Montag, 25. November 2013

Warum eigentlich Selbstversorgung? - Unsere Böden

Neulich fand ich in der ZDF Mediathek eine Dokumentation über unsere Böden, Gefahr auf den Äckern oder so ähnlich war der Titel der Dokumentation. Ich habe den Hang dazu, mir immer wieder anzuschauen, wie wir Menschen unsere Erde zerstören, welchen Einfluss wir auf die Natur nehmen und wie wir einen Planeten, auf dem wir leben können, so "umgestalten" dass das irgendwann nicht mehr möglich ist. Meine Schwester heitert mich auf, indem sie sagt, dass die Natur schon einen Weg findet und die Welt auch ohne uns weiter existieren wird. Recht hat sie, aber dann sollte ich den Kinderwunsch ganz ganz weit nach hinten schieben, bzw. abhaken. Ich will meinem oder irgendeinem Kind nicht die Perspektive geben, dass dieser Planet für Menschen unbewohnbar wird. Wenn ich schon nicht die Welt retten kann, will ich wenigstens mein Verhalten anpassen so weit es geht.

Die Dokumentation war erschreckend. Zusammenfassend machte sie auf folgendes aufmerksam:
  • Überdüngung der Böden
  • Einsatz von Pestiziden
  • Zu starke Auszehrung der Böden durch falsche Fruchtfolgen und Energiepflanzen
  • Zerstörung der Mirkoorganismen in den oberen 15 cm des Bodens durch tiefes Pflügen und "Umwerfen" des Bodens
  • Erosion der Ackerkrume durch Wind und Regen, weil die Felder im Winter nicht bepflanzt sind

Durch diese Dokumentation wurde mir wieder bewusst, welch unglaubliche Verantwortung ein Bauer hat. Er muss uns ernähren, er muss die Felder so behandeln, dass sie ihn ernähren können und auch die Generationen nach uns. Ein Bauer hat einen der wichtigsten Jobs und wir belohnen es ihm, indem wir 49 Cent für einen Chinakohl bezahlen. Bei diesen Preisen frage ich mich, wie der Erzeuger überhaupt überleben kann.

Wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe, schau ich mir die herbst-winterlichen Felder an und stelle beinahe mit Erleichterung fest, dass die meisten Felder hier in der Gegend entweder mit Getreide oder Raps für das nächste Jahr bepflanzt sind oder ein schlauer Bauer Senfsaat gepflanzt hat, bzw. die Halme des abgeernteten Getreides nicht untergepflügt sondern stehen lassen hat. Trotzdem werden hier Pflüge eingesetzt, die die Mikroorganismen weit unter die Erdoberfläche befördern. Der Acker sieht wunderbar aufgeräumt aus - fast wie mein Beet, das ich zwei Spatenstich tief umgegraben habe.

Im Nachhinein betrachtet war das wohl ein Fehler, denn so habe auch ich die Mikroorganismen beerdigt. Die Erweiterung meines Versuchsfeldes werde ich im nächsten Jahr anders angehen. Auch wenn ich den Kampf gegen das Unkraut aufnehmen muss. Die Dokumentation hat mir die Augen geöffnet und ich pflanzte als Wintersaat Spinat auf mein Minibeet. Den kann ich essen und er schützt mein kleines Beet vor dem Ausschwemmen der Mineralien.

Wie geht ihr mit euren Böden um? Pflanzt ihr etwas auf das Beet, um es vor Erosionen zu schützen? Wie düngt ihr euer Feld und nutzt ihr Pestizide oder Schädlingsbekämpfungsmittel?

3 Kommentare:

  1. Also ich hab nur 3 Hochbeete die ich dieses Jahr nicht bepflanz habe, weil ich einfach keine Zeit dafür hatte. Hab das Unkraut aber stehen lassen, es hat schön geblüt und die Bienen hatten was davon.
    Jetzt wächst auch wieder irgend was drauf, dass darf aber auch bis zum Frühling weiter drauf bleiben bis ich Zeit habe was anzupflanzen. Gegossen wird nur mit gutem Regenwasser oder direkt aus dem Fluss geschöpftes Wasser. Ich glaube da sind eh schon genug Dünge Sachen überall drin, da brauch man selber nichts mehr noch dazu mischen.
    Sonst halte ich das bei allen Pflanzen: Was überlebt darf am Leben bleiben!
    Das mit dem Beet und dem Sparten wollte ich auch ausprobieren für ein Erdbeerfeld. Na mal gucken ob ich das jetzt auch noch so mache :)

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  2. Hochbeete? Auch eine gute Idee. Vielleicht baue ich mir nächstes Jahr auch eines, quasi als Versuchsbeet. Mal sehen, welche Art Beet den meisten Ertrag bringt.

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  3. Mein Nachbar hat auch einen super Gemüsegarten, der meinte auch, wenn man sich ein Beet anlegt muss man dieses schon im Herbst umgraben, das man es im Frühling bepflanzen kann. Am besten wäre es aber es ein Jahr lang ruhen zu lassen.
    Man lernt auch viele nützliche Tricks von den älteren Nachbarn und nicht nur durchs Internet. Die wissen meinstens noch das die kleinen Kulturen erstmal eine Zeit brauchen um sich neu zu bilden und dann Fruchtbare Erde zu ermöglichen.
    Bei so einem riesen Projekt mit Selbstversorgung sollte man auf jedenfall die Generation mal fragen, die kein Internet hat und weiß wie der Hase läuft.
    Da rückt man auch wieder näher zusammen :o)

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