Donnerstag, 20. Dezember 2018

Früchtetee selbst gemacht

M trinkt gern Früchtetee. Ich steh eher auf Kräutertee. Da braucht man keinen Zucker, um ihn genießen zu können. Schon als Kind mochte ich lieber Kräutertee (Pfefferminz und Kamille). Da wir nur noch schwarzen Tee im Haus hatten (den trinkt M auch sehr gern), besuchte ich den örtlichen Teeladen. Loser Tee sollte es sein, um Ressourcen (keine Teebeutel und Pappverpackung) zu schonen. Drei verschiedene Sorten brachte ich M mit und eine davon schmeckt sogar mir ... allerdings nur mit dem ohnehin im Tee enthaltenen Zucker. Der Tee kostete gar nicht wenig. Sicher, die wiederverwendbaren Blechdosen trugen ihren Teil zu den hohen Kosten bei.

Für ein hübsches Foto gut genug
Auf dem Weg nach Hause überlegte ich mir, einen eigenen Früchtetee zu kreieren. Die Hagebutten hängen reif und gefrostet an den Sträuchern und getrocknetes Obst habe ich vom Sommer in den Küchenschränken liegen. Das muss ja mal aufgebraucht werden, dachte ich mir. Gesagt getan. Beim Spaziergang mit JF und den Hunden sammelten wir Hagebutten. Der kleine JF unterstützte mich fleißig. Ich durfte die Früchte von den stacheligen Zweigen zupfen und er las sie einzeln von meiner Hand herunter und warf sie in die Tüte hinein. Innerlich fluchte ich über seine geduldige Besonnenheit, denn es war kalt, meine Hände vom Pflücken nass und ich dachte, meine Finger müssten jeden Moment abfrieren. Taten sie aber nicht, nur JF freute sich, mir helfen zu können. Auf dem Heimweg trug er stolz das kleine Beutelchen mit roten Früchten. Zum Ausgleich zog ich sein Laufrad hinter mir her. Arbeitsteilung mit Kindern ist etwas Wunderschönes, es gibt immer einen Gewinner – meist das Kind.

Zu Hause angekommen wusch ich die Hagebutten, befreite sie von ihren Kernen und legte sie in den Dörrautomaten. Ich konnte es kaum erwarten, sie zusammen mit Birne und Zitrone als Tee aufzugießen. Als endlich alles fertig war und ich die getrockneten Birnenstücke und Zitronenschalen mühevoll mit der Schere kleingeschnitten hatte, goss ich einen Tee auf, setzte das Ergebnis fotografisch in Szene und freute mich über den Trinkgenuss ... Dieser blieb aber leider aus. Schon beim ersten Schluck, verzog ich das Gesicht. Der Tee schmeckte muffig und nicht fruchtig.

Ich gab die Tasse an M weiter, der sie skeptisch entgegennahm.
Er schnupperte.
„Das riecht merkwürdig“, beschrieb er das olfaktorische Erlebnis.
Er trank.
Er verzog das Gesicht.
„Das ist ja widerlich“, kommentierte er den Schluck, den er mühevoll herunter würgte.
Ich zuckte traurig mit den Achseln.
„Ja, irgendwie schon“, sagte ich, nahm die Tasse und trank einen weiteren Schluck.
M schaute mich angewidert an.
„Du musst das jetzt aber nicht austrinken!?“
„Doch, irgendwie schon“, sagte mein Selbstmacher-Gärtner-Ego im Flüsterton.
Letztendlich landete die halbe Tasse im Ausguss und die getrocknete Mischung auf dem Kompost.
Schade, das hätte doch was werden können. Aber ich gebe nicht auf. Vielleicht schmeckt eine Komposition mit Apfel oder Zwetschge? Vielleicht sollte ich doch bei den Kräutern bleiben? Oder ich versuche etwas ganz anderes? Früchte und Kräuter kombiniert? Ein Tee aus oder mit Blüten?

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Der Winter kann kommen

Ich dachte nicht, dass ich es schaffe, aber dem milden Wetter sei Dank, konnte ich nach der Geburt von KV meine Beete winterfest machen. Eins nach dem anderen, ganz langsam arbeitete ich mich voran. Nur die Beete mit dem Grünkohl und den Erdbeeren blieben unangetastet, alles andere musste mehr oder weniger weichen.

Letztes Jahr säte ich im Herbst Senf als Gründünger, dieses Jahr war ich zu spät dran dafür, wollte mir die Beete aber auch nicht weiter mit Kohlgewächsen voll pflanzen, denn Kohl essen wir gern. Und da ich der Kohlhernie keinen Zufluchtsort gewähren will, ist der Platz für Kohl begrenzt, Senf kommt also nicht in die Tüte, ähm ... kommt nicht aus der Tüte aufs Beet.

Spinat in dünnem Grasmulch


Da ich nun aber zu spät für den Gründünger war (egal welcher, Winterroggen wäre da auch noch im Angebot gewesen) und ich die Beete nicht brach liegen lassen wollte, musste eine andere Lösung her. Diese heißt: Mulchen. Und zwar richtig dick. Dazu habe ich zuerst alle Pflanzen von den Beeten gezupft (oder gerissen) und sie einfach auf der Erde liegen lassen. Egal ob es nun die gut versamten Ringelblumen oder Nachtkerzen waren oder die Tomaten und der blühende Brokkoli. Darauf verteilte ich grob einige Küchenabfälle, die seit neustem nicht mehr im Hauskomposter landen, sondern mit in den Schrebergarten wandern.

Halb mit Stroh gemulcht, halb mit Spnat bewachsen

Insgesamt sahen die Beete ziemlich wild aus mit all den Küchenabfällen und ich sorgte mich ob der Ansichten meines Gartennachbarn zu dieser Vorgehensweise. Aber glücklicherweise war noch ein Strohballen im Garten und der Herbst brachte reichlich Laub. Nachdem also der zukünftige Kompost auf den Beeten verteilt war, schichtete ich Stroh und Laub auf die Beete. Jetzt sehen die Beete sogar für meinen ackerfräsenden Nachbarn ganz anständig aus. Diese wundervolle bunte Mischung kann so weit wie möglich im milden Winter verrotten und währenddessen das Bodenleben füttern. Gleichzeitig schützt sie den Boden vor harten Frösten und liefert Humus für das Gemüse 2019.

Fertig, dank JFs Unterstützung
 
Nächstes Frühjahr muss ich mir überlegen, ob ich in diese (noch) dicke Mulchschicht pflanze oder ob ich sie entferne und damit neue Beete baue oder sie einfach auf dem Komposthaufen zur weiteren Verrottung entsorge. Noch traue ich dem Konzept der Flächenkompostierung nicht so recht, aber auf mindestens einem meiner Beete will ich im nächsten Jahr Erfahrungen damit sammeln.

Wie handhabt ihr das? Einfach alles drauf auf die Beete und das Bodenleben richtet es schon? Oder grabt ihr noch brav eure Beete um?