Montag, 2. Dezember 2013

Warum eigentlich Selbstversorgung - Die Macht der Konzerne

Diesen Post müsste eigentlich M schreiben, denn es ist ein Thema, das mich auch zum Glühen, aber noch nicht zum Brennen gebracht hat, so wie er dafür brennt.

Es gab einmal viele kleine Unternehmen, die sich den Markt teilten. Damals gab es hinter den Häusern Gemüsegärten, über die sich die meisten Menschen selbst versorgten. Es gab den ganzen Winter über schrumpelige eingelagerte Äpfel vom eigenen Baum, statt der glänzend grünen perfekten Äpfel im Laden. Schon da fingen die Unternehmen an uns zu verführen. Wie leicht es doch ist, das Essen zu kaufen. Wie hübsch es aussieht. Wie makellos es ist. Wie einfach in der Zubereitung. Wie wenig Arbeit wir mit dem Herstellen haben. Aus vielen kleinen Unternehmen wurden immer größere Betriebe, die sich zu Konzernen zusammen schlossen und den Markt mehr und mehr für sich allein in Anspruch nahmen. Das Essen wurde immer leckerer und fremder. Was drin ist, können wir meist nicht einmal verstehen, wenn wir die Zutatenliste lesen. Ist das gut für mich oder nicht? Wer weiß das schon noch.

Inzwischen diktieren uns große Konzerne, was und wie viel wir essen sollen. Den saftigen Burger, die ofenfrische Pizza. Falls wir einmal selber kochen gibt es hunderte von Würzmischungen abgepackt in praktischen Portionstüten, auf denen explizit drauf steht, was alles gebraucht wird, um genau das Essen zu kochen, das genauso schmeckt wie in jedem anderen Haushalt. Mmmmh, ist das lecker. Das schmeckt ja wie bei Mutti und bei Nachbars und bei Oma und bei ...

Neben der Lebensmittelindustrie gibt es die Firmen, die unser Saatgut patentieren lassen und es teuer verkaufen. Wie kann ein Unternehmen ein Patent auf Basmati erhalten? Was macht das mit denjenigen, die es anbauen wollen, vor allem mit denen, die davon leben müssen? Wir werden immer abhängiger, weil einige wenige das Geld an sich raffen wollen. Die Manager führen Unternehmen für etwas, das EBIT heißt und das sich hervorragend in einem Geschäftsbericht für die wichtigen Geldgeber (Aktionäre) macht, die mit virtuellen Unternehmenswerten handeln, die wiederum nichts mit der Realität und dem Wert eines Unternehmens zu tun haben. Der Mensch wird an allen Fronten vergessen. Der Kunde wird umworben und verführt Dinge zu tun, die für ihn sogar gesundheitsschädlich sein können. Bei den Lieferanten werden die Preise immer weiter gedrückt, damit mehr für den Konzern und die Aktionäre hängen bleibt. Die Mitarbeiter müssen immer mehr in der gleichen Zeit leisten und zur Belohnung werden sie aufgrund eines positiven aber nicht ganz hübschen EBITs auf die Straße gesetzt.

Wem nützt eigentlich dieses System? Sollten wir dieses System nicht in Frage stellen und zurück zu dem kommen, was gut und menschlich ist?

1 Kommentar:

  1. Besonders wenn man sich mal überlegt wie die Preise immer mehr anziehen!

    http://www.radiohamburg.de/Nachrichten/Deutschland-und-die-Welt/Deutschland/2013/Dezember/Kartoffeln-um-40-teurer-Lebensmittelpreise-steigen-weiter

    Wenn mal mein Gehalt einfach um 40% steigen würde, wäre das schon toll!

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