Ich bin ein totaler Sportmuffel - ich habe Glück, man sieht es mir nicht an und das obwohl ich gern esse. Die Kombination aus beiden sollte eigentlich explosionsartiges Breiten-Wachstum zur Folge haben, aber figurtechnisch bin ich wohl gut veranlagt. Inzwischen habe ich angefangen zu joggen, drei Mal die Woche sollte es sein, in der letzten Woche bin ich einmal gelaufen, an den beiden anderen Tagen hatte ich super Ausreden und auch die eine Runde, die ich lief, war nicht länger als 2,5 km. Während ich lief - ich hatte genug Atem, mir tat nichts weh, alles war gut - hatte ich keine Lust mehr und nahm den 12 Jahre alten Max, der langsam hinter mir her zu trotteten schien als Anlass, nicht weiter zu joggen, sondern gemütlich durch die Felder zu spazieren und mit meinen Blicken hierhin und dorthin zu wandern. Ich kenne mich und vermutlich werde ich einfach bald ganz aufgeben und die teuren Schuhe weit hinten im Schrank verstecken.
Die Gartenarbeit ist mein Sportersatz. Noch im letzten Jahr, als M und ich unser erstes Beet gruben, stellte ich mich an wie eine Sissi. Meine Arme - weich wie Wackelpudding - schafften es nicht einmal, eine einzige Rasenkante auf dem Spaten balancierend zur Seite zu legen. Stattdessen kniete ich mich nach jeden Ausstechen hin, hob sie auf und trug sie mit vermutlich vor Anstrengung verzerrtem Gesicht zu einem Haufen. Inzwischen mache ich das mit links. Rasenkanten mit dem Spaten transportieren? Klar! Wohin soll ich sie bringen? In die Alpen? Kein Problem, dauert nur ein wenig.
Der Garten bringt mich dazu, mich mehr zu bewegen. Wer das nicht glaubt, sollte es einmal ausprobieren. Habt ihr schon einmal ein Beet geharkt? Dabei kann man wirklich in Schweiß ausbrechen. Unkraut zupfen, umgraben, Kartoffeln pflanzen, Löcher ausheben, Kompost sieben, Gießkannen schleppen. All diese Tätigkeiten bestehen aus einer Vielzahl von Bewegungen, die meine alten lahmen Muskeln beanspruchen. Für mich ist die sinnvolle Bewegung an der frischen Luft ein weiterer Grund für die Selbstversorgung. Je mehr M und ich selbst anbauen, desto mehr bewege ich mich. Also auf auf, das nächste Beet will angelegt werden ... mal sehen, was es dieses Mal wird.
Bei älteren Menschen sieht man das immer sehr Deutlich wenn man im ländlichen Bereich wohnt. Sobald die Kinder ihnen was gutes tun wollen und ihnen die Gartenarbeit abnehmen wollen, bauen sie ganz schnell ab.
AntwortenLöschenKeine Körperliche Bewegung mehr und auch keine Aufgabe mehr.
Ich glaub in jedem von uns steckt ein Hobbit das wir uns drüber freuen, wenn wir was wachsen sehen. Eine kleine grüne Pflanze ist jede Körperliche Anstrengung wert.
Alte Menschen müssen sich nicht nur bewegen, sondern sie wollen auch gebraucht werden. Gibt man ihnen das Gefühl, dass sie zu nichts mehr zu gebrauchen sind, sind sie so gut wie auf dem Weg ins Grab.
LöschenIn mir steckt auf jeden Fall ein Hobbit. Ich bin ganz verliebt in meine Pflanzen und schaue ihnen wahnsinnig gern beim Wachsen zu. So etwas sollte jeder einmal erlebt haben.