Freitag, 22. November 2013

Handarbeiten für mich oder das kleine Geschenk zwischendurch

Im Grunde geht es auf diesem Blog nicht allein darum, wie mein Freund und ich uns von eigenen Erzeugnissen ernähren können, sondern für mich geht es generell um ein naturnahes oder besser näheres Leben. Was kann ich tun, damit ich weniger Ressourcen verschwende? Deswegen werdet ihr hier hin und wieder Einträge finden, die nichts mit Gartenarbeit zu tun haben.

Eines meiner Hobbies ist Stricken, vor allem das Stricken von Socken. Das geht schnell, ist einfach, wenn man den Trick mit der Ferse verstanden hat und jeder freut sich über ein paar schöne selbst gestrickte Socken. Angefangen habe ich damit, wie mit vielem. Meine Oma strickte für ihre Lieben zu Weihnachten Socken. Ich liebte die Strümpfe und wünschte mir immer wieder welche. Als meine Oma starb, gab es keinen Nachschub mehr. Meine kleine Schwester fing irgendwann an und häkelte sich eine Mütze. Die Anleitung dazu hatte sie bei youtube gefunden. Dann strickte sie ihr erstes Paar Strümpfe, ebenfalls nach einer Anleitung von youtube. Mein Ehrgeiz war gepackt. Zum einen hatte ich durch B die Legitimation, dass Sockenstricken Spaß macht und kein altbackenes Hobby ist, dem nur Großmütter nachgehen. Zum anderen kam ich so endlich wieder an selbstgestrickte Strümpfe ran und nicht zuletzt musste ich beweisen, dass ich das, was B kann, auch kann. Haha - böse große Schwester.

Das erste Paar gelang mehr schlecht als Recht. Meinen Freund freute es trotzdem. Das zweite Paar bekam meine Mutter, dann mein Schwager in Spe, eines für mich, eines für K, ein weiteres Paar für M ... inzwischen beherrsche ich das Socken stricken recht gut und damit mir nicht langweilig wird, schenkte mir meine Mutter ein Buch über Socken häkeln.



Aber was hat das Socken stricken mit Selbstversorgung zu tun? Nun, es hat nicht wirklich etwas miteinander zu tun. Trotzdem bringt es mich näher an meine Wurzeln oder die Wurzeln dessen, wie wir Menschen "früher" zusammen lebten. Ich mache etwas mit meinen Händen und erzeuge etwas, worüber ich mich selbst oder andere freuen. Es ist erschreckend, wie viele 1000 Maschen so eine Socke hat, wie viele Handbewegungen es braucht, um ein Paar fertig zu stellen. Ich staune immer wieder ehrfürchtig darüber, wie viel Arbeit, so ein Strumpf macht. Ist es nicht erschreckend, wie schnell eine Maschine so etwas herstellen kann? Oder aber, wie wenig diejenigen verdienen, wenn sie ihre selbstgestrickten Kunstwerke verkaufen?

Das Socken stricken zeigt mir, welchen Wert Dinge haben können. Ich beginne darüber nachzudenken und Waren nicht leichtfertig zu verschwenden, ich lerne sie wertzuschätzen und das wiederum passt mit diesem Blog zusammen. Erst recht, wenn ich nächstes Jahr die erste Wolle von S Schafen verwenden kann. Dann bin ich bei der Selbsversorgung angelangt. Natürlich wird S eines der ersten Paare bekommen, sind schließlich ihre Schafe.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen