Meine Tomaten, selbst die von dem Biolieferanten, stammen häufig aus Spanien, wo sie in riesigen Gewächshäusern angebaut werden. Gerade in der kühlen und kalten Jahreszeit, zu der hier keine Tomaten mehr wachsen, werden die frischen roten Paradiesäpfel aus den warmen Ländern hierher transportiert. Aber brauche ich das wirklich? Die Tomaten wachsen auch hervorragend bei mir zu Hause im Garten, sogar ohne Gewächshaus. Genauso wie Kartoffeln. Auch wenn Kartoffeln aus Deutschland kommen, so haben sie meist doch einen längeren Weg hinter sich, als kämen sie direkt aus meinem Garten auf den Tisch.
LKW um LKW fährt unser Essen durch Deuschland. Noch skurriler wird es, wenn man sich die Wege eines Fertigessens vor Augen führt. Die Zutaten kommen aus unterschiedlichen Ländern an einen Ort, werden dort zubereitet und wieder verschickt an Läden, zu denen ich mit meinem PKW fahre, um sie einzukaufen. Krabben werden in der Nordsee gefangen und nach Marokko transportiert, um sie dort günstig pulen zu lassen. Anschließend bringt man sie zurück in unsere Läden. Lebendige Tiere werden durch ganz Deutschland gefahren, zum Teil sogar mit dem Schiff in andere Länder gebracht, um sie dort günstiger schlachten zu lassen, als es an Ort und Stelle möglich wäre. Die Auswirkungen der freien Marktwirtschaft, des Wettbewerbs der Länder, um günstigere Arbeitsbedingungen nimmt Ausmaße an, die bedenklich sind.
Unser Essen, das wir im Laden kaufen, hat meist einen sehr langen Weg hinter sich, bevor es in unserem Mund verschwindet. Zum Teil kann ich das nachvollziehen, Pfeffer und Bananen wachsen hier nicht, aber ich möchte nicht darauf verzichten, also muss ich den langen Transport in Kauf nehmen. Aber muss das Essen, das hier wächst und für das in meinem Garten Platz zum Gedeien wäre, wirklich so weite Wege zurück legen? So vieles kann ich selbst anbauen und spare damit Transporte, die die Umwelt mit CO2 belasten.
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