Sonntag, 30. April 2017

Ein Kartoffelversuch

Neulich kam der Nachbar und fragte, ob ich noch Setzkartoffeln bräuchte. Er hätte welche übrig, für die er keinen Platz mehr hätte. Im ersten Moment lehnte ich dankend ab, weil ich selbst kein Beet für Kartoffeln hatte und auch kein weiteres bauen wollte (es fehlen ja immer noch zwei, die bereits verplant sind). Entsann mich dann aber, dass ich im Internet mal was gesehen hatte. Etwas mit Kartoffeln und Stroh.

"Äh, ja, nehm ich doch", sagte ich kurzentschlossen und eilte zum Gartenzaun, um die Kartoffeln in Empfang zu nehmen. Ich weiß nicht mal mehr, was für eine Kartoffelsorte er mir in die Hand drückte. Allerdings muss ich zugeben, dass ich keine großen Hoffnungen hege, wirklich etwas ernten zu können.

Das Anlegen des Beets war einfach. Das schwierigste war wohl, den Strohballen in den Schrebergarten zu transportieren. Aber auch das war mittels Bollerwagen kein Problem (mein Liebster besorgte mir dankenswerterweise drei Ballen Stroh für den Hausgarten und so konnte ich einen für das Kartoffelbeet verwenden).

Im Schrebergarten angelangt legte ich braunes Papier auf den Rasen. Mein kleiner Sohn F half mir dabei, die Kartoffeln darauf "ordentlich" zu verteilen. Mit knapp zwei Jahren war seine Arbeit natürlich nicht so schön, wie ich mir das vorstellte, weswegen ich immer wieder nachkorrigierte. Trotzdem veranstaltete ich nach jeder platzierten Kartoffel (immerhin landeten sie alle auf dem augelegten Papier) einen Freudentanz und lobte ihn über den Deister. Er freute sich mal mindestens so sehr darüber wie ich mich freute. Anschließend verteilten F und ich das Stroh auf den Kartoffeln. Viel zu wenig, wenn man mich fragt, aber man muss halt nehmen, was da ist. F war am Anfang mit Feuereifer dabei, entdeckte dann aber schnell, dass die Strohhalme Stöcken glichen und mit Stöcken kann man kämpfen und dann war da ja auch noch die Oma einen Garten weiter unten und die schien sich zu langweilen ... Das Ende vom Lied war, dass F mit Strohhalmen gegen die Oma kämpfte und ich die Kartoffeln abdeckte. F kontrollierte abschließend, ob die Arbeit auch richtig ausgeführt wurde, indem er einfach mal darüber lief. Hach, Familie ... so schön!



Vor ein paar Tagen entdeckte ich dann bei Pinterest ein paar Fotos von einer ähnlichen Kartoffelpflanzung. Sie zeigten einen riesigen Berg Kartoffeln und wie sie vorher angepflanzt wurden. Dort legten die Gärtner scheinbar Kompost oder Erde auf die keimenden Kartoffeln, die sich aus dem Stroh hervor kämpften und mulchten diese regelmäßig mit Grasschnitt. Verstehen konnte ich leider nichts, weil es sich um eine russische Seite handelte. Aber: Ich werde das auch ausprobieren. Wird vielleicht besser, als ich denke ...

Habt ihr dieses Jahr auch ein Experiment gewagt?

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