Donnerstag, 10. Juli 2014

... und weitermachen

Völlig demotiviert kam ich aus meinem Schrebergarten zurück, berichtete M, D und K von dem Drama. Mit verzweifeltem Blick fragte ich D, ob sie nicht den Garten übernehmen wolle. Sie schaute mich groß an, ein ja kam nicht aus ihrem Mund, aber auch kein nein. Zusammen fuhren wir in den Garten, D war überwältigt von dessen Größe, immerhin ist er 368 m² groß und verliebte sich in die windschiefe Hütte, die vermutlich irgendwer aus alten Schrankwänden gezimmert hat.


Trotz meiner Verzweiflung redete ich positiv über den Garten - ganz Verkäuferin, auch wenn ich keine bin. Nachdem wir mit meinem Garten fertig waren und ich neidisch deutend auf Nachbars Garten zeigte, machten wir einen Rundgang durch den gesamten Schrebergarten und schauten uns an, was unsere Nachbarn alles leisteten. Teilweise sind wirklich wunderschöne Gärten auf dem gepachteten Land, Büsche, Blumen und Gemüse wetteifern in Schönheit und Fülle miteinander und ich geriet wieder ins Träumen. Was man doch alles aus dem Garten machen könnte ... D war begeistert und so träumten wir beide von einem Garten. Am Ende des Rundgangs wollte ich meinen Garten doch nicht kampflos aufgeben, besiegt von Schnecken und weitergereicht an D, nein, das wollte ich nicht. Also fragte ich D, ob sie vielleicht Lust hätte, den Garten mit mir zusammen zu bewirtschaften und sie willigte freudig ein.

"Aber ich werd nicht so viel machen, ich hab ja schon einen Garten, in dem Gemüse wächst." (Dieser Garten ist bei Ds Oma, die D nicht einmal ein winziges Pflänzchen Unkraut lässt, das sie vernichten könnte).
"Macht nichts, hauptsache du sagst mir, wie wir hier was gestalten können und du pflanzt Blumen." (Ich finde Blumen total schön und ich mag einen lebendigen, abwechslungsreichen Garten, aber in meinem Kopf ist immer nur Platz für Nützliches und Praktisches, das Schöne findet darin keinen Platz).
"Ja, das ist toll. Wir könnten da einen Flieder pflanzen und meine Himbeeren könnten dort stehen ..."


Gleich am nächsten Tag fuhren wir in den Schrebergarten. D pflanzte Himbeeren und ich schnitt die wenigen vorhandenen Himbeertriebe frei und schüttete reichlich Kompost zu deren Füßen. D organisierte innerhalb weniger Tage einen Rasenmäher und stand gleich drei Stunden am Stück im Garten, um zu mähen, Blumen zu pflanzen und sich mit den Nachbarn zu unterhalten. Endlich habe ich einen Gartenpartner, der Feuer und Flamme von der Gartenarbeit und Gestaltung ist.


Nach unserem Gartenrundgang konnte ich nachts kaum einschlafen, weil ich voller Vorfreude plante, was wir alles in dem Garten machen könnten und wie wunderschön er wird, wenn wir beide es schaffen, ihm Struktur zu geben. Sogar unser Gartenchef hat uns grünes Licht gegeben für die Veränderungen, die wir planen. Ich möchte insgesamt 8 Beete anlegen, die 1,20 x 3 Meter groß werden, um darin Gemüse anzupflanzen, D möchte zwei Hochbeete bauen und jede Menge Blühpflanzen in den Garten setzen, gemeinsam werden wir einen Garten gestalten, auf den in Zukunft alle anderen Gartennachbarn neidisch sein werden. Ich freue mich riesig darüber, dass D Lust am Gärtnern hat.

PS: D hat im Gegensatz zu mir keinerlei Probleme den Schnecken den Gar aus zu machen. Haha, ihr schleimigen Biester, der Kampf ist angesagt.

2 Kommentare:

  1. Man muss auch hier sagen, das es sich bei deinen Nachbar Garten um nen Rentnergarten handelt. Ein guter Garten ist im Sommer eine volle Stelle, die Belohnung ist nur besser, da es was leckeres zu futtern gibt und Stolz das man es selber angepflanzt hat.

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    1. Ja, Recht hast du. Ich habe nicht so viel Zeit für den Garten, wie mein Nachbar. Allerdings könnte er besser aussehen, wäre ich nicht so fürchterlich faul.

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