Donnerstag, 1. Mai 2014

Hans und die Bohnenranke

Fee! Fie! Foe! Fum!
Ich rieche Menschenfleisch
Sei es am Leben oder tot
Ich zermalm seine Knochen und mach daraus Brot

So sprach der Riese, als Hans in sein Reich eindrang und ihn bestahl. Über eine Bohnenranke, die aus einer magischen Bohne wuchs, ist er zu dem Riesen gelangt, der weit oben in den Wolken lebt und dort Reichtümer anhäuft, während Hans und seine Mutter in Armut auf der Erde leben. Die Moral von der Geschicht? Man weiß es nicht. Nimm von den Reichen und überlebe Armut und Hunger? Vielleicht könnte das die Moral sein.


Meinen Buschbohnen kann ich beim Wachsen zusehen. Sie werden größer und größer, sind bald schon so groß wie meine Paprikapflanzen, dabei habe ich sie erst vor einer Woche gesetzt und sie haben bisher nur ihre Köpfe aus der Erde gestreckt. Von den 15 gesäten Körnern sind bisher 13 angegangen. Keine schlechte Rate, wie ich finde.

Beim Anblick des Wachstums kann ich mir gut vorstellen, wie ein Kind vor einer Bohne liegt und sie erstaunt mit offenem Mund betrachtet, fasziniert von der Schnelligkeit. Selbst mir kommt der Gedanke von Zauberbohnen, wo will diese kleine Bohne bloß hin wachsen? Weit in den Himmel, in die Wolken und weiter. Wenn das Kind dann vor den langen Stäben steht, an denen sich Stangenbohnen hoch ranken, schneller als ein Baum je wachsen könnte, muss es ehrfürchtig vor Staunen an Hans und die Bohnenranke denken und daran glauben, dass man über die Blätter in die Wolken klettern kann.


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