Dies wird der letzte Eintrag zum Thema "Gründe für die Selbstversorgung". Als ich mit diesem Blog startete und auch damit, dass ich mehr im Garten arbeitete, war ich vor allem wütend über unsere Industrie. Ich wollte einen Weg finden, durch den ich weniger abhängig werde von großen Konzernen. Meine Wut und auch mein Unverständnis über die Art und Weise, wie unsere Nahrung hergestellt wird, liest man in den ersten Artikeln. Die jüngeren Artikel beschäftigen sich mehr mit dem Thema der Umsetzung - es war eine unbewusste Umstellung und doch kann ich sie nachvollziehen, wenn ich nur einen Moment darüber nachdenke.
Ich habe es geschafft, meinen Hintern hoch zu bekommen und mehr - wenn auch noch lange nicht genug - für mein eigenes Essen zu tun. Ich merke, wie anstrengend und unendlich befriedigend es ist, sich um das zu kümmern, was mich wirklich am Leben erhält: Meine Nahrung. Es treibt mir den Schweiß auf die Stirn, wenn ich ein neues Beet anlege und ich habe teilweise am nächsten Tag unendlich Muskelkater, aber wenn ich dann sehe, wie etwas wächst und Früchte trägt, zaubert es mir ein Lächeln ins Gesicht.
Ich bin noch immer abhängig von der Industrie, kaufe noch immer das Essen, das ich brauche und ergänze das Gekaufte nur gelegentlich durch meine selbst geerntete Nahrung, doch diese wenigen Momente sind immer ein Höhepunkt im Wochenspeisenplan - sie erfüllen mich mit Stolz über meine Leistung und bringen Genuss.
Es macht Spaß, möglichst viel selbst zu sähen und zu ernten. Es macht Spaß, die Luft zu genießen und zu wissen, warum mir abends nach einem Tag graben, alle Glieder weh tun. Meine Wut schwindet Stück für Stück und macht der Freude Platz.
Das hast du schön geschrieben. Es macht echt Spaß deinen Blog zu lesen. Mach weiter so.
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