Sonntag, 8. Juni 2014

Töpfe, Löcher, Tomaten, Kräuter ...

Schweißtropfen quellen aus den Poren ihrer Stirn. Die Sonne brennt erbarmungslos auf sie nieder, während sie den Spaten wieder und wieder in den Boden rammt. Vor ihr eine Kuhle, die mit jedem Stich tiefer wird, neben ihr ein kleiner Berg Erde, der stetig anwächst. Die trockene braune Erde wird feuchter, je weiter sie in sie vordringt, die leichten Körner werden zu schweren Schollen, die hartnäckig an dem Spatenblatt kleben. Ihr Rücken knackt, als sie sich aufrichtet und nach den dreien schaut, die in dieses Loch hinein müssen. Reicht es schon aus? Kann sie ihre Spuren beseitigen? Nein, ein Stück noch, ein kleines Stück und endlich wird sie genug getan haben.


Hinter ihr wartet die rot-weiße Schweden-Hütte geduldig auf die neuen Gäste, denen sie ein Dach bieten soll. Endlich ist es so weit, ein Loch ist gegraben, tief genug, um die Drei aufzunehmen. Ächzend geht sie hinüber, holt neue schwarze Erde aus einer Halde, sie soll die Gerüche verdecken und den Boden auflockern. Durchmischt mit Kompost und Blumenerde kommt der Lehm oder Ton zurück in das Loch, die drei folgen wenig später und werden halb vergraben, nur die Köpfe schauen noch hinaus, warten auf das, was kommen mag. Sie drückt kleine Tontöpfe zwischen die Drei in den Boden, die Füße müssen feucht sein, aber ihre Blätter nicht.


Die restliche Erde gemischt mit Kompost und Blumenerde diente anderen grünen Kindern als Bett für ihre Wurzeln. Paprika, Pfefferminz, Oregano, Zucchini zogen in größere Töpfe ein, doch der Platz reichte nicht für alle und so müssen einige noch immer mit zu engem Schuhwerk auf bessere Zeiten hoffen.


An dieser Stelle will ich mich noch einmal herzlich bei unserem Gartennachbarn bedanken, der mir drei seiner unglaublich riesigen Tomaten schenkte. So komme ich in diesem Jahr vielleicht doch noch in den Genuss selbst gezogener Tomaten und im nächsten Jahr muss ich bei der Anzucht der Pflanzen einiges besser machen.

1 Kommentar:

  1. Am Anfang dachte ich du schreibst einen Krimi..... du solltest ein Buch schreiben!
    Der Post war echt spannend zu lesen.

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