Wir hören es immer wieder, wir verschwenden unser Essen. In anderen Ländern müssen Menschen hungern und bei uns wird Essen tonnenweise weggeworfen. Und das nur, weil alles auf Vorrat vorhanden sein muss. Ein leeres Regal im Supermarkt käme einer Apokalypse gleich und das bei immer größerem Produktspektrum.
Ich selbst gehör(t)e zu den Wegwerfern. Ein angegammelter Apfel? Weg damit, ein Joghurt, der schon zu lang im Kühlschrank steht? Hinfort. Stehe ich vor einem Regal im Supermarkt und genau DAS Produkt, das ich haben will ist nicht da, bin ich bitter enttäuscht. Ich habe die Bodenhaftung verloren. Essen hat keinen Wert, die Arbeit die dahinter steckt ist mir völlig unbekannt, obwohl ich meiner Oma früher im Garten geholfen habe. Inzwischen gehe ich immer bewusster mit den Produkten des Alltags um. Ich ärgere mich nicht über leere Regale und kaufe meist nur so viel, wie wir tatsächlich essen. In Zukunft will ich lernen die Sachen selbst anzubauen, sie haltbar zu machen und zu konsumieren statt sie wegzuwerfen. Im allerschlimmsten Fall könnten meine Nahrungsmittel auf dem Kompost landen und so Nährstoffe für die nächsten Pflanzen liefern.
Aber es geht mir in meinem Leben nicht nur um die Verschwendung von Essen, sondern auch um die Verschwendung anderer Rohstoffe. Kleidung, Bücher, Möbel ... alles muss immer neu und billig sein. Ist es billig, kann ich es ohne schlechtes Gewissen schnell entsorgen, wenn mir etwas nicht mehr gefällt. Auch hier versuche ich umzudenken. Muss es immer neu sein? Muss ein Buch, das ich gelesen habe im Regal verstauben? Warum sammele ich so viele Gegenstände, die ich nur einmal brauche? Warum kann ich mir eine Bohrmaschine nicht mit meinen "Mitbewohnern" teilen, sondern brauche meine eigene?
Wusstet ihr eigentlich, dass uns langsam sogar Rohstoffe für Kleidung ausgehen, bzw. wir an eine gefährliche Grenze kommen mit unserer Kleiderverschwendung? Baumwolle muss angepflanzt werden. Je mehr Kleidung wir brauchen, desto mehr Anbaufläche brauchen wir dafür. Fläche, die wir aber auch für unsere Nahrung brauchen. Genauso ist es mit den Schafen. Mehr Kleidung, mehr Schafe, mehr Schafweiden. Öl neigt sich schon seit einem Jahrzehnt seinem Ende zu, also wird es eng um unsere Polyester-Plastik-Kleidung.
Selbstversorgung heißt für mich also auch, dass ich bewusster mit meinem Besitz und besitzen wollen umgehe. Es muss nicht immer alles neu sein und es muss nicht genau DAS sein. Tauschen statt kaufen könnte ein neuer Weg sein.
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