Samstag, 23. Dezember 2017

Nashis im Garten und DAS damit tun!

Wohin mit den Nashis? Das hab ich mich 2013 gefragt. Dass diese Frucht bei uns im Garten wächst, war toll und etwas, womit ich ehrlich gesagt gut angeben konnte. Denn, hey, wer hat denn schon Nashis im Garten? Hab ich vorher noch nie gesehen. Allerdings haben die goldbraunen Früchtchen einen Nachteil. Sie schmecken wie Birnen. Das mögen andere ganz herrlich finden. Ich nicht. Ich mag Birnen nur so … semi. Nashis sind runde extrem saftige Birnen. Beißt man rein, läuft einem das Wasser aus den Mundwinkeln über das Kinn.


In diesem Jahr schaffte ich es das erste Mal, so gut wie alle Nashis zu verarbeiten und zu essen. Bei einigen war ich zu langsam, Vögel, Hornissen und Admirale fielen über den Baum mit den reifen Früchten her und verzehrten diese. Letzteres war ein wirklich schöner Anblick. Dutzende der Falter schwirrten um den Baum herum und stoben in einer winzigen Wolke auf, sobald man sich ihnen näherte. Die Hornissen hingegen erschreckten mich. Nichtsahnend griff ich nach einer Nashi und aus einem riesigen Loch glotzte mich eine Hornisse an. Ich glaub, ich hab geschrien wie ein Mädchen. Ein Wunder, dass niemand fragte, ob es mir gut ginge.


Jedoch schafften JF und ich es, die meisten der Früchte zu essen – geschält und entkernt wage sogar ich mich an das Obst heran. JF liebt die Nashis, vermutlich fragt er wieder mitten im Winter, ob er noch eine bekommen kann.

Einen Teil verarbeitete ich in Muffins und ich stellte aus den Nashis Fruchtleder her. Das Fruchtleder war mein erster und bisher einziger Versuch. Es misslang zwar, schmeckte aber trotzdem. Ich strich das Nashi-Mus auf ein mit Backpapier belegtes Blech, geizte dabei aber gehörig rum, verteilte es sehr dünn, denn es sollte ja schnell trocknen. Dadurch riss das Leder und war weniger Leder als viel mehr Brösel. Da die Nashis so extrem saftig sind, habe ich das Mus vorher in ein Sieb gegeben und es abtropfen lassen. Dabei ist etwas Saft entstanden, um den sich M und JF stritten – einfach zuckersüß.

Mutti machte noch etwas Marmelade aus den Nashis und ihr gelang es sogar, dass sie fest wurde. Ich versuchte mehrere Male Marmelade aus Nashis zu kochen, jedes Mal misslang es. Auf jeden Fall waren dieses Jahr zum ersten Mal alle Nashis weg – bis auf die für die Tiere. Ach ja, für Salat eignen sich das süße Obst ebenfalls. Aber das hatten wir ja gerade erst.

Sonntag, 17. Dezember 2017

Der Fenchel-Versuch

Fenchel war mein Gemüse des Jahres 2017. Es war ein Versuch ihn zu ziehen und was soll ich sagen. Es hat geklappt, aber nicht gut. In meinem Garten ließ ich dem Fenchel einen ganzen Quadratmeter Platz. Ich kaufte Saat und säte drei Reihen der weißen Knollen, insgesamt waren es glaube ich 20 Samen, die ich unter die Erde brachte. Gesehen habe ich von den Pflanzen zwei und eine davon konnte ich letztendlich ernten. Die andere Pflanze wurde vorzeitig von einer Schnecke geerntet. Vermutlich sind auch die restlichen Fenchelpflanzen kurz nach dem Keimen den schleimigen Biestern zum Opfer gefallen. Nur der Fenchel, dem ich einen Schnecken-Kragen gönnte, landete in meinem (und auch ein bisschen in Ms) Bauch.



Ich erntete den Fenchel im September, gerade rechtzeitig zur Nashi-Reife und machte einen Salat aus beidem. Die Zubereitung ist überaus einfach und lässt sich mit einer Birne statt der Nashi ersetzen.

Was ihr braucht:
1 Fenchel
1 Nashi (oder Birne)
1 handvoll Walnüsse
etwas Obstessig (am besten Himbeere)
Salz
Pfeffer

Zubereitung:
Fenchel putzen, Fäden ziehen und fein hobeln.
Nashi schälen, entkernen und ebenfalls fein hobeln.
Walnüsse in einer heißen Pfanne ohne Fett rösten.
Alles zusammen geben, mit Essig, Salz und Pfeffer abschmecken.

Dies ergibt zwei Portionen oder eine Portion für jemand hungriges (mich).

„Willst du mal probieren?“ fragte ich M und hielt ihm eine Gabel Salat vor die Nase.
Noch während er den Mund öffnete, fragte er: „Was ist das?“
„Fenchel-Nashi Salat aus dem eigenen Garten“, erwiderte ich stolz, als ich ihm die Gabel in den Mund schob.
M verzog das Gesicht noch bevor seine Zunge etwas schmecken konnte, ließ es aber trotzdem zu, dass ich ihn mit dem Salat fütterte.
„Naja, nicht mein Fall. Fenchel ist furchtbar.“
Ich verdrehte die Augen. „Wenn er scharf angebraten ist, magst du ihn.“
„Aber so nicht.“ Missmutig deutete er auf den kleinen blauen Teller. Beinahe schien es so, als wolle er vor Ekel die Zähne fletschen.
Ich seufzte. „Manchmal muss man was neues probieren.“
M grunzte unzufrieden.

Und ich? Ich fand es köstlich und war froh, dass der Salat M nicht schmeckte.

Mittwoch, 13. Dezember 2017

Bohnenliebe

„Hast du die extra so hingelegt, um sie für deinen Blog zu fotografieren?“ fragte meine Schwester, als sie zu Besuch war.
„Äh, was?“ fragte ich verwirrt zurück.
„Na, der Teller, der bei dir auf dem Küchentisch steht“, sagt sie und deutete auf einen Pizzateller, auf dem sich allerhand Ernte angesammelt hatte.
„Nein, aber jetzt, wo du das so sagst ...“

Oben: Westgötland, Mitte: Capriana, Unten: Gelbe von Siebenbürgen


Schnell holte ich die Kamera und schoss ein paar Fotos von dem wilden Sammelsurium. Eigentlich ging es bei diesem Arrangement lediglich darum, möglichst wenig Platz auf unserem Küchentisch einzunehmen. JF und ich hatten Kastanien gesammelt, vermutlich hatte M sie auf den Teller gelegt, weil sie überall anders im Weg waren. Dazu kamen Tomaten, die in der Wohnung nachreifen sollten, Bohnen zum Trocknen (in der Hülse und ohne Hülse) und ein paar Samen einer Jalapeno, die in diesem Jahr so wunderschön gewachsen war.

Die Bohnen auf dem Teller sind von drei Sorten, die ich in meinen Gärten vermehrte, die „Gelbe aus  Siebenbürgen“, Capriana und Westgötland. Außerdem habe ich die kletterfaule Splash Trout vermehrt. Eine wunderschöne weiße Trockenbohne mit einer fast pinken Musterung, die später braun wird. Auf dem Foto unten versteckt sie sich zwischen den Bamberger Blauen und der Yin Yang Bohne, die schon seit einigen Jahren in meinem Garten wachsen. Die Keimraten der neuen, mitunter sehr alten – im Sinne von „Das Saatgut lag schon lange rum“ - Bohnen fand ich schlecht.



Von jeder der vier Sorten säte ich 15 Stück.
Die „Gelbe aus Siebenbürgen“ keimte immerhin 5 mal.
Die Westgötland und die Splash Trout brachten jeweils 3 Pflanzen zustande.
Aber die Capriana enttäuschte mich am meisten. Nur eine einzige Bohne reckte ihre Blätter in die Höhe und kletterte später sehr eifrig die improvisierte Bohnenstange hinauf.

Ihr Ertrag war dafür gigantisch. Ich konnte von der Capriana mehr Bohnen sammeln, als von der „Gelbe aus Siebenbürgen“. Meine Enttäuschung hielt an, bis ich „Carpe Diem“ berichtete, dass ich zwar von allen Bohnen etwas ernten konnte, aber die Capriana nur ein einziges Mal gekeimt hatte.

Carpe Diem freute sich riesig über den Erfolg, denn sie hatte Saatgut der Capriana an verschiedene Vermehrer gegeben und ich war die Einzige, bei der es überhaupt gelungen war, neues Saatgut zu gewinnen. Bei allen anderen keimte nicht einmal eine einzige der Bohnen. Meine Enttäuschung verwandelte sich sofort in maßlosen Stolz über diesen Erfolg. Manchmal sind sogar die kleinen Schritte riesige Erfolge. Schade nur, dass man selbst es nicht sieht und erst jemand anderes erklären muss, wie großartig das erreichte Ergebnis ist.

Ich konnte von allen Sorten Saatgut zurück senden und habe selbst noch genug behalten können, um im nächsten Jahr wieder Bohnen anzubauen. Vielleicht reicht es sogar aus, um meine Nachbarn mit Saatgut zu beglücken. Besonders spannend bei der nächstjährigen Vermehrung wird die „Westgötland“, denn die Ernte entsprach überhaupt nicht dem, was ich säte. Aber dazu später mehr.

Samstag, 25. November 2017

Eine Umfrage unter Gartenbloggern

Mich erreichen nur selten Kommentare zu meinen Artikeln. Um so mehr freue ich mich, wenn jemand etwas schreibt. Vor allem wenn in dem Text steht, dass derjenige alle Artikel meines Blogs gelesen hat: "Hut ab für so viel Ausdauer".
Jürgen vom Blog "Ich bin dann mal im Garten", surft durch die Gartenbloglandschaft und möchte wissen, warum andere Blogger über ihren Gartenalltag schreiben. Selbstverständlich war ich sofort Feuer und Flamme, tippte ein wenig und möchte euch das Ergebnis nicht vorenthalten.

  1. Wer schreibt hier?
    Eine Frau, die im scheinbar verschrienen Nordhessen geboren und aufgewachsen ist. Das Gärtnern liegt mir im Blut. Meine Oma kümmerte sich leidenschaftlich um den Hausgarten. Unvergessen lecker bleiben ihr Spinat, die Erbsen und Klößchen Suppe und das Karotten-Gemüse. Alles aus ihrem Garten und alles unsagbar lecker. Mein Vater war Sohn von Bauern und seine Gene scheinen bei meiner faulen Begeisterung für den Garten ebenfalls einen Grundstein zu bilden.
    Ich gehe inzwischen auf die 40 zu, teile mein Leben mit meinem Mann, unserem kleinen Sohn und unserem Hund. Ich bin ein ausgesprochener Faulpelz und obwohl ich nur wenig Zeit in den Garten stecke, so kommt dennoch etwas dabei herum – frisches Gemüse. Wenn auch nicht in rauen Mengen.



  2. Über was schreibe ich hier eigentlich genau?
    Ursprünglich hatte ich wirklich Großes vor in meinem kleinen Garten. M und ich ackerten fast das gesamte Grundstück um, um im nächsten Jahr möglichst viel Gemüse anzubauen. Im Frühling erwartete uns dann aber eine Wiese statt Acker und die Motivation war dahin. Glücklicherweise hatten wir dadurch die Gelegenheit klein anzufangen. Alles andere hätte meine Freude am Garten zerstört.
    Tatsächlich geht es mir noch immer darum, meine kleine Familie mit Obst und Gemüse zu versorgen. Allerdings halten sich meine erzielten Erträge in Maßen und reichen höchstens für ein Essen in der Woche. Aber wenn dann eine Köstlichkeit aus dem Garten unsere Teller findet, kommt auch häufig eine Rezeptidee in meinen Blog.
    Ansonsten schreibe ich über meine neu entdeckte Bohnenliebe. Im letzten Pflanzjahr konnte ich vier verschiedene alte Bohnensorten in meinem Garten vermehren. Eine der Sorten keimte nur bei mir und selbst bei mir entschied sich nur eine von 16 Bohnen dazu, sich die nähere Umgebung mal genauer anzuschauen. Die Betreuerin der Sorte freute sich riesig über diesen kleinen Erfolg. Der Erhalt von altem Saatgut liegt mir am Herzen, die Bohnen haben es mir im Besonderen angetan. Dies wird wohl so lang der Blog existiert einer meiner Schwerpunkte beim Schreiben bleiben.



  3. Für wen schreibe ich?
    Für alle, die es interessiert. Das letzte Mal fing ich wieder an zu schreiben, weil ein guter Freund meine Beiträge vermisste. Wohlgemerkt ein Freund, der kopfschüttelnd beobachtete, wie ich den Kompost um hob und der im Garten vielleicht den Rasen mäht, sonst aber keinen Finger krumm macht. Sein Interesse an den für ihn so fachfremden Themen inspirierte mich. Vielleicht wird er ja noch ein Gartenliebhaber und bald schon kümmert er sich um das Gemüse in seinem Hausgarten.



  4. Warum schreibe ich?
    Weil es mir Spaß macht. Irgendwann kribbeln meine Fingerspitzen und sie wollen unbedingt auf Tasten herum trommeln. Im Sommer schreiben sie dann Berichte für meinen Blog. Im Winter lässt meine Begeisterung für das Blog-Schreiben nach. Und das, obwohl ich auch jetzt noch mindestens 10 Themen hätte, zu denen ich was sagen will.
    Ich glaube nicht, dass ich wertvolle neue Beiträge bringen kann. Fast alles wird und wurde schon von anderen gesagt und das oft präziser und besser recherchiert, als ich selbst es könnte. Aber der Blog ist für mich ein Tagebuch, eine Erinnerung an den üppigen Sommer, ein Ansporn, im nächsten Jahr noch mehr im Garten zu schaffen. Und neben der Entwicklung meines Gartens sehe ich auch meine eigene Entwicklung.

  5. In welcher Form versuche ich zu schreiben?
    So wie es mir einfällt. Ich schreibe einfach. Damit ich meinen Lesern keinen Unfug erzähle, recherchiere ich auch hin und wieder. Das Internet ist gefährlich. An jeder Ecke erhält man gut gemeinte Tipps. Doch wie viele davon sind umsetzbar und sinnvoll? Ich versuche nicht noch mehr Dummheiten zu verbreiten, sondern mit meinen Erfahrungen zu bereichern.

  6. Warum mache ich diese Berichte aus dem Garten allen zugänglich?
    Ich hoffe, ich kann anderen Mut machen. Auch mit kleinen Schritten kann man etwas erreichen. Wenn man einmal scheitert, muss man sich nur überlegen, wie man es beim nächsten Mal besser machen kann. Das Leben ist ein ständiger Entwicklungsprozess. An einem Garten und einem Kind kann man dies am allerbesten beobachten. Man sieht direkt, was man falsch und was man richtig gemacht hat.
Wer mehr über Jürgen und seinen Garten wissen möchte, der sollte seine Seite besuchen.


Sonntag, 17. September 2017

Hot Compost - Nichts für Faulpelze


Ein heißer Kompost, oder Hot Compost, ist wahrlich nichts für Faulpelze wie mich. Das musste ich jetzt feststellen, aber hey, um eine neue Erfahrung zu machen, muss man etwas neues probieren. Im letzten Jahr, als ich tierisch Kompost-motiviert war, hätte es mit dem Hot Compost sogar fast geklappt, wenn ich denn die richtigen Materialien dafür gehabt hätte.



Dass ich seit neustem den Rasen in unserem Schrebergarten mähe, erwähnte ich ja schon. Dass ich mich an einem Hot Compost versuchen wollte, schrieb ich auch. Ich mähte also, breitete den Rasenschnitt auf der Wiese aus und wartete einen Tag, damit er etwas antrocknen konnte.



Den nächsten Tag fuhr ich mit meinem Fahrrad und Pappe in den Satteltaschen in den Schrebergarten, um meinen ersten richtigen heißen Kompost aufzusetzen. Einer der großen Vorteile soll ja sein, dass hinterher genauso viel Material raus kommt, wie man rein tut. Ich war also wirklich gespannt, was passiert. Ach, ein weiterer (noch wichtigerer) Vorteil ist, dass Krankheitskeime und Saat bei den hohen Temperaturen im Kompost absterben.

Ich schichtete also gemütlich meinen Rasen und die Pappe in den Thermokomposter. Zwischendrin flog immer wieder eine Gabel voll Gartenabfall dazwischen, der vorher in dem Komposter war. Vielleicht verrottet das ja auch, dachte ich mir.



Der Kompost wuchs Schicht um Schicht. Am Ende war er bis zum Deckel gefüllt. Ich klappte ihn zu, rieb mir den Schweiß aus der Stirn und fuhr wieder nach Hause (viel zu spät, JF war schon wieder von der Oma zurück).



Jeden Tag blickte ich erwartungsvoll in den grünen Behälter, hielt meine Hand prüfend über die letzte Schicht Rasenschnitt und freute mich, dass ich die Wärme tatsächlich spüren konnte. Es läuft, dachte ich bei mir. Doch dann kam der nächste Schritt für den erfolgreichen heißen Kompost.

Nach vier Tagen muss man den Kompost umsetzen. Das Innere kommt nach außen, das Äußere nach innen. Oben und unten tauschen den Platz. Damit soll der Verrottungsprozess am Laufen gehalten und die Temperatur weiter nach oben getrieben werden. Blöd nur, dass mein Urlaub so unvorhersehbar schnell zu Ende war (Ironie aus) und ich zu so später Feierabendstunde keine Lust hatte, den zugegebenermaßen kleinen Kompost umzusetzen. Schlimm war auch die Vorstellung, dass es sich damit nicht erledigt hat. Ganz im Gegenteil, denn der Kompost möchte gern alle zwei Tage erneut umgesetzt werden.

Tja, daran scheiterte der Versuch. Übrigens war der Kompost schon nach zwei Tagen auf die Hälfte seiner ursprünglichen Höhe zusammen gesackt und nach 3 Tagen war die Tonne nur noch zu einem drittel gefüllt. Von wegen, das Material wird nicht weniger. Mein Fazit: Ich bleibe beim Standard-Kompost, den ich alle halbe Jahr umsetze. Das ist zwar wesentlich mehr Arbeit auf einmal, aber wenn ich meinen Schweinehund schon überwinden muss, dann doch bitte nur alle halbe Jahr und nicht alle zwei Tage.

Sonntag, 10. September 2017

Rote-Beete-Apfel-Salat


Ich weiß gar nicht mehr, wann ich dieses Rezept das erste Mal ausprobierte. Ich weiß auch nicht mehr, wo ich es ursprünglich entdeckte. Aber inzwischen gehört dieser einfache pinke Salat zu meinen Lieblingsgerichten. Meine Mutter schnibbelt auch gern die roten Knollen für ihre Kolleginnen, die völlig vernarrt sind in das erdig-süß-saure Geschmackserlebnis.

Und so wird’s gemacht:
2 Äpfel schälen und in Würfel schneiden (1 x 1 cm oder kleiner, wenn man nicht so viel kauen mag)
2 mittelgroße Rote Beete schälen und in Würfel schneiden (wie die Äpfel – Vorsicht, die Rote Beete färbt die Finger rot)
Alles in eine Schüssel geben.
Wer mag kann mehr Apfel oder mehr Rote Beete verwenden, je nachdem in welche Richtung der Geschmack tendiert.

Für das Dressing:
3 Esslöffel Schmand
2 Esslöffel süßer Essig (z. B. Himbeere)
1 Messerspitze Salz und
etwas Pfeffer vermischen.
Das Dressing unterheben und alles gut durchrühren. Fertig ist der Salat.



M freudig: „Ist das Heringssalat?“
Ich grinsend: „Ja, es fehlt nur der Hering.“
M kauend: „Mmmmh, schmeckt gut. Fehlt nur der Hering.“
Ich noch immer grinsend: „Ja.“

Sonntag, 3. September 2017

Bitte Abstand halten


Es gibt ja so Sachen, die ich erst glaube, wenn ich sie selbst ausprobiere. Oder falsch mache. Aber aus Fehlern lernt man ja bekanntlich, weswegen man früh genug die Fehler machen sollte. Blöd nur, dass ich schon so alt bin. Diesen Sommer hab ich ganz anschaulich gelernt, dass man tatsächlich den Abstand bei der Gemüsesaat einhalten sollte. Wenigstens den kleineren der beiden Abständen, also den Pflanze zu Pflanze Abstand. Das mit dem Reihenabstand leuchtet mir nicht ein. Der ist aus meiner Sicht nur Platzverschwendung und kommt höchstens dem leichteren Hacken und somit der Unkrautbekämpfung zu Gute. Wobei, wenn man zwischen den Pflanzen mehr Platz lässt, ist das nicht auch eine potentielle Einladung für Unkraut?



Bisher habe ich es nicht für nötig gehalten, meine Gemüsesaat zu vereinzeln. Die Karotten wuchsen so, wie die Körnchen fielen, genau wie die Rote Beete. Das gab mitunter ganz anschaulich geformte Ernte, zum Beispiel Karotten, die sich um andere schlangen oder Karotten, die nicht in die Tiefe wuchsen (da war wegen einer anderen Karotte kein Platz) sondern waagrecht in Oberflächennähe.
Als ich die Rote Beete erntete, wusste ich endlich, warum man dem Gemüse etwas Luft zum Wachsen lassen sollte. Es ist ja im Grunde auch nur all zu logisch. Wächst zu viel Gemüse auf der selben Stelle, konkurrieren sie um Nährstoffe und Platz. Heraus kommen dann winzige Schrumpfpflanzen, bei denen man nie weiß, ob es sich schon lohnt sie zu ernten oder ob sie vielleicht doch noch etwas … naja … größer werden wollen.

Im nächsten Jahr lasse ich meinem Gemüse also etwas mehr Luft – nein, Erde. Vermutlich werde ich dann sogar mehr Ertrag erzielen, als bei einer größeren Menge an Pflanzen, die aber im Baby-Status verharrt.

PS: Aus diesem Gemüse und den zugekauften Äpfeln wurde übrigens ein Rote-Beete-Apfel-Salat. Sehr sehr lecker!

Sonntag, 27. August 2017

Senf und versteckte Kartoffeln


Jedes Jahr wieder keimen in meinen Beeten Kartoffeln, die da gar nicht hingehören. Also sie gehörten mal dahin, aber das ist schon länger her. Und jedes Jahr versuche ich die Kartoffeln alle auszugraben, damit sie im kommenden Jahr nicht schon wieder keimen.

2014 kamen die Kartoffeln ursprünglich in die Erde. M und ich hatten mit Unterstützung von S und P ein Beet im Schrebergarten gegraben in das sie zusammen mit Kohl einzogen. Damals dachten wir vier noch, es sei eine gute Idee den Schrebergarten gemeinsam zu bewirtschaften. Aber kurz danach fand S ihr eigenes Glück im 3000 m² großen Garten mit Schafen und 200 m² (neiderregenden) Kartoffelacker. Geblieben sind mir die jedes Jahr wieder verloren geglaubten Kartoffeln. Und jedes Jahr wieder freue ich mich wie ein Kind nach erfolgreicher Schatzsuche, wenn ich die dicken Knollen ausgrabe. Insgeheim hoffe ich ja, dass ich auch nächstes Jahr wieder Kartoffeln finde, denn dieses Jahr waren sie wirklich unverschämt lecker. Obwohl nur zwei Kartoffeln keimten, konnte ich von diesen beiden Pflanzen ca. 6 kg Kartoffeln ernten.



Ich wollte neulich in den Schrebergarten, um schnell Senf auf das abgeernteten Zwiebelbeet zu säen. Ich hatte auch nicht viel Zeit eingeplant. Es war wieder einmal Sonntag und das Kind zu Besuch bei der Oma . Ich erwartete JF jeden Moment wieder zurück und das Essen wollte schnell gekocht werden. Also radelte ich in den Garten, nur um festzustellen, dass neben den Zwiebeln und eigentlich auch mitten drin eine der beiden Kartoffeln wuchs. Ich seufzte, holte aber trotzdem einen Spaten aus der Hütte. Einen alten Spaten, dessen Blatt dem harten Lehmboden nicht trotzen konnte und das sich ab einer gewissen Erdtiefe verbiegt, als wäre es ein dünnes Stückchen Blech. Ich ärgerte mich mit diesem Spaten rum, überlegte, ob ich meinen guten Spaten aus der Hütte meiner Mutter holen sollte, entschied mich aber dagegen und … naja, werde jetzt wohl tatsächlich wieder Kartoffeln für das nächste Jahr in der Erde gelassen haben.



Die Kartoffeln im ehemaligen Zwiebelbeet waren schnell ausgegraben. Ihre Schwester, ein Beet weiter (bei dem verunglückten Fenchel) lachte mich aber auch noch an. Ich sympathisierte mit dem Gedanken noch reichere Beute nach Hause zu tragen (außerdem war meine Neugier geweckt) und so grub ich diese Knollen ebenfalls aus. Die Beute verstaute ich in Tüten und trug sie zum Fahrrad. Noch schnell den Senf gesät etwas Neuseeländer Spinat geerntet und nach Hause gefahren.



Dort wusch ich den hartnäckigen Dreck von einem Teil der Kartoffeln, kochte sie und pürierte den heißen Neuseeländer Spinat und servierte unser Essen. Was soll ich sagen. Ich hab lang nicht mehr so leckere Kartoffeln gegessen. Wirklich. M musste über die Aussage lachen und wiederholte immer wieder „Die schmecken halt wie Kartoffeln“. Es ist ganz sicher auch mein Gärtnerstolz, der diese Kartoffeln so hervorragend lecker machte, aber das ist nicht der einzige Grund. Sie waren wirklich gut. Und der Neuseeländer Spinat … also Mangold brauche ich nächstes Jahr nicht unbedingt, wenn ich stattdessen dieses wie Unkraut wachsende Grün in meine Beete säen kann.



Der Senf ist übrigens als Gründünger gedacht und wird im Laufe des Gartenjahres noch in weitere abgeerntete Beete einziehen.

Sonntag, 20. August 2017

Du wirst ernten was du säst


Gut, wenn es statt Streit und Zwist Gemüse ist, was man da sät. In meinem Garten gibt es noch längst nicht genug zu ernten, weswegen ich keine Bilder von Körben oder gar Schubkarren voller Obst und Gemüse vorzuzeigen habe. Bei mir wird ausschließlich für die nächste Mahlzeit geerntet. Manchmal auch für die nächsten zwei Mahlzeiten, weil eine nicht eingeplante Zucchini unbedingt abgeerntet werden muss. Trotzdem brachten meine Gurken über etwa drei Wochen jeden Tag eine Gurke zustande. Das war sehr sehr schmackhaft. Ich erntete die Gurken in recht jungem Stadium, so dass sie für einen kleinen Salat für mich, ein paar Brötchen-Scheiben für M und etwas Frühstücks Gemüse für JF ausreichten. Auch von den Zuckerschoten und Erbsen erntete ich mehr, als ich hier gezeigt habe. Aber so eine Handvoll Gemüse zu posten … naja. Ist nicht so spannend, wie eine ganze Schubkarre voller Gemüse (die Arbeit die am einmachen hängt mag ich mir gar nicht vorstellen).


Dieses Wochenende waren meine Schwester und ihr Freund zu Besuch. Es hat schon fast Tradition, dass wir eine Rote Beete Suppe essen, wenn die beiden da sind. Ich fragte bei unserer Stippvisite im Schrebergarten vorsichtig meine Schwester, ob sie Lust auf Rote Beete Suppe hätte.
„Au ja“, war ihre ehrliche Antwort. Sowohl meine Mutter, als auch meine Schwester sind verliebt in den pinken Wurzeleintopf.

Schnell zog ich einige Wurzeln aus der Erde. Durch den Regen der letzten Tage und durch die Mini-Hochbeete ist der Boden herrlich locker und ich benötige zum Ernten der Knollen keine Grabegabel oder einen Spaten. Bei manchen Karotten war ich sogar erstaunt darüber, dass die dünne Wurzel am Ende sooo lang war. Einfach herrlich.



Zu Hause angekommen fing ich an zu putzen und zu schnibbeln. Mit rot gefärbten Händen, gab ich das Gemüse zu den glasig gebratenen Zwiebeln und briet es noch etwas an, für die Röstaromen. Bevor ich Wasser hinzugab, schütte ich das Brühe-Pulver über das Gemüse. Ich habe das Gefühl, dass es dadurch noch würziger schmeckt, als wenn es nur in dem Brühe-Wasser schwimmt. Inzwischen kamen meine Schwester und ihr Freund in die Küche und kurze Zeit später lugte auch JF zur Tür hinein.



„Hunger“, riefen alle drei. Ich rührte schneller in dem Topf, der inzwischen gut mit Wasser aufgefüllt war. Aber was soll ich sagen. Durch das schnellere Rühren wird das Gemüse auch nicht weicher (außer ich würde einen Pürierstab …). Endlich war die Suppe fertig und die ausgehungerte Meute stürzte sich darauf. Mit einem Klecks Schmand, Creme Fraiche oder Sour Cream schmeckt die Suppe gleich noch viel besser. Und wenn man das weiße Kuhmilcherzeugnis noch in die Brühe rührt, ist sie wirklich pink.



JF übte sich im Schlürfen, das seine Tante ihm so herrlich vormachte. Mal sehen, ob er sich bei der nächsten Suppe noch daran erinnert. Und ansonsten: Ich brauche nächstes Jahr mehr Beete. Aber ein Schritt nach dem Anderen. Sechs Beete kann ich gut bewirtschaften, dann ist auch Platz für ein siebtes (oder achtes? Oder neuntes?).

Sonntag, 13. August 2017

Eine Tüte voll Zwiebeln


Die ersten Zwiebeln, die ich vor drei Jahren pflanzte wurden nichts. Wenigstens nicht so richtig oder sie wurden von Schnecken zerfressen. Ich erntete nur sehr wenige und sie waren wie kleine Kostbarkeiten, als ich sie für unser Essen benutzte. In diesem Jahr setzte ich eine Steckzwiebelmischung in einen Quadratmeter Gartenboden und wartete darauf, dass ich sie bald ernten könnte. Ich steckte die Zwiebeln mit etwas mehr als 10 cm zueinander im Hexagon statt in Reihen (d. h. die zweite Reihe beginnt immer in dem Zwischenraum der vorher gesteckten Zwiebeln, dadurch kann man dichter pflanzen). Als ich fertig war, steckten ca. 70 Zwiebeln in dem Quadratmeter Erde und ich las auf der Zwiebelpackung, dass ich sie sogar mit nur 5 cm Abstand hätte stecken können.

Da hängen sie - seht ihr sie?


An einem Tag im Schrebergarten schaute ich neugierig zu meinem Nachbarn rüber. Man könnte ihn schon als Großgärtner bezeichnen. Gebückt stand der alte Mann im Garten, zog etwas aus der Erde und packte es auf eine Schubkarre.

„Na? Erntest du?“ fragte ich.
„Ja, das Zwiebelkraut ist umgefallen, jetzt können sie raus.“

Na da! Seht ihr sie?
 
Oh, dachte ich, mein Zwiebelkraut liegt ja auch schon seit ein paar Tagen um. Ich ging sofort zu meinem Beet und guckte rein. Probeweise zog ich eine Zwiebel aus der Erde. Durch die lockere Erde in meinen Mini-Raised-Beds geht das ganz hervorragend und ein Spaten oder eine Grabegabel ist vollkommen überflüssig. Da ich zu Fuß mit den Hunden unterwegs war, mal wieder keine Tüte bei mir trug und D nicht um eine weitere Tüte erleichtern wollte, nahm ich nur einen kleinen Strauß Zwiebeln mit, den ich zu Hause zum Trocknen auf hängte.

Aber jetzt!
 
Zwei Tage später kam ich mit Tüte bewaffnet zurück und erntete den Rest der tränenflüssigkeitserzeugenden Knollenmasse. Stolz trug ich sie nach Hause und breitete sie auf einem sonnenbeschienen Stück Rasen aus, das im Vorjahr durch einen Bagger völlig zerstört wurde. Inzwischen sind die 7-häutigen Zwiebeln und Zwiebelchen in einer Schublade verschwunden und warten darauf, gegessen zu werden. Nichts lieber als das.


Sonntag, 6. August 2017

Ringelblumensalbe


In meinem Garten haben sich die Ringelblumen breit gemacht. Und wenn ich breit sage, meine ich breit. Vielleicht auch hoch. Anfangs sah das ja alles sehr hübsch aus und ihre gelben und orangefarbenen Köpfe zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Aber ihr Wuchs ist inzwischen so dicht und üppig, dass ich anfangen musste, ihr Wachstum einzudämmen. Wenigstens da, wo es wirklich notwendig ist, nämlich bei meinen neuen Bohnensorten. Schließlich sollen die genügend Nährstoffe bekommen und nicht die Ringelblumen.

Mein Erdbeerbeet


Anfang des Jahres wuchsen ausschließlich im Erdbeerbeet kleine Pflänzchen. Es sah so niedlich aus, dass ich sie fast alle stehen ließ. Einige transplantierte ich hinüber in die anderen Beete. Unter die Gurken, neben die Zucchini, zwischen den Kohl ... Sonne und Regen weckten aber ihre Wüchsigkeit und meine Erinnerung an das Jahr zuvor, in dem eine Pflanze einen ganzen Quadratmeter meines Beets eingenommen hatte. Wie konnte ich das vergessen haben?



Als ich nun also anfing meine Bohnen zu befreien, brach ich großzügig die Ringelblumen ab. Was mir in die Hände fiel, legte ich gleich wieder als Mulch auf das Beet. Aber da waren diese wunderschönen leuchtenden Blüten, die wirklich gute Laune machen, wenn man sie nur anschaut. Konnte ich die einfach so da liegen und verrotten lassen? Mein Herz sagte nein und ich überlegte, mir den zehnten Strauß in die Wohnung zu stellen. Doch dann dachte ich daran, dass ich schon seit längerem versuchen wollte eine Salbe herzustellen. Hmm, warum nicht aus Ringelblumen. Ich holte also meine Fahrradtasche und pflückte eifrig die Blütenköpfe ab, fuhr nach Hause und füllte sie in ein großes Glas.



Da es so viele Köpfe waren, musste ich etwas drücken, damit noch ausreichend Öl in das Glas passte. In Ermangelung von Alternativen verwendete ich Olivenöl, Mandelöl wäre sicherlich schöner, aber hey, was soll's. Als alle Blütenköpfe ertrunken waren, schloss ich das Glas und ließ es auf dem Küchentisch stehen. Dort ist es warm und, naja, nicht ganz so hell wie auf der Fensterbank.
Zwei Wochen später unter viel Rühren, Schütteln, Deckel von Kondenswasser befreien und vor allem Deckel vom Glas schrauben, das auf mysteriöse Weise Unterdruck entwickelt hatte, reichte mir das Ziehen -lassender Blüten und ich seihte sie ab. Erst einmal schüttete ich alles in ein Sieb. Natürlich war das Öl nicht so sauber, wie ich wollte, also nahm ich Ms Keramik-Kaffee-Filter, steckte einen Papier-Kaffee-Filter hinein und goss das Öl hinein. Während ich goss, fragte ich, ob ihm das Recht sei.
„Was machst du damit?“
„Das Öl filtern.“
„Kannst du nicht den Filter einfach in der Hand halten?“
„Ich mach deinen Filter wieder sauber.“
„Aber das ist Öl. Das ist doch eklig.“
Jaja, dachte ich und schüttete weiter.
„Naja, schön ist das nicht“, gab M zu bedenken, der inzwischen zu mir kam und sich das Schauspiel ansah. Ich lächelte und nickte einfach nur.



Es dauerte bestimmt eine Stunde bis das Öl geklärt und wunderschön grün schillernd in das Glas gelaufen war.
„Ich bin froh, dass ich den Filter nicht in der Hand halten musste“, sagte ich zu M.
„Ja, hast ja Recht. Aber mach ihn sauber.“
„Jaha!“
Hab ich natürlich auch und M beschwerte sich beim anschließenden Kaffee nicht über einen merkwürdigen öligen Geschmack.
Heute habe ich dann endlich die Creme angerührt. Für die 300 Gramm Öl nahm ich 30 Gramm Bienenwachs. Ich hatte noch halb abgebrannte Kerzen, die ich in das Öl bröselte. Das ganze stellte ich auf den Herd und rührte bei mittlerer Hitze so lang, bis sich das Wachs auflöste. Anschließend füllte ich alles nur noch in Gläser und ließ die Creme abkühlen.



Und das Ergebnis: Sie ist hart geworden, also streichfest. Ich wäre vor Freude am liebsten im Kreis gehüpft, konnte mich aber gerade so beherrschen. Die Salbe musste ich sofort M präsentieren, der anerkennend nickte. Hach, was bin ich glücklich, auch wenn ich zugeben muss, dass die Creme sehr fettig ist. Die Ringelblumen sollen gegen schlecht heilende Wunden helfen. JF schürft sich zurzeit so häufig die Knie auf, dass ich sie also gut gebrauchen kann. In all meinem Übermut würde ich jetzt gern weitere Cremes zaubern, mir mein Shampoo selber mischen und vielleicht eine Gesichtscreme mit noch weiteren Zutaten anrühren. Falls mich die Motivation weiter gepackt hält, werde ich davon berichten.

Es gibt übrigens etwas, was ich anders machen würde. Nämlich, die Blüten trocknen, bevor ich sie mit Öl übergieße.

Sonntag, 30. Juli 2017

Erbsen-Saatgut


Wie man Bohnen vermehrt, weiß ich schon zur Genüge. Da habe ich inzwischen Routine. Warten bis die Bohnen in der Hülse klappern und fertig ist das Saatgut. Aber Erbsen? Ich habe ja einen schlauen Ratgeber, in den ich gucken könnte und für euch werde ich das auch gleich tun (damit ich hier nichts falsches schreibe). Natürlich hab ich den nicht gelesen, bevor ich mit dem Rad in den Schrebergarten fuhr und mir die Erbsen anschaute.



Nach zwei oder sogar drei Tagen (vier Tagen? Ich weiß es wirklich nicht mehr) Dauerregen freuten sich die Schnecken über die Erbsen. Aber sie verspeisten nicht nur das Grün, nein, sie aßen auch die Schoten mit den darin enthaltenen Erbsen, die ich für die Saat im nächsten Jahr brauche. Ich seufzte und machte mich ans pflücken. Eigentlich wollte ich sie hängen lassen – bis sie in der Schale klappern – wie die Bohnen halt. Das wird wohl nichts, dachte ich mir. Da bleibt ja nichts mehr übrig.

In wenigen Minuten stopfte ich die Taschen meiner Jacke voll und redete mir immer wieder ein, dass ich die Zuckerschoten und die Palerbsen ganz leicht auseinander halten könnte. Ich müsste mir nicht mal merken, welche Sorte sich in welcher Tasche befand, denn die Zuckerschote ist länger und schlanker als die Palerbse. So toll-dreist, die Erbsen in den Taschen zu mischen, war ich dann aber doch nicht.



Was soll ich sagen. Mein Gedächtnis schaffte es, sich die 5 Minuten Heimweg daran zu erinnern, wo sich was befand. Zu Hause pulte ich die Erbsen vorsichtig aus der Schale. Schlauer wäre es gewesen, sie erst trocknen zu lassen. Denn die Erbsen waren so dick, dass ich sie beim Öffnen der Schoten zum Teil mit meinen Fingernägeln beschädigte. Heraus kamen jeweils ca. 80 Erbsen, die ich im nächsten Jahr wieder in die Erde bringen kann. Es ist so einfach, sein eigenes Saatgut zu gewinnen und man spart dadurch ein paar Euro.



Einige der Erbsen waren aber auch ohne meine Nägel aufgeplatzt. Die Haut löst sich von den dicken Hälften der Erbse, die die Keimblätter sind. Ich erwischte sogar ein paar, die schon wieder anfingen zu keimen. Vielleicht stopfe ich diese Erbsen morgen in einen freien Platz meines Hochbeetes. Wer weiß, da könnte ja noch die ein oder andere Schote erntereif werden.

Jetzt stehen die Erbsen auf Tellern drapiert auf unserem Tisch und warten darauf, trocken und verpackt zu werden. Sogar M nahm die Teller gelassen hin und das obwohl er es bevorzugt, wenn bei uns nicht alles voll gestellt ist. Vielleicht werde ich bald wagemutiger und traue mich von anderem außer Bohnen und Erbsen Saat zu nehmen.

Und nun noch der Auszug aus meinem schlauen Buch:
„Sobald sie rascheldürr sind, die grau-gelben Samenschoten ab Juli an einem trockenen Tag abschneiden oder abreißen, in einer offenen Schachtel in dünner Schicht im Haus an einem luftigen Ort nachtrocknen lassen. Dann die grauen, gelben oder braunen, runden, glatten (Palerbse, Zuckererbse) oder runzligen (Markerbsen) Samenkörner mit der Hand aus den Hülsen lösen oder in einem Sack vorsichtig ausdreschen.“
Quelle: Saatgut aus dem Hausgarten, Marlies Ortner

Hmm, ich werde wohl noch einmal Samen ernten. Da ist ja so ziemlich alles falsch gelaufen.

Donnerstag, 27. Juli 2017

Gemulchte Kartoffeln


Neulich lugte mein Gartennachbar über den Zaun zu meinem Kartoffelbeet. Einem Versuchsbeet, wie ihr sicherlich noch wisst. Von D wusste er, dass ich die Kartoffeln nicht in der Erde versenkt, sondern sie nur mit Stroh abdeckt hatte.



„Und, ist schon was dran?“ fragte er mich neugierig.
„Ich glaube nicht“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Die Kartoffeln kamen erst sehr spät in den Boden und fingen noch viel später an zu wachsen. Jetzt blühen sie und sind noch giftgrün. Erntbar wird vielleicht etwas in ein bis zwei Monaten sein.
„Hmm“, machte mein Nachbar. „Willst du nicht mal gucken?“
Aha aha, er ist also neugierig, dachte ich. Schlimm nur, dass ich selbst total neugierig bin. Also suchte ich mir eine Pflanze aus, schob das Stroh, Gras und den Kompost auseinander und fand? Trommelwirbel: Wurzeln mit ganz vielen winzig kleinen Knollen.
Ich reckte das enttäuschende Ergebnis in die Luft.
„Naja, ich hab auch nicht viel erwartet, das ist ja nur ein Versuch.“
„Soso“, sagte mein Nachbar. „Also meine Kartoffeln sind schon ganz herrlich. Willst du welche haben?“
Äh, ja. Natürlich! Was für eine Frage. Ich suchte sofort eine Tüte. D sei dank fand ich eine in unserer Hütte und schleppte sie samt hinter mir herlaufendem Kind in Ks Garten. Er füllte die Tüte auf und ich freute mich. Während ich seinen üppig wachsenden Garten bewunderte, erklärte ich ihm, was ich mit den Kartoffeln angestellt hatte.



„Zuerst, hab ich Pappe auf den Boden gelegt, damit das Gras nicht durchwächst“, sagte ich.
„Pappe? Warum nimmst du denn Pappe? Da sind doch Schwermetalle drin.“
Äh … oh. Hmm, das wusste ich nicht.
„Dann hab ich die Kartoffeln drauf gelegt und mit Stroh abgedeckt. Später habe ich sie mit Rasenschnitt gemulcht und damit sie gut wachsen gab es noch ein wenig Kompost.“
„Soso“, sagte mein Nachbar. Eine Wortkombination, die man neben dem Begrüßungs-Moin Moin bei ihm ständig hört. „Hauptsache die Kartoffeln haben genug Platz, dann werden sie auch was.“



Ja, Platz haben sie und ob sie was werden? Das erzähle ich in ein bis zwei Monaten. Nach dem Dauerregen der letzten Tage sollten sie auf alle Fälle genug Wasser abbekommen haben. Und wenn die Wühlmäuse jetzt nicht noch mehr Schabernack anstellen, wandert vielleicht wirklich etwas in meinen Erntekorb. Schön wär's. Und was ich in Zukunft mit der Pappe mache (am Tag zuvor hatte ich gerade einen Hot Compost mit Pappe aufgesetzt) … ich weiß es nicht.

Sonntag, 9. Juli 2017

Mein erstes Mal


Dies ist das erste Jahr, in dem ich mit meinen Beeten im Schrebergarten zufrieden bin – dafür ist der Hausgarten ganz schön vernachlässigt. Meine Pflanzen gedeihen hervorragend, trotz der elenden Schnecken-Eindringlinge und der lästigen Blattlaus-Übeltäter. Aber hey, die sollen ja auch was zu essen haben.



Dies ist auch das Jahr, in dem ich das erste Mal den Rasen mähte – mit einem richtigen Rasenmäher, nicht nur einem Spindelmäher. Bisher drückte ich mich davor und überließ die Arbeit jemand anderem. Im Hausgarten mähte M und D kümmerte sich liebevoll um den Schrebergarten. Da JF jetzt alt genug ist, um viel Zeit beim Opa zu verbringen (finden beide ganz großartig), kann ich die arme D entlasten und mähe unsere weitläufigen Wiesen – vollkommen uneigennützig *hust. Naja, nicht wirklich. Ich brauche den Rasenschnitt und Ds Mäher hat keinen Auffangkorb, sonst würde das fleißige Bienchen mir vermutlich sogar den Rasenschnitt aufheben. Aber, was soll ich sagen? Das Mähen mit unserem Akkurasenmäher macht fast Spaß (fast!). Wenn ich mir dann noch vor Augen führe, wofür ich das mache (Mulch, Kartoffeln, weil ich auch endlich mal was für D machen möchte und weil ich es in der Hand habe, blühende Insekteninseln stehen zu lassen), fühle ich mich beinahe wie ein Gutmensch.



Nun aber zum schweißtreibenden Thema. Der Rasenschnitt darf sich nachdem er aus dem Korb herausgepurzelt ist, erst einmal in der Sonne rekeln und etwas trocknen. Dazu harke ich ihn locker auf dem bereits gestutzten Rasen auseinander. Wenn er etwas angetrocknet ist, sammle ich ihn wieder ein und verteile ihn mehr oder weniger großzügig auf meinen Beeten. Bei den Gurken ist das kein Problem, die stehen so weit auseinander, dass ich großzügig streuen kann. Bei den Bohnen sieht es ganz anders aus. Hier komme ich kaum zwischen die eng gesetzten Pflanzen.



Nachdem ersten Verteilen dachte ich: Das Zeug verrottet ja nie. Aber inzwischen ist das Gras braun und weist immer mehr Ähnlichkeit zu Erde auf. Ich bin verliebt. Den Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen schmeckt es, meine Pflanzen gedeihen prächtig und die Schnecken scheinen auch noch nicht auf die Idee gekommen zu sein, sich darunter zu verstecken. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert und werde weiter mähen. Sehr zu Ds Freude, wie ich hoffe.



Natürlich dient der Rasenschnitt auch noch für anderes, zum Beispiel meinem Kartoffelbeet. Da unser Garten recht groß und ich nicht alles auf meinen wenigen Beeten verteilen kann, überlege ich, was ich noch mit dem Grün anfangen kann, ohne es als Schnittgut einfach aus dem Rasenmäher heraus purzeln zu lassen und an Ort und Stelle dem Kreislauf wieder hinzuzufügen. Ich dachte da an heißen Kompost ...

Sonntag, 2. Juli 2017

Quadratisch, praktisch, gut


So ist das mit der Schokolade, aber auch mit dem Gemüse. Im letzten Jahr bevorzugte ich für den Anbau meines Gemüses die traditionelle Reihenpflanzung. So wuchsen neben zwei Reihen Schwarzwurzel zwei Reihen Rote Beete. Mein Kohl war nicht in der Reihe sondern eher dem Chaosprinzip zum Opfer gefallen. Im Beet waren erst Puffbohnen, der Kohl fand also nur irgendwo dazwischen Platz und war am Ende überall.



Dieses Jahr überlegte ich, wie ich es anders machen kann … der Mensch braucht ja Abwechslung. Erst dachte ich an die klassischen Reihen und plante sie im Gartenplaner. Dann überlegte ich, die Beete im Square Feet Style zu bepflanzen. Aber was soll ich sagen, fünf (später sechs) Beete so durchzuplanen und dabei auch noch die Pflanzenfreundschaften und Nährstoffbedürfnisse zu berücksichtigen, war mir zu kompliziert. Da nutze ich lieber meine kleineren Beete im Hausgarten für die Quadratbeet-Experimente. Nach herum probieren und experimentieren kam ich auf meine Anbaumethode, die mich noch immer so sehr verzückt, dass ich sie auch im nächsten Jahr beibehalten werde.



Im sehr frühen Winter (naja, besser Herbst, es muss Oktober gewesen sein) plante ich also mit dem neuen System. Jede Sorte (oder auch zwei Sorten) bekam in den 3 x 1 m großen Beeten ein Stück von einem Meter zugewiesen. Also ein Quadratmeter pro Pflanze. Bei der Planung habe ich die Pflanzenfreundschaften berücksichtigt, also nach Mischkultur gesetzt. Außerdem kam in jedes Beet ein Stark-, Mittel- und Schwachzehrer. Was soll ich sagen, es wächst hervorragend. Seit ein paar Wochen kann ich Zuckerschoten ernten, die normalen Erbsen folgten und JF liebt die Snack-Gurken, von denen er fast täglich eine ergaunern kann. Mit dieser Methode hab ich meine Anbaumethode gefunden. Die Zusammenstellung der Pflanzen wird sich über die nächsten Jahre wohl noch ändern, aber nicht mehr das Prinzip.



Und so stehen die Pflanzen in diesem Jahr:
Beet 1: Erbsen – Grünkohl – Mangold
Beet 2: Rosenkohl – Karotten – Zuckerschoten
Beet 3: Rote Beete/Schwarzwurzel – Buschbohnen – Gurken
Beet 4: Stangenbohnen – Zucchini – Zwiebeln
Beet 5: Rotkohl – Fenchel – Buschbohnen
Beet 6: Erdbeeren – Schalotten – Erdbeeren (und vor allem Ringelblumen)

Sonntag, 25. Juni 2017

Erde recyceln

Im letzten Jahr spezialisierte ich mich auf den Anbau von Pflanzen in großen Blumentöpfen. Überall standen sie, vor allem auf unserem Freisitz. Große und kleine Töpfe, braune und graue, aus Plastik und Terracotta. Es war ein wunderschöner Anblick und ein riesiger Gießaufwand. Zudem war das Aufstellen der Töpfe teuer. Die Töpfe mussten gekauft, aber auch die Erde heran geschafft werden. Also kaufte ich sackweise gute Bio-Erde ohne Torf und füllte Kübel um Topf um Töpfchen.

Im Herbst wanderte all die schöne Kübelschar in irgendwelche geschützten Ecken des Gartens in der Hoffnung, dass die darin befindlichen Pflanzen das nächste Jahr erlebten. Tatsächlich hat mein kleiner Ahorn genau wie eine Bartnelke und ein Oregano den Winter überstanden und so blieben sie auf ihren angetopften Plätzen stehen.



Im Frühjahr holte M den Mäher aus dem Winterquartier, entstaubte ihn und schnitt den Rasen in augenfreundliche Höhe zurück. Er schimpfte. Jedes Mal. "Da stehen überall Töpfe. Ich muss lauter Kreise laufen. Die müssen da weg."



Recht hat er, aber die Erklärung lag nahe: "Ich will die Erde wiederverwenden", sagte ich augenklimpernd und M seufzte resignierend. "Frauen", muss er sich in dem Moment gedacht haben. Im Jahr zuvor gönnte ich den Hühnern die Erde und verteilte den Topfinhalt großzügig in ihrem Gehege. Unsere geflügelten Mitbewohner scharrten eifrig durch das Braun auf der Suche nach Würmern und Insekten. Dieses Jahr sollte meine Topfzucht günstiger werden. Recycling, lautete das Zauberwort. Bei den Töpfen war das ja mehr als einfach.



Als ich meine Pflanzen in Kübel und Töpfe brachte, holte ich die alten wieder hervor. Ich zog alles Unkraut und vertrocknete Altbewohner heraus, entsorgte alles großzügig im Kompost und gab die Erde nebst Wurzeln in einen Trog, um die Erde dort zu mischen. Hinzu kam reichlich Kompost und Hornspähne - meine Tomaten stehen einfach drauf. Alles gut gemischt gab ich die Erde in Töpfe und Blumen sowie Gemüse sitzen jetzt zufrieden in braunen Betten. Noch wächst alles prächtig und auch im nächsten Jahr werde ich recyceln. Mein Portemonaie wird es mir danken.

Und M ... ja, der muss wohl ein bisschen Geduld mit mir und meinem Geiz haben.

Sonntag, 18. Juni 2017

Kisten für Kübel


Mein lieber Schwiegervater kommt gratis an Paletten ran. Und dann ist er auch noch so lieb, dass er mir regelmäßig die Bretter von den Paletten löst, damit ich daraus irgendwas bauen kann. Angefangen hat mein Interesse am Palettenholz, nachdem meine Schwester und ihr Freund F den Hühnerstall umbauten – mit Palettenholz. Das war so einfach und günstig, dass ich dahinschmolz. In Gedanken hatte ich den Stall auch schon dutzende Male umgebaut. Aber dann scheiterte die Realität am teuren Baumaterial. Meine Schwester sah das ganz pragmatisch. „Wir gucken mal was da ist und bauen daraus das Hühnerabteil“, sagte sie und machte sich ans Werk. Und was soll ich sagen? Es war alles da. Der Stall hat somit nichts gekostet und die Hühner wohnen jetzt wesentlich komfortabler als zuvor.



Was wollte ich erzählen? Ach ja, die Kiste für den Kübel. Ihr kennt doch sicherlich alle die riesigen sehr günstigen Mörtelkübel. Die bieten ausreichend Platz für hungrige große Pflanzen, sehen aber nicht so hübsch aus. Mit dem Palettenholz baute ich ein schmuckes Zäunlein für den Kübel – und meine Liebe dazu wächst mit jedem Blick.

Schritt 1: Löse die Nägel aus dem Holz
Mein Schwiegervater hatte mich gefragt, ob die Nägel in den Brettern der Paletten bleiben könnten, weil das Holz so oft splittert, wenn er sie raus zieht. Da ich das Holz eigentlich für Beete vorgesehen hatte und die Nägel darin nicht störten, nickte ich zustimmend.



Schwerer Fehler, wie sich im Nachhinein heraus stellte. Denn ich saß stundenlang auf dem Boden, bog die Nägel mit einem Schraubendreher wieder annähernd gerade und zog sie anschließend mit einem Zimmermannshammer aus dem Holz. Das war eine schweißtreibende Arbeit. Da der Hammer schwer und ich mitunter etwas ungeschickt bin (leicht untertrieben *hust), schlug ich mir das ein oder andere Mal mit dem Hammer vors Knie. Egal welches. Eben das, das gerade im Weg war. Holla, meine Knie waren über mehrere Tage blitzeblau, grün und schließlich gelb oder so. Eigentlich hätte ich ein Foto machen müssen, damit ihr mir das glaubt.

Schritt 2: Messen, Sägen, Schrauben, Aufstellen
Und dann kam endlich der Teil, der Spaß machte: Bauen! Ich maß den Kübel aus, überschlug ca. 10 mal im Kopf, ob meine Messerei stimmte und ob das so alles klappen könnte und dann fing ich an die Hölzer zu markieren und mit der Stichsäge klein zu sägen. Das ging wirklich ruckzuck und innerhalb kürzester Zeit stand ich mit Bohrmaschine bewaffnet auf dem Hof und drehte Schrauben in das Holz.



Schritt 3: Anmalen
Mutti war die Holzfarbe zu langweilig und weil sie Zeit und Farbe hatte, strich sie die Kiste weiß. Später stellte sie fest, dass so ein Platzregen auf unserem – naja, nicht gerade hygienisch reinen – Hof dafür sorgte, dass das hübsche weiß wenigstens an der untersten Latte ganz fürchterlich schmuddelig wurde. Den zweiten Kasten hat sie noch nicht angemalt, ob das wohl damit zu tun hat? Oder ob ihr die Zeit fehlt? Ich sollte mal fragen ...

Schritt 4: Löcher in den Kübel stechen
Ah, das war einfacher, als ich dachte. Ich suchte verzweifelt mein Teppichmesser. Aber das fühlt sich wohl auch außerhalb meiner Werkzeugkiste wohler als darin, also fand ich es nicht. Stattdessen nahm ich zwei Schraubendreher. Erst einen etwas kleineren, dann einen größeren. Damit bohrte ich Löcher in die Seiten des Kübels. Warum in die Seiten? Haha, weil ich ein ganz schlauer Fuchs bin (und im Internet ständig nette Anregungen finde).



Schritt 5: Befüllen
Zu unterst füllte ich eine Schicht Tonkugeln in den Kübel. Die sorgen dafür (hoffentlich), dass Wasser gespeichert wird und meine Pflanze sich auch bei längerer Trockenheit mit Wasser versorgen kann. Die Löcher in den Seiten gehen bis zu der Tonkugelschicht. Überschüssiges Wasser kann also gut ablaufen, es bleibt aber ein Wasserspeicher bestehen.



Auf die Tonkugeln kam ein Vlies. Das sorgt dafür, dass nicht zu viel Erde in die Tonkugeln rutscht. Die Wurzeln werden sich aber dennoch ihren Weg ins feuchte Nass bahnen können.



Ich nahm eine Plastikflasche, entfernte den Boden und steckte sie in die Tonkugeln. Das sollte mein Gießkanal werden. In der Theorie schön, aber ich hab meine Rechnung nicht mit JF gemacht. Der sah das Plastik aus dem Pflanztrog schauen und zog es raus. „Nein“, schrie ich, aber alles Schreien war vergebens. Zwar habe ich die Flasche wieder rein gesteckt, aber jetzt ist jede Menge Erde darin und darunter und das gießen ist nicht so einfach wie geplant. Kleine Kinder sind was tolles!



Den Rest der Kiste schüttete ich mit recycelter Erde auf. Und gönnte einer Zucchini ein neues Zuhause. Da Mutti gern etwas blühendes auf unserem Freisitz haben möchte, säte ich großzügig Blumen aus. Diese lassen sich allerdings Zeit, ihre Schönheit zu zeigen. Aber allein die gelbe Blüte der Zucchini erfreut das Herz meiner Mutter inzwischen so sehr, dass sie sogar Fotos davon schießt.