Es ist sehr praktisch, wenn die Verwandschaft direkt nebenan wohnt und zudem auch noch Apfelbäume im Vorgarten hat. Meinem Schwiegervater in Spe (G) gehört das Haus neben unserem und so fiel es mir nicht sonderlich schwer, ihn nach Äpfeln zu fragen, die leuchtend rot auf der grünen Wiese lagen. Welche Sorte das ist, weiß ich nicht. Sie sind klein, fest, eignen sich nach Gs Aussage sogar zum Lagern und werden nur vom befreundeten Jäger eingesammelt, der sie für die Tiere des Waldes als Futter auslegt. Ich hoffe, es ist ein netter Mann, der den Tieren etwas gutes tun will, befürchte aber, dass er die Tiere mit den Äpfeln anlockt, damit er sie leichter schießen kann.
Natürlich erlaubte mir G Äpfel aufzulesen, ihm war es gleich, ob nun ich sie bekam oder der Jäger und mir war es lieb, dass sie in meinen Magen wanderten statt dass ein Rehbraten in den Magen eines Anderen verschwand. Die Äpfel waren allesamt zu Boden gestürzt und trotzdem wiesen die wenigstens Druckstellen auf, auch Wurmlöcher und Schorf fand ich an den wenigsten. Die meisten sahen aus, als wären sie aus dem Laden. Wunderschön, rotbackig, genau die richtige Größe für einen Apfel zwischendurch. Und dann erst der Geschmack - süß, sauer und saftig - ein wahres Apfelgedicht.
Sie einfach im Keller einlagern wollte ich nicht. Wir haben selbst einen Apfelbaum im Garten, der tolle Lageräpfel hat. In diesem Jahr sind es nicht sehr viele, aber die wenigen werden alle eingelagert. Die letzten Exemplare der Ernte vom Jahr zuvor habe ich erst im Juni auf den Kompost getan und selbst da hätten wir sie getrost essen können. Sie waren schrumpelig, aber nur ein einziger war faul. Unsere Äpfel schmecken sogar erst richtig gut, wenn sie eine Weile im Keller lagen.
Die Äpfel aus Nachbars Garten haben wir nebenbei gegessen, getrocknet und verbacken, aber dazu mehr in einem der nächsten Posts.
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