe des Sommers/Herbstes schaffen auszureifen. Damit sie das können, ist es wesentlich besser, wenn sie schon vorgezogen und "groß" in den Garten kommen. So haben die Bohnen die Chance, klappernd in ihren Hülsen zu liegen, bevor der regnerisch nasse Herbst sie überrascht.


Am 18. April legte ich die Bohnen also in Töpfe. 15 Körner habe ich gepflanzt, 2 x 5 Bohnen in einen Topf und 5 x eine Einzelbohne in kleinere Töpfe. Lieber Franz Fellner, falls du das hier lesen solltest, ist die Pflanzung von 5 x 1 Bohne im Topf eine "Nestsaat"? Ich habe diesen Begriff schon so oft gelesen, aber nirgends habe ich eine Anleitung gefunden, wie so etwas aussieht. Vielleicht kann mir aber auch jemand anderes weiter helfen und weiß Rat? Für diese Bohnen ist es jetzt zwar zu spät, aber im nächsten Jahr kann ich es dann besser machen. Vielleicht habt ihr auch noch weitere Tipps für den Bohnenanbau ... ich will ja nichts falsch machen.

Freitag, 25. April 2014

Salz in der Suppe

Irgendwann einmal war ich Lüneburg im Salzmuseum und lauschte begeistert dem Vortrag unserer Führerin, die erklärte, wie man aus Sole Salz herstellt. Am Ende bekam jeder ein 5 g Tütchen Salz mit auf den Weg und auch wenn dies wenig war, freute ich mich. In der Nähe meines Wohnortes hätte ich nie und nimmer einen Salzbetrieb vermutet und doch wurde ich fündig, sogar durch Ms Familie. In Göttingen steht die einzige noch betriebene Pfannensaline in Europa. Die Sole wird vor Ort aus 450 m Tiefe gefördert und in "kleinen" Mengen direkt zu Salz "verkocht".


Ms Onkel arbeitet in der Saline und durch ihn kommen wir in den Genuss des Salzes. Er bringt uns alle halbe Jahr einen 5 kg Eimer mit, dessen Inhalt wir verkochen und somit essen. Rund um Göttingen wird das Salz in vielen Läden angeboten, auch Apotheken bieten es an. D, die in einer Apotheke arbeitet, berichtete mir, dass sie das Salz weiterverkaufen, ohne selbst daran etwas zu verdienen. Die wenigen hergestellten Mengen sind hier in der Gegend sehr beliebt und werden gern gekauft.

Es lohnt sich, seine Umgebung mit offenen Augen zu betrachten. Es gibt immer irgendwo die Möglichkeit, etwas Regionales zu kaufen. Regional gekauftes hat für mich viele Vorteile:
  • Die Wege sind kurz.
  • Menschen, die ich vielleicht sogar kenne, verdienen ihr Geld mit dieser Arbeit.
  • Es macht mich persönlich ein wenig stolz, wenn ich darüber nachdenke, wie viel die Region, in der ich lebe, zu bieten hat. 
  • Teilweise bleibt - wie in diesem Fall - altes Handwerk erhalten.

Habt ihr auch solche regionalen Schätze vor eurer Haustür?

Mittwoch, 23. April 2014

Es wird eng

Ein Glück haben wir drei Fenster Richtung Süden in unserer Wohnung, im Wohnzimmer, Schlafzimmer und der Küche. Ein Glück sind die Fensterbänke recht breit (außer im Schlafzimmer) und ein Glück habe ich ein Regal für die Fensterbank gebaut, um Pflanzen anzuziehen. Trotzdem reicht der Platz bei weitem nicht mehr aus. Ich überlege schon, meine Zimmerpflanzen zu kompostieren, um mehr Platz für all meine Sämlinge zu finden, denn es sollen noch mehr hinzu kommen. Meine Bohnen brauchen bald einen Platz auf der warmen Fensterbank, genauso wie die Zucchini, Gurken  und Kohlrabi und eigentlich wollte ich auch noch Salat vorziehen. Einen Anzuchkasten hätte ich noch, aber keinen Platz dafür, außer ich räume den Toaster weg ...


Paprika
Die Paprika Pflanzen sind zum Teil so groß, dass sie nicht mehr in das Regal passen. Die oberen Blätter ragen an die Regalbretter heran. Sie müssen wohl umziehen und mit den kleineren Tomaten den Platz tauschen.


Tomaten
Zwei Sorten habe ich gesät. Eine Hausgartentomaten-Sorte, die ich selbst weiter kultivieren kann und die Wildtomate Golden Currant. Insgesamt keimten 19 Samen. Am 12. April habe ich die winzigen Pflanzen in Töpfe gesetzt, die jetzt in der Küche und im Schlafzimmer stehen.


Kartoffeln
Klingt merkwürdig, aber ich habe Kartoffeln gesät. Ja, Kartoffeln, so richtig aus Samen. Beim ersten Versuch hatte ich kein Glück und von den wenigen (vier) Samen keimte nicht eine einzige. Im zweiten Versuch habe ich das Minigewächshaus mit Erde gefüllt und die Saat hinein gestreut und diese wiederum mit Erde bedeckt. Die Kartoffeln aus Samen sind mein diesjähriges Forschungsprojekt, bei dem ich sehr gespannt bin, was dabei heraus kommt. Ha, ein Witz. Im Grunde ist fast alles ein Forschungsprojekt, da ich gärtnerisch kaum aktiv war.


Montag, 21. April 2014

Kapern und Pesto aus Bärlauch

Wie versprochen hier ein kurzer Bericht zu den gesammelten Bärlauchschätzen. Bärlauch schmeckt einfach herrlich nach Knoblauch, würzig scharf, ein willkommener Genuss im Frühling. Es stimmt übrigens nicht, dass der Duft des Bärlauchs schneller verfliegt, als der von Knoblauch, naja, doch irgendwie, aber nicht richtig. Nasche ich morgens etwas vom Bärlauch, bleibt mir der Geruch bis zum Abend erhalten und meine empfindliche Mutter - wenn ich sie denn treffe, rümpft ob des beißenden Geruchs die Nase und bleibt auf Abstand. Aber man schwitzt den Geruch nicht aus, so wie es bei Knoblauch der Fall ist.


Bärlauchpesto
500 g Blätter verarbeitete ich zu Pesto. Insgesamt habe ich 2 Teelöffel Salz dazu getan und so viel Sonnenblumenöl, dass die Masse geschmeidig wird. Das Pesto habe ich in Gläser abgefüllt. Zwischendurch habe ich die Gläser immer wieder hart auf die Arbeitsplatte geschlagen, dami die Luftblasen nach oben steigen und sie nicht in dem Glas eingeschlossen ist. Bei einem besonders schwungvollen Schlag und einer offensichtlich großen Blase führte das ganze zu grünen Sommersprossen in meinem Gesicht. Insgesamt sind gerade einmal drei Gläschen entstanden. Ich werde wohl wieder sammeln gehen. In das nächste Pesto kommen Walnüsse oder Kerbel oder Giersch oder Brennnesseln oder alles auf einmal. Achja, wenn ihr das Pesto länger aufbewahren wollt, gebt eine Schicht Öl über das Pesto, so dass alles bedeckt ist. Letztes Jahr habe ich noch zu Weihnachten ein Glas übrig gehabt.


Bärlauchkapern
Die Bärlauchkapern sind sehr leicht zuzubereiten.
  1. Geschlossene Blüten sammeln und gründlich waschen. Stiele an der Blüte abknipsen.
  2. In ein Glas je einen Esslöffel Salz, Pfeffer- und Senfkörner einfüllen.
  3. Ein Lorbeerblatt in das Glas machen.
  4. Bärlauchknospen in das Glas geben.
  5. Essig und Wasser mit einem Esslöffel Zucker aufkochen und über die Knospen schütten.
  6. Glas verschließen und nach einigen Stunden genießen. Sollen die Kapern länger halten, muss man sie einwecken (wobei der Deckel meines Glases verheisungsvoll klackte, als hätte sich das Vakuum von selbst gebildet).

Wie sie schmecken, werde ich berichten, sobald M und ich sie getestet haben. Das wird wohl bald geschehen, denn falls sie gut sind, muss ich für Nachschub sorgen.

Samstag, 19. April 2014

Wandern auf dem Jakobsweg

Ich erwähnte bereits, dass unser Wohnort die ein oder andere Überraschung birgt und wir im Grunde perfekt wohnen, oder? Sogar der Jakobsweg führt an unserem Wohnort vorbei. Ihr mögt es nicht glauben? Ich war auch verwundert, als ich den Wegstein erblickte, an dessen einer Seite eine Jakobsmuschel und auf der anderen Seite ein Kreuz prangt.


Auch ein weiterer Pilgerweg führt direkt durch unseren Wohnort, der Pilgerweg Loccum-Volkenroda, den ich gern irgendwann einmal entlang laufen möchte ... ein Stück weiter, als nur die paar Meter, die ich mit den Hunden gehe.

Auf unserer Runde am Wochenende entdeckten wir einiges, manches wohl bekannt und bewusst aufgesucht, wie die wunderschöne Bärlauch-"Wiese" im Wald. Ich sammelte 500 g der grünen Blätter und zusätlich einige Knospen, die ich zu "Waldkapern" verarbeiten wollte, aber dazu in einem anderen Post mehr. Klara und Max mussten geduldig an der Leine warten. Gerade ist Brut- und Setzzeit, aber auch ohne diese Zeit und die daraus resultierende Anleinpflicht halte ich die beiden während ich etwas sammele, lieber an der Leine, denn ich kann meine Augen nicht überall haben. Aber die Hunde haben ihre Nasen gern überall und wenn ihnen langweilig ist, gehen sie auch gern auf Erkundungstour. Kompliziert war das trotzdem, beide Hunde anzbinden. Eine Hand hielt zwei Leinen, eine Tasche hing über meiner Schulter, eine kleine Plastiktüte für die Knospen des Bärlauchs hielt ich irgendwo zwischen den Leinen fest und abwechselnd den Fotoapparat, Bärlauchblätter oder -knospen in der anderen Hand hantierend, bewegte ich mich vorsichtig durch den Wald. Die Hunde waren froh, als ich endlich fertig war mit dem Blätter pflücken und sie wieder laufen durften.


Wir entdeckten Pflanzen, die aussehen wie Schnittlauch und auch so schmecken, allerdings sind die Röhrchen zäh und "eckig". Ich habe die Ecken nicht gezählt, aber 8- oder 10-eckig dürften die kleinen Rohre schon sein. Habt ihr eine Ahnung, was das ist?


Wir liefen an einer Wiese vorbei, die übersät ist von Löwenzahnblüten. Mühsam musste ich an ihr vorbei schleichen, sehnenden Blickes ohne die Idee, Blüten für Sirup zu pflücken, in die Tat umzusetzen. Wunderschön war die Runde, ruhig, ein wenig diesig, voller Entdeckungen und mit Hunden, die geduldig auf mich warteten und sich gut benahmen.


Zuhause angekommen erwarteten uns die Blüten des Naschibaums, die aussehen, wie die getuschten, verklebten Wimpern einer Frau.


Und ein schwarzes Hundeknäul war ebenfalls zu entdecken. So viele schwarze Hunde auf einmal. Gut, dass wenigstens einer davon auf der anderen Seite des Zaunes ist.


Donnerstag, 17. April 2014

Skudden, Kamerun-Mischling und französische Zwergschafe

Unsere Mitbewohner aus dem Blumenweg haben sich drei Spielkameraden für Henry und Bertha angeschafft. Die französischen Zwergschafe waren im Winter bei unserem Nachbar im Stall einquartiert, da der Weg zu den Schafen matschig und die Tage zu kurz waren, um sie im Hellen zu füttern und nach dem Rechten zu sehen. Zwei der neuen Schafe sind Skudden, das Lamm ist ein Mischling aus Skudde und Kamerun-Schaf. Beide Böcke stammen von der Skudden Dame ab.


Skudden sind eine alte Fleischschafrasse, die nur noch selten gezüchtet werden. S und P haben sie sich angeschafft, um sie später zu schlachten. Als M und ich drüben im Stall waren, um die Schafe nach der langen Fahrt zu begrüßen, haben wir ihr späteres Ableben sehr bedauert. Aber noch können wir nicht glauben, dass sie tatsächlich geschlachtet werden, ihre kleineren schwarzen Vorgänger Henry und Bertha sind inzwischen lammfromm und unseren Mitbewohnern sehr ans Herz gewachsen. Die beiden werden nicht geschlachtet, sagen sie.


Die neuen Schäfchen haben nicht einmal Namen bekommen. Nur der kleine Bock wurde Stefan getauft, die beiden erwachsenen Schafe haben wechselweise unterschiedliche Namen - Familie Fischer ist einer davon. Im Moment stehen sie nebenan auf dem Grundstück - einem ehemaligen Spielplatz der aus angeblichem Mangel an Kindern und zu hohen Pflegekosten entfernt wurde. Dort fressen sie das Gras und freuen sich über das wunderschöne Wetter, wenn nicht gerade der Rottweiler aus der Nachbarschaft den Zaun einrennt, um sich einen Nachtisch zu gönnen - glücklicherweise ohne Erfolg. Unser Schäferhund durfte nach dem missglückten Einbruch beim Suchen eines vermissten Schafes helfen, wobei S schneller war als Klara und das Schaf wieder in sein Gehege trieb.


Dienstag, 15. April 2014

Umrandung für die Johannisbeeren

Damit es sich leichter mähen lässt, hat unser kleines Johannisbeerbeet eine Umrandung erhalten. Vor einiger Zeit hatte ich hier von dem schlechten Boden rund um unseren Wohnort berichtet. Der schlechte Boden hat den Vorteil (für mich), dass im Feld überall große Steine herum liegen. Im letzten Herbst, kurz nach der Getreideernte, hatte ich mir in den Kopf gesetzt, in unserem Schrebergarten einen Weg aus diesen Steinen zu legen und so nahm ich bei Spaziergängen mit den Hunden, immer ein oder zwei Exemplare mit. Aber wie das bei mir so ist: Ich gab nach einiger Zeit auf. Die Steine lagen herum und M und ich entschieden, sie als Beetbegrenzung zu nutzen.

Die Hälfte des Beetes konnten wir mit den angesammelten Steinen umlegen. Anschließend mussten wir zu einem steinreichen Feld fahren und Nachschub holen. Das dauerte wenige Minuten und nach kurzer Zeit fuhren wir mit Steinen im Kofferraum zurück in unseren Hausgarten. Ich beendete die Umrandung und erfreute mich ihres Anblicks.


Selbstverständlich hatte ich sofort wieder neue Idee für weiter Steinprojekte ... ein Weg im Schrebergarten, Wege zwischen den Quadratbeeten hindurch ... noch bin ich motiviert und bringe von den Hunderunden hin und wieder das ein oder andere Steinchen mit.

Sonntag, 13. April 2014

Spinat im Quadrat

Nach dem ersten zarten Pflänzchen, das ich hier präsentierte, wächst der Spinat jetzt in zwei Quadraten und das sogar im Rudel. Gepflanzt habe ich in zwei Quadraten, 6 x 6 Pflanzen, also insgesamt 72 Körnchen. Noch sind nicht alle angegangen, aber was nicht ist, kann ja noch werden. Da ich noch experimentiere, bin ich nicht sicher, ob in den 40 x 40 cm großen Quadraten meines Quadratbeets wirklich für so viel Spinat Platz ist, aber im schlimmsten Fall werde ich einfach etwas früher ernten, damit die restlichen Pflanzen Platz haben.


Neu dazu gekommen ist ein Radieschen, das sich nahe der Oberfläche versteckt und beim Fotografieren einfach nicht scharf werden wollte, deswegen hier nun ein fürchterlich unscharfes Bild - hinter dem "Stöckchen" sind die Keimblätter zu sehen.

Das erste Radieschen von D entdeckt

Die Radieschen, habe ich zweimal gesät. Das erste Mal war wahrscheinlich viel zu früh, in den kalten Märznächten sind sie wohl in der Erde erfroren, bevor sie ihre Keimblätter ans Tageslicht kamen. Also habe ich kurzerhand neu gesät. Zwei Quadrate habe ich mit 5 x 5 Pflanzen bestückt und ein weiteres Quadrat nur mit 4 x 4 Radieschen bepflanzt. Mal sehen, wie sie wachsen und wie viel Platz sie letztendlich brauchen.

Hatte ich schon einmal erwähnt, dass Quadratgärtnern eine wirklich herrliche Faulpelz-Gärtnerei ist? Diese Anbaumethode kommt mir sehr entgegen. Noch wächst kein Unkraut, zum Pflanzen braucht es auch nicht viel und zudem ist das Quadratbeet nur einige Schritte von unserer Wohnung entfernt. Einfach perfekt. Es werden auf jeden Fall drei weitere Kästen folgen.

Freitag, 11. April 2014

Kompost für Bäume

Ich schaue mir in letzter Zeit in nahezu jeder freien Minute Gartenvideos an. Was man da nicht alles findet. Neulich sah ich, wie den Obstbäumen Kompost verabreicht wurde und da Kompost sieben mein neues Hobby ist, verteilte ich kreisrunde Kompostgaben rund um den Apfel- und Naschibaum. Hübsch sieht es aus, viel besser als vorher.


In den Kreis um den Apfelbaum legte ich außerdem einige Kapuzinerkresse-Samen. Hoffentlich gehen sie an, die üppigen grünen Blätter, durchsetzt von bunten Blüten würden dem Apfelbaum gut stehen.


Unter dem Naschibaum sitzt bereits Budda und sorgt für die Harmonie im Garten. Ob er sich wohl auch über Kresse freuen würde? Eventuell werde ich noch Rindenmulch über den Kompost streuen, um das Unkraut am Baumansatz zu unterdrücken. Aber darüber muss ich erst noch laaaange nachdenken, bevor ich dieses Vorhaben in die Tat umsetze.

Mittwoch, 9. April 2014

Rhabarber oder Gartenvorsatz 3 erledigt

Wenn man mal nicht all zu viel im Garten machen möchte, pflanzt man einfach Rhabarber. Dazu braucht es kein großes Feld, sondern nur ein kleines Loch im Boden, in das die Wurzeln des Rhabarbers rein passen. Wieder einmal siebte ich Kompost (dieses Jahr mache ich das wirklich zu meinem Hobby - schlimm ist nur, dass der Schrottkompost einfach nicht kleiner zu werden scheint), packte ihn in einen Sack und stopfte ihn in den Rucksack, den M freiwillig schleppte. Er wollte wohl einfach nicht den Eimer mit dem Rhabarber tragen, den ich hinter ihm hertrug.


Von den Hunden begleitet gingen wir in den Farbengrund und buddelten ein wenig. M lachte mich aus, als ich ungeschickt die Rasenkante abstach und dabei in Nachbars Zaun fiel. Zur Strafe musste er ein etwa 50 cm tiefes Loch ausheben. Die Erde wanderte auf die Schubkarre, wo wir sie mit dem Kompost vermischten, einen Teil in das Loch warfen, die Rhabarberwurzeln hinein legten und das ganze erst einmal mit Wasser überschütteten. Dann kippten wir den Rest der Erde auf das Loch und gossen noch einmal eine Kanne Wasser auf das Pflanzloch. 15 Minuten, länger haben wir wohl nicht gebraucht und M war sehr erleichtert, dass wir wieder nach Hause konnten, wo er Gitarre spielte.

Hoffentlich haben wir alles richtig gemacht und wir können im nächsten Jahr Rhabarber ernten. Ein paar Steine werde ich wohl noch als Beetabgrenzung und als Rasenkante um die kreisrunde Stelle legen. Auf alle Fälle haben M und ich den Gartenvorsatz Nummer 3 damit erledigt - Rhabarber und Johannisbeeren sind gepflanzt.

Montag, 7. April 2014

Das Hügelbeet ist fertig

Sonntags ist unser Gartentag - M und ich fahren/gehen in unseren Schrebergarten und buddeln in der momentan sehr trockenen Erde. Letztes Wochenende hatten wir ein Quadratbeet angefangen, dass wir dieses Wochenende fertig gebaut haben. Freitag und Samstag stand ich im Garten, habe Kompost gesiebt und ihn anschließend in den Farbengrund gebracht, um ihn auf dem Beet zu verteilen. Es ist schon bemerkenswert, wie viel Material in so ein kleines Beet passt. Apropos, das Beet ist vier große Schritte lang und einen großen Schritt (plus ein Fuß Größe 41) breit.


Sonntag haben wir weiteren Kompost in den Garten gefahren und die harte ausgehobene Erde der vorhergehenden Woche damit gemischt und auf den Hügel geworfen. M durfte anfangen - schimpfend schaufelte er die Erde auf das Beet und fragte mich mehrere Male, warum wir das machen und er erklärte, dass sich das hoffentlich lohnt. Irgendwann hatte er keine Lust mehr auf die schwere Arbeit in der brennenden Sonne, also habe ich den Spaten in die Hand genommen und weiter geschaufelt.


Natürlich habe ich vorher nicht faul rum gesessen, sondern für ein weiteres Beet die Rasenkante abgestochen. Dieses Beet will ich mit Kompost aufwerten - also Kompost drauf und mit einer Grabegabel unterheben. Die restliche ausgestochene Erde aus dem Hügelbeet wollen M und ich ebenfalls in das Loch werfen, damit es wenigstens annähernd eben ist. In dieses Beet will ich meine Patenbohnen pflanzen. Über Buschbohnen lese ich die widersprüchlichsten Dinge. Entweder soll die Erde gut oder nicht zu sehr gedüngt sein. Ich muss gestehen, ich habe ein wenig Angst davor, dass die Bohnen eingehen.


Insgesamt haben wir bisher vier Versuchsbeete angelegt. Ein weiteres will ich noch bauen und dann haben wir einen weiteren meiner Gartenvorsätze erfüllt.

  • Beet 1: Rasenkante einen Spatenstich tief ausgehoben, Erde darunter einen Spatenstich tief ausgehoben. Rasenkante kopfüber in das Loch gelegt und Erde drüber geschaufelt. Fazit: Ein echter Knochenjob.
  • Beet 2: Quadratbeet. Ein paar Bretter zusammenschrauben, das kleine Beet mit Inhalt füllen. Fazit: Super einfach und geht sehr schnell.
  • Beet 3: Hügelbeet. Rasenkante abstechen, Erde ausheben, Zweige rein, Rasenkante kopfüber drauf, Laub bzw. Mist drüber und jede Menge Kompost drauf, bevor man mit einem Erde-Kompost-Gemisch endet. Fazit: Verdammt viel Arbeit, aber es hat (mir) Spaß gemacht.
  • Beet 4: Irgendwie klassisch. Rasenkante abgestochen und (nächste Woche) Kompost eingearbeitet. Fazit: Das war einfach.
Mal sehen, wo unser Gemüse am besten wächst. Achja, so langsam habe ich wegen der Dimensionen ein wenig Angst. Wir wollten klein anfangen und so viele Beete auf einmal sind nicht mehr "klein", sondern schon wieder viel zu viel.

Samstag, 5. April 2014

Bärlauchpesto

Der Wald grünt, die Kräuter spriesen und der Bärlauch wächst in rauen Mengen unter den hohen Buchen. Im nahegelegenen Bärlauch-Wald wurden im März Bäume gefällt und ich befürchtete, dass dabei ein Großteil der kleinen nach Knoblauch riechenden Pflanzen zerstört wurden. Doch trotz der großen Maschinen, die die Bäume aus dem Wald zogen, überlebten mehr Pflanzen, als M und ich jemals ernten und essen könnten.

Bei einem Spaziergang mit den Hunden pflückte ich einige der Blätter, aß an Ort und Stelle ein paar und war erstaunt ob der Schärfe. Praktischerweise habe ich meist einen ungefüllten Hundekotbeutel in der Tasche, den ich in diesem Fall so voll mit Blättern stopfte, wie es nur möglich war. Wichtig ist es, pro Pflanze immer nur ein Blatt zu pflücken, damit sie blühen, sich vermehren und im nächsten Jahr wieder wachsen kann.

Zuhause angekommen stopfte ich die Blätter in einen Mörser, gab Salz, Öl und Walnusskerne hinzu und zerstieß sie, bis sie zum Großteil zu einer geschmeidigen Paste wurden. Nur einige wenige blieben hartnäckig in ihrer Ursprungsform, was aber weder M noch mich stört.


Die ersten Löffel Pesto wanderten auf zwei Scheiben Brot, nur leider musste ich feststellen, dass ich zu großzügig bei der Salzgabe war und das Pesto somit als Aufstrich nahezu unbrauchbar ist. Dafür macht es sich aber ganz hervorragend als Zugabe zu Rührei. Demnächst werde ich Kräuter für eine Suppe oder für Grüne Soße sammeln.

Donnerstag, 3. April 2014

Warum eigentlich Selbstversorgung - Eier

Heute mache ich mir den Grund für die Selbstversorgung sehr einfach. 10 Eier für 99 Cent! Mal im Ernst,. das kann doch nicht funktionieren. Wie werden denn die armen Hennen gehalten, deren Eier nichts mehr wert sind? Was verdient der Landwirt überhaupt noch an den Eiern? Muss er am Ende sogar drauf legen?

In einem kurzen Bericht habe ich gesehen, dass 10 Eier einen Herstellpreis von 1,10 Euro haben. Wie kann dann irgendjemand wagen, Eier für so einen günstigen Preis zu verkaufen. Oder noch besser: Wer kann das mit gutem Gewissen kaufen? Arbeit und Leben sollte mehr wert sein als 99 Cent.

Ich für meinen Teil versuche die Läden, die Eier für so wenig Geld verkaufen, zu meiden. Was nicht immer einfach ist, denn nachdem ein Discounter es vorgemacht hat, zogen die anderen nach und haben ihre Preise ebenfalls reduziert. Glücklicherweise gibt es bei uns im Ort neben drei Discountern auch einen Bio-Laden zu dem ich ausweiche. Immerhin etwas. Noch besser ist natürlich, wenn man genau weiß, wo die Eier herkommen und das klappt bei uns ganz gut.

Unsere Eier bekommen wir aus der kleinen Hühnerzucht von S' Vater oder aber vom Nachbarn für "unverschämte" 2 Euro für 10 Stück, was sie allemal wert sind, schließlich soll es den kleinen gefiederten Damen auch gut gehen. Bei unserem Nachbarn fühlen sie sich wohl und freuen sich über die gelegentlichen viel zu seltenen Trebergaben vom Bierbrauen. Sie gackern über ein inzwischen nacktes Stück Land und scharren nach den letzten versteckten Regenwürmern. Nur eine Lady sitzt allein in einer großen Hundebox - sie wird von den anderen gemobbt und musste separiert werden. Jetzt soll die Arme fettgefüttert und geschlachtet werden. Allein bei dem Gedanken würde ich am liebsten einen Hüherstall in unserem Garten errichten und in die Eigenproduktion gehen. So ein hübsches Huhn sollte nicht so jung sterben müssen. Aber wenn der Nachbar seine Zucht ausweitet und die Hühner, die nicht mehr so freudig legen nach und nach aussortiert (schlachtet), könnte mein Hühnerstall ziemlich schnell zu klein werden.

Dienstag, 1. April 2014

Winterschlaf überstanden

Schnittlauch

Meine Kräuter haben den Winterschlaf überstanden und noch viel besser: Sie wachsen schon wieder fleißig. Bald kann ich den Kräuterlein mit der Schere zu Leibe rücken und sie für ein herrliches Abendessen zurecht stutzen. Vielleicht sollte ich aber vorher einen Gedanken daran verschwenden, sie in neue Töpfe zu pflanzen. Neue Erde können sie sicherlich gut gebrauchen.







 






Thymian


Oregano, Salbei und Waldmeister