Sonntag, 20. August 2017

Du wirst ernten was du säst


Gut, wenn es statt Streit und Zwist Gemüse ist, was man da sät. In meinem Garten gibt es noch längst nicht genug zu ernten, weswegen ich keine Bilder von Körben oder gar Schubkarren voller Obst und Gemüse vorzuzeigen habe. Bei mir wird ausschließlich für die nächste Mahlzeit geerntet. Manchmal auch für die nächsten zwei Mahlzeiten, weil eine nicht eingeplante Zucchini unbedingt abgeerntet werden muss. Trotzdem brachten meine Gurken über etwa drei Wochen jeden Tag eine Gurke zustande. Das war sehr sehr schmackhaft. Ich erntete die Gurken in recht jungem Stadium, so dass sie für einen kleinen Salat für mich, ein paar Brötchen-Scheiben für M und etwas Frühstücks Gemüse für JF ausreichten. Auch von den Zuckerschoten und Erbsen erntete ich mehr, als ich hier gezeigt habe. Aber so eine Handvoll Gemüse zu posten … naja. Ist nicht so spannend, wie eine ganze Schubkarre voller Gemüse (die Arbeit die am einmachen hängt mag ich mir gar nicht vorstellen).


Dieses Wochenende waren meine Schwester und ihr Freund zu Besuch. Es hat schon fast Tradition, dass wir eine Rote Beete Suppe essen, wenn die beiden da sind. Ich fragte bei unserer Stippvisite im Schrebergarten vorsichtig meine Schwester, ob sie Lust auf Rote Beete Suppe hätte.
„Au ja“, war ihre ehrliche Antwort. Sowohl meine Mutter, als auch meine Schwester sind verliebt in den pinken Wurzeleintopf.

Schnell zog ich einige Wurzeln aus der Erde. Durch den Regen der letzten Tage und durch die Mini-Hochbeete ist der Boden herrlich locker und ich benötige zum Ernten der Knollen keine Grabegabel oder einen Spaten. Bei manchen Karotten war ich sogar erstaunt darüber, dass die dünne Wurzel am Ende sooo lang war. Einfach herrlich.



Zu Hause angekommen fing ich an zu putzen und zu schnibbeln. Mit rot gefärbten Händen, gab ich das Gemüse zu den glasig gebratenen Zwiebeln und briet es noch etwas an, für die Röstaromen. Bevor ich Wasser hinzugab, schütte ich das Brühe-Pulver über das Gemüse. Ich habe das Gefühl, dass es dadurch noch würziger schmeckt, als wenn es nur in dem Brühe-Wasser schwimmt. Inzwischen kamen meine Schwester und ihr Freund in die Küche und kurze Zeit später lugte auch JF zur Tür hinein.



„Hunger“, riefen alle drei. Ich rührte schneller in dem Topf, der inzwischen gut mit Wasser aufgefüllt war. Aber was soll ich sagen. Durch das schnellere Rühren wird das Gemüse auch nicht weicher (außer ich würde einen Pürierstab …). Endlich war die Suppe fertig und die ausgehungerte Meute stürzte sich darauf. Mit einem Klecks Schmand, Creme Fraiche oder Sour Cream schmeckt die Suppe gleich noch viel besser. Und wenn man das weiße Kuhmilcherzeugnis noch in die Brühe rührt, ist sie wirklich pink.



JF übte sich im Schlürfen, das seine Tante ihm so herrlich vormachte. Mal sehen, ob er sich bei der nächsten Suppe noch daran erinnert. Und ansonsten: Ich brauche nächstes Jahr mehr Beete. Aber ein Schritt nach dem Anderen. Sechs Beete kann ich gut bewirtschaften, dann ist auch Platz für ein siebtes (oder achtes? Oder neuntes?).

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