Sonntag, 24. Juni 2018

Gartenvorsatz 8 – Büsche pflanzen

Auch diesen Punkt meiner Wunschliste für 2018 habe ich (fast erledigt). Zugegeben, es sind nur zwei Sträucher geworden, statt der gewünschten drei bis vier. Das lag aber weniger an der Faulheit, als viel mehr an den vorhandenen Büschen und dem (Ehr-)Geiz, die Kosten für den Garten möglichst gering zu halten, der seit diesem Jahr in mir erwacht ist.


 
Eingebuddelt habe ich einen Stachelbeerstrauch, den es gratis von einer Gartennachbarin gab und eine Aronia-Beere, die mir meine Kollegen vor einigen Jahren schenkten. Die Apfelbeere fristete ihr Dasein in einem großen Topf vor unserem Eingangsbereich. Die Erde war längst nicht mehr nahrhaft, die Pflanze zu groß für den kleinen Topf und so war der Umzug in den Schrebergarten naheliegend.

Ich hoffe, den beiden neuen Bewohnern gefällt es im Schrebergarten, denn Feuchtigkeit ist in diesem Jahr Mangelware, vor allem auf dem entfernten Grundstück, das keinen Wasseranschluss hat. Die Regenknappheit in unserer Region ist besorgniserregend. Zwar regnet es seit zwei Tagen endlich mal wieder, aber die Menge ist zu gering, als dass es dem Boden nützen würde. Aber hey, ich nehme jeden Tropfen, der da vom Himmel fällt. Ich beschwer mich nicht mal über die eiskalten, herbstlich-anmutenden Temperaturen (brr).

Nun aber zurück zu meinen beiden Büschen. Die Stachelbeere pflanzte ich im zeitigen Frühjahr in den Garten, die Aronia folgte im Frühsommer. Damit D und (vermutlich nächstes Jahr wieder) ich keine Probleme mit dem Rasenmähen haben, legte ich rund um die verbuddelten Sträucher Rasenmähkanten. D jubilierte, als sie sie beim nächsten Grasschnitt entdeckte: „Oh, das ist so toll. Kannst du nicht noch mehr Büsche pflanzen und denen auch so eine Rasenkante legen? Das lässt sich so super mähen.“
Ich versprach ihr, weitere Büsche zu pflanzen, falls sie mir über den Weg laufen. Hier im Hausgarten könnte ich einen Holunder ausbuddeln (die sämen sich überall aus) und ich will versuchen, von den Johannisbeeren Stecklinge zu ziehen. So komme ich an weitere Gratis-Sträucher für die Hecke. Nur dieses Jahr werde ich das beerentragende Menschen- und Vogelparadies vermutlich nicht mehr erweitern.



Damit ich zukünftig einen geringen Arbeitsaufwand mit den Büschen habe, legte ich rundherum Pappe aus und schichtete dick Rindenmulch auf. Ich hoffe, dass wenig Unkraut aus dieser dicken Schicht herausquillt, aber wer weiß, manch ein Kraut (Ackerwinde) ist unverwüstlich. Zum Nachbargrundstück lehnte ich Steinplatten an den Zaun. Eigentlich müsste ich sie eingraben, damit sie einen guten Stand haben, aber meine Faulheit ....

Wie auch immer. Im Moment sieht das Beet aufgeräumt und tadellos aus. Es so schön zu behalten wird etwas Aufwand kosten. Das Erschaffen ist für mich nach wie vor leichter und motivierender, als das Pflegen eines Beetes. Und für mich steht fest: Gartenvorsatz 8 ist abgehakt! Dafür haben sich die Pläne für den Hausgarten grundlegend geändert.

Sonntag, 10. Juni 2018

Erdbeeren ernten

Vor etwas mehr als einer Woche ging ich in den Garten und fand die ersten roten (naja, halbroten) Erdbeeren. Ich freute mich, pflückte sie und gab sie JF zu essen. Zuerst das Kind, dann ich. Gut, ich gebe es zu, eine davon wanderte in meinen Magen und löste auf dem Umweg über den Mund eine süßsaure Geschmacksexplosion aus. Ich liebe Erdbeeren.

Ein paar Tage später traf ich D im Garten. Als ich ihr erzählte, dass das Kind alle meine Erdbeeren bekäme, lief sie zu einem ihrer Beete. Sie zeigte auf eine einzelne verirrte Pflanze und sagte: „Die darfst du essen und musst sie nicht für JF aufheben.“
Da hatte sie wohl Mitleid mit der aufopferungsvollen Mutti. Ich nahm ihr Angebot gern an. Es dauerte nicht lang und ich aß die kleinen Früchte – allerdings mit schlechtem Gewissen und die nächsten Beeren landeten wieder in JFs kleinen Bauch.

Doch dann geschah etwas, was zu erwarten war. Meine Erdbeeren wurden reif. Auf dem 3 x 1 m großen Beet tummelten sich im Vorjahr so viele Ringelblumen, dass die Erdbeeren keine Chance hatte. Der Nachbar warf einen Blick über den Gartenzaun, rümpfte die Nase und sagte „Das wird nichts, mit deinen Erdbeeren. Die haben keinen Platz zum Wachsen.“ Er behielt Recht. Dieses Jahr zupfte ich hunderte Ringelblumensämlinge aus der Erde, überließ fast ein drittel des Beets einer riesigen Nachtkerze und ca. vier Ringelblumen blieben stehen. Zwischen den Erdbeeren fanden Knoblauch und Schalotten (die vergaß ich im Vorjahr zu ernten) ihren Platz. Und was soll ich sagen: Der Platz reicht aus, damit sich die Erdbeeren richtig breit machten. Noch eine Unterlage aus Stroh und die Kleinen fruchteten wie nie zuvor.

Die Pflanzen hingen schon seit Wochen voller kleiner und großer Früchte. Zögernd fuhr ich eines Abends in den Schrebergarten. Ich nahm eine Schüssel mit, sah sie mir an und dachte „Die ist viel zu groß für die wenigen reifen Erdbeeren.“ Aber nachdem ich fertig war mit der ersten Runde pflücken, war die Schüssel voll und der Deckel passte nicht mehr darauf. Zwei Tage später holte ich ein weiteres Schüsselchen mit ca. 300 Gramm der süßen Nascherei aus dem Beet. Als ich dann wegen der langen Arbeitstage nicht in den Schrebergarten kam (zwei Tage), traf mich der Schlag beim nächsten Besuch. Überall leuchtete es rot zwischen den grünen Blättern. Ich entschied, am folgenden Tag einen Eimer für die Ernte mitzunehmen, um Marmelade aus dem Obst zu kochen.

1,4 kg erntete ich und verarbeitete sie zu vier Gläsern Marmelade. Nachdem ich sie gewaschen hatte, ärgerte ich mich. Die Früchte saugen sofort das Wasser auf und die Schale wird matschig. Eigentlich wollte ich die schönsten von ihnen behalten, aber es blieb kaum etwas übrig, so wurden also alle verkocht. Wie ich mich kenne, werden die Gläser nicht lange halten und bei den nächsten Frühstücken verzehrt. Aber die Pflanzen haben Potential. Vögel und Schnecken verschonen die Früchte weitestgehend. Aber selbst wenn sie ein wenig Naschen, es bleibt genug für meine Familie und mich übrig. Vermutlich kommt sogar bald der Punkt, an dem ich der Beeren überdrüssig werde und der ganze Rest im Kochtopf landet, bevor er auf dem Beet verrottet.

Hach, wenn sich das Gartenjahr so weiter entwickelt ... das wäre ein Traum. Und dass die Erdbeeren trotz der Trockenheit so gut wachsen, grenzt an ein Wunder.

Sonntag, 3. Juni 2018

Quadrat-Salat und Beet-Bericht

Dekosalat für den Blog
Letztes Jahr gab es den ersten Salat aus dem Garten am 28. April. Dieses Jahr ließ er sich viel mehr Zeit, die erste Schale Salat landete am 18. Mai auf unserem Tisch. Schuld daran waren:

  • Die Hühner
  • Der lange und späte Frost, durch den ich erst spät säen konnte
  • Meine mangelnde Vorbereitung (ich hätte Wintersalat bereits im Vorjahr säen müssen).
Dennoch gibt es jetzt endlich Salat. Ich versuchte aus dem Asiasalat und den geernteten Radieschen, eine deutsch-asiatische Kreation zu zaubern. Dazu machte ich ein Dressing aus Schmand, Soja-Sauce und einigen anderen Zutaten, die hier nicht verraten werden. Ich arrangierte alles für ein Foto für den Blog, warf den Rest für die Familienportion in eine Schüssel und goss großzügig das Dressing darüber. Denn seien wir mal ehrlich, so hübsch wie der Salat im Bild aussieht, sehen Salate bei mir nie aus.

Der echte Familiensalat
Als ich M anbot, den Salat zu probieren, nahm er eine Gabel und fragte:
„Uh, ist das Salat aus dem Garten?“
Ich nickte stolz. Als M die Gabel in den Mund schob, seine Zunge probehalber über die Blätter fuhr, verzog er das Gesicht aufgrund der Geschmacksexplosion.
„Wah, was ist denn das?“
„Asiasalat mit Schmand-Soja Dressing ...“, antwortete ich unschuldig.
„Das schmeckt ja furchtbar. Nee, das kann ich nicht essen. Wah ...“, schüttelte er sich.
Tapfer wie ich bin, übernahm ich das Essen. So schlecht schmeckt der Salat gar nicht. Damit ihr aber nicht in Versuchung geratet und den Salat zubereitet, gibt es hier keine detaillierte Beschreibung der Zutaten.

Quadrat-Hochbeet – neue Saat
Da ich die Radieschen erntete, hatte ich wieder Platz für neues im Beet.  Auch der Spinat war gewichen, ein anderer Salat ebenfalls, aber dieser verschwand aufgrund eines Missverständnisses, ich dachte, er wäre Unkraut.

2 Felder Radieschen und 2 Felder Bohnen zogen ungeplant mit ein. Die Saat war zur Hand und da es sich bei den Bohnen um eine alte Sorte handelte, die nicht komplett in den Schrebergarten passte, nutzte ich zwei der Quadrate für sie aus.

Unkraut bekämpfen

Als ich das Hochbeet neu befüllte, legte ich als oberste Schicht die Erde des Quadratbeets darauf, das ich im letzten Jahr nicht mehr bepflanzt hatte. Das Beet nutzte die Zeit, Unkraut eine Heimat zu bieten. Neben hübschen Mohnblumen und Vogelmiere wuchsen jetzt auch Disteln und Franzosenkraut im Quadratbeet und verteilte seine Saat großzügig. Diese Erde wanderte auf das Quadrat-Hochbeet.

Die Saat der Beikräuter ist natürlich schneller aufgegangen, als die gewünschten Pflanzen und bald schon nahmen die kleinen Pflanzen all den Raum für sich in Anspruch. Die filigranen Karotten haben kaum eine Chance gegen das Unkraut anzukommen und wenn ich es aus der Erde zupfe, muss die ein oder andere Möhre mit daran glauben. Entweder reiße ich sie versehentlich komplett aus der Erde, oder die Unkräuter sind so nah am Gemüse, dass die Wurzeln sich nicht sonderlich wohl fühlen beim Rupfen der Partner. Am liebsten würde ich einfach alles raus reißen und wieder neu einsäen. Dieses Jahr scheine ich kein Glück zu haben mit meinem Hochbeet.

30 x 30 cm Quadrate
Trotz des Unkrauts wächst es langsam im Hochbeet. Die Salate werden üppiger, die Radieschen beanspruchen Raum ... es sieht so schön aus. Aber: Die Quadrate sind zu klein. Pflanzte ich weniger in die einzelnen Quadrate, nähme sich das Gemüse trotzdem gegenseitig den Platz weg.