Sonntag, 28. Mai 2017

Hotelerweiterung

Das Insektenhotel hat bereits im letzten Jahr großzügige Erweiterungen erhalten, da die meisten Zimmer des ursprünglichen Komplexes ausgebucht waren. Einzig das Spa und der Spielplatz im unteren Bereich des Hotels fanden keine Gäste. Aber, seien wir mal ehrlich, wer würde schon gern in einem Spa oder auf einem Spielplatz leben? Ob die Gäste des Hotels die Räumlichkeiten wenigstens zeitweise in Anspruch genommen haben, kann ich nicht sagen. Wir haben uns deshalb im weiteren Verlauf der Erweiterungen darauf spezialisiert, Wohnräume zu schaffen.



Anfangs nutzten wir Bambusstäbe, doch die Räumlichkeiten waren zu beengt, so dass wir auf die hohlen Stiele von Brennnesseln und Fetthenne umstiegen. Letzters ist auch für die Inneneinrichtung sehr zu empfehlen, da die Wände wesentlich glatter sind als die der Brennnessel. Dennoch werden diese Räumlichkeiten nicht so gern gebucht, wie die Zimmer in dem ursprünglichen Hotel. Leider entzieht es sich meiner Kenntniss, aus welchem Material diese gefertigt wurden.



Aber nun zu der Erweiterung des Hotels. Entstanden sind zwei Anbauten aus Zwetschgenholz (der Baum musste leider im letzten Jahr gefällt werden). In dem kleineren Flügel entstanden 14 Zimmer plus 3 Zimmer für die fettleibigen Gäste - oh pardon - für Gäste, die mehr Komfort wünschen und ein King Size Bett bevorzugen. Ehrlicherweise müssen wir eingestehen, dass wir nicht über die genaus Anzahl Zimmer des zweiten Hotels verfügen. Weitere Anbauten und auch ein größerer Umbau ist angedacht. Die Außenanlagen sollen verschönert und insgesamt soll das Gelände besser strukturiert werden.



PS: Die Puddingschüssel diente im letzten Jahr einer Amsel und ihren 5 Küken als Heim. Sie darf also bleiben. Auch diese zahlenden Gäste sind gern gesehen.

PPS: Das Holz war vermutlich noch zu nass, um es zu bearbeiten. Zwischenzeitlich peinigte mich ein Krampf in der Hand, da der Bohrer sich wehrte weitere Zimmer zu bohren. Liegt aber vielleicht auch einfach daran, dass ich ein Mädchen bin ;)

Sonntag, 21. Mai 2017

"Ich kann nicht verstehen ...

... dass du das als Hobby hast", waren die Worte von B, als er mir dabei zusah, wie ich meinen Kompost umhob. Ganz ehrlich, in dem Moment konnte ich auch nicht verstehen, warum mir das Gärtnern Spaß macht. Und noch viel weniger, warum ausgerechnet der Kompost mein liebstes Gartengebiet ist. Über den Winter war mein Kompost gut gefüllt und es wurde Zeit, ihn endlich in den zweiten Kompost umzuschichten. Diesen leerte ich bereits in den Wochen vorher und verteilte den Kompost auf meinen Beeten im Farbengrund (die Guten ins Töpfchen) und den nicht verrotteten Rest kippte ich zurück auf den ersten Kompost (die Schlechten ins Kröpfchen).



Weil ich beim Ausleeren des ersten Haufens auf und neben dem Kompost große Löcher gefunden hatte (uarg - Ratten), entschied ich, unter den Kompost Drahtgitter zu legen. D war gerade zu Besuch, da unsere Liebsten Bier brauten. Was kann man in so einem Moment besseres tun, als den Besuch  zum Helfen zu motivieren? D hielt das Draht fest, der Nachbar brachte mir einen Seitenschneider (ja, so was besitzen wir nicht oder er hat Füße bekommen und sich aus der Werkzeugkiste davon gestohlen, wer weiß das schon) und D fotografierte zusätzlich alles, was ich tat ("Damit du davon in deinem Blog berichten kannst").



Da ich nur 50 cm breites Drahtgitter kaufte, musste ich zwei Matten zusammen "nähen". Gesagt getan. Unzählige Piekser und gute Ratschläge ("Mach das Draht doch kürzer") später, war die Matte fertig. Sie liegt jetzt unter dem Kompost und dieser kann nicht mehr unterwandert werden. Jetzt fehlt noch ein Deckel, denn die langschwänzigen graufelligen Biester sind gute Kletterer - sehr zu meinem Leidwesen. Eine von ihnen führte unter lautem (Jubel-)Geschrei ihre Künste direkt vor, als ich Kompost schaufelte. Wir waren vermutlich beide gleichermaßen erschrocken und sind knapp mit dem Leben davon gekommen - beide.



Ganz ehrlich, ich bin ja ein Tierfreund, aber Ratten will ich nicht im Garten haben.



Und zu der Eingangsfrage: Gemüsegärtnern ist mehr als ein Hobby, das an manchen Tagen eine echte Plackerei ist. Belohnt wird man mit undankbaren Zucchinischwemmen, die kein Mensch mehr essen will. Aber ich kann mir sicher sein, dass das was aus dem Garten auf unseren Tisch kommt, besser ist als das Gemüse vom Discounter. Es geht nicht besser - für meine Familie und unsere Umwelt - als es selbst zu machen.



Ach, im Übrigen musste ich feststellen, dass ich viel zu viele größe Stöcke auf dem Kompost habe. Die wollen einfach nicht verrotten. Avocado Schalen brauchen auch mehrere Durchgänge. Die Stöcke werde ich in Zukunft - in Ermangelung eines Häckslers - klein schneiden, damit sie schneller verrotten (hoffentlich). Vielleicht schaffe ich mir noch einen dritten Kompost an.

Sonntag, 14. Mai 2017

Rhabarberdesaster

... oder warum das hier nie und nimmer ein Foodblog werden könnte - mal abgesehen davon, dass ich das nicht wollen würde.

Liebe Bekannte von mir schenkten mir bereits im letzten Herbst 3 Rhabarberpflanzen. Aus Mangel an Zeit (und Lust) landeten diese vorläufig auf dem unfertigen Hochbeet und ich schüttete einen kompletten Sack Blumenerde über die dicken Wurzelstöcke, damit sie im Winter vor gemeinem Frost geschützt waren. Zu meiner Überraschung überlebten die Pflanzen den Winter sogar und sie zogen in den Schrebergarten um. Dort leisten sie nun im vergrößerten Beet einer älteren Planze Gesellschaft. Als alle vier Pflanzen austrieben und Blätter bekamen, stand ich etwas bekümmert vor dem Beet, raufte mir das Haar und dachte: "Hmm, ja, schade. Hätte ich wohl weiter auseinander pflanzen müssen." - Habe ich aber nicht. Jetzt müssen die vier kuscheln.



Die älteste Pflanze konnte ich in diesem Jahr beernten. Ich ließ ihr noch ganz viele Stiele und Blätter übrig, damit sie noch ausreichend Kraft für das nächste Jahr tanken kann. Im Internet suchte ich nach einem Rezept für einen Kuchen, fand eines - Rhabarber-Käsekuchen - und entschied mich diesen Kuchen zu backen. Nach mühsamen Putzen und Schnibbeln landete der Rhabarber in einer Schüssel, zog mit Zucker überstreut Wasser und wurde zum Teil weich gekocht, bevor er wohlgebettet auf dem Mürbeteig landete. Eine Decke aus "Kuchen-Käse" folgte und das Meisterwerk landete im Backofen.



Eine Stunde später - ich konnte mein Glück kaum fassen - lächelte mich der hübscheste Kuchen aus dem Backofen an, den dieser Ort jemals hervorgebracht hatte. Ein duftender Traum mit gold-brauner Kruste, der mir das Wasser im Mund zusammen laufen ließ. Ich nahm einen Topflappen, griff mit der Hand unter die Springform, legte meinen Daumen als Fixierung auf den oberen Rand der Form und zog den Kuchen vom Rost herunter. Und dann geschah es. Ich spürte die Schwere des Kuchens auf meinen Fingern lasten, drückte dagegen und fühlte, wie die Form nachgab. Der Boden schob sich nach oben, drehte sich in dem Ring der Form und schlug kopfüber auf der Ofentür und dem Fußboden auf.

"Gottverfluchte sch****", schrie ich laut, gefolgt von einem sich ständig wiederholenden "nein, nein, nein ...". JF stand mit großen Augen neben mir und freute sich über ein neues Schimpfwort, das er wieder und wieder nachplapperte. Der Kleine wollte sich die Sache aus der Nähe anschauen, weswegen ich hysterisch nach M schrie. Der Hund kam schneller zu Hilfe als M, roch am Boden und streckte bereits die Zunge zum genüsslichen Schlecken heraus. Ich warf den Topflappen nach dem Hund, schrie ihn an und jammerte gleichzeitig. Heißer Kuchen, heißer Ofen, Kind und Hund vertragen sich einfach nicht. Vermutlich hat meine ganze Familie einen schweren Schock erlitten und das arme Kind ist nachhaltig in seiner Entwicklung gehemmt.



Der zerstörte Kuchen schmeckte übrigens gut und vielleicht versuche ich ihn noch einmal zu backen ... oder besser doch nicht? Frei nach dem Motto: Schuster bleib bei deinen Leisten?

Sonntag, 7. Mai 2017

Ein neues Beet im Farbengrund

Endlich geht es auch im Schrebergarten weiter. In diesem Jahr will ich insgesamt 3 neue Beete aufbauen - wovon eins schon steht. Wie immer ist mein Ehrgeiz größer als mein Tatendrang, aber noch habe ich Hoffnung, dass das wirklich so klappt, wie ich es mir vorstelle.

Das neue Beet ist im Stil der alten errichtet, also drei Meter lang und ein Meter breit. Für den Bau verwendete ich Palettenholz, das mir mein Schwiegervater in rauen Mengen mitbringen kann. Dadurch ist das neue Beet ein echter Schnapper geworden, vor allem im Vergleich zu den alten Beeten. Die ersten vier Beete baute ich aus Lärchenholz und ... hui ... das war richtig teuer. Die zweite Generation Beet bestand nur noch aus Fichtenholz, das weniger als die Hälfte der ersten Beete kostete. Tja und jetzt: Gratis! - mal abgesehen von den Schrauben.



Auch bei der Füllung sparte ich. Beim Nachbarn standen ein paar Mörtelkübel voll Hühnerdreck, die er nicht verwenden konnte. Die kamen mir natürlich genau recht. M musste sie mit seinem geliebten Auto in den Schrebergarten transportieren. Das ging natürlich nur unter lautem Meckern und fluchen. Der Kofferraum des Autos wurde quasi vollversiegelt, bevor auch nur einer der Kübel dort hinein durfte.



Und so ging es weiter: In der Mitte des Beets grub ich ein Loch. Also zuerst die Rasenkante abstechen und beiseite legen, dann die Erde darunter einen Spaten tief ausheben und in Schubkarren zwischenlagern. In das Loch füllte ich Äste, deckte es dann mit dem Mist ab, vermischte die Erde mit reichlich Kompost und beförderte sie wieder auf das Beet. Wie ihr seht, muss noch viel mehr Kompost in das Beet, damit der lehmige Boden ein wenig schöner wird. Eine Humusschicht wäre - ein Traum!

Falls ich es tatsächlich schaffe zwei weitere Beete zu bauen (oder wenigstens eines), werde ich eine Fotodokumentation vom Bau erstellen und hier veröffentlichen.

Gutes Gelingen in euren Gärten.