Sonntag, 4. Februar 2018

Neue Bohnensorte züchten


Vor einigen Monaten berichtete ich, dass ich die Stangenbohne „Westgötland“ im Schrebergarten weiter vermehrt habe. Das Saatgut entsprach nicht meiner Erwartung. Anfang des Jahres sendete Carpe Diem mir ein kleines Tütchen mit braunen schrumpligen Bohnen zu. Was ich erntete, war Saatgut in unterschiedlichster Färbung.


Die Bohnenschau
Der weitaus größte Teil des frischen Saatguts ähnelt einem Zebra. Die Bohnen sind grau gescheckt und haben schwarze, ovale, unterbrochene Streifen. Als ich diesen kleinen Schatz erntete, freute und wunderte ich mich gleichzeitig. Mit so einer Überraschung hatte ich nicht gerechnet! Ich war beeindruckt von ihrer Schönheit und zweifelte an meinem Verstand. Wie konnte das passieren? Hatte ich etwas Falsches gepflanzt? War da eine Bohne, die ganz anders aussah, als ihre Tütenmitbewohner? War jemand in meinem Garten und hatte die Saat heimlich in die Erde gesteckt?



Die zweite Variante ist zwischen grau und dunkelblau gefärbt. Selbst die Form unterscheidet sich von den Zebra-Bohnen. Die grau-blaue Sorte ist länglich, während die Zebras dicklich-klotzig wirken. Zu guter Letzt erntete ich Bohnen, die der ursprünglichen am ähnlichsten sehen, sie sind braun und länglich. Das Schrumpelige fehlt noch, aber das stellt sich mit der Zeit von alleine ein.


Vom Zufall zur neuen Bohnensorte
Carpe Diem vermutet, dass sich die Bohne mit einer anderen gekreuzt hat. Ich finde es unglaublich spannend, dass in meinem Garten etwas Neues entstanden ist und werde daran arbeiten, eine stabile Bohnensorte zu züchten. Dazu werde ich "meine" Bohne in den nächsten Jahren immer wieder anbauen. Aus den Pflanzen selektiere ich die, die meine gewünschten Eigenschaften haben. Die Körner sollen also aussehen wie kleine dicke Zebras und die Bohnen sollten im Idealfall nicht fädig sein. Evtl. versuche ich auch die zweite Abart zu einer neuen Sorte heran zu züchten. Die dunkelblauen glatten Körner der zweiten Variante sind wurderschön anzusehen.
Hat man sechs Jahre lang die gleichen Ernteergebnisse, ist die neue Bohnensorte stabil. Erst dann werde ich die kleinen Schätze taufen.

Bohnenfresser



Als ich die Bohnen fotografierte, schlichen sich die Hühner an. Vor allem die beinahe zahme Walburga war neugierig, lief im Zickzackschritt auf die Bohnen zu und schaute sie sich von der Seite an.

„Die sind zu groß zum Fressen“, rief ich ihr zu.


Das hielt sie aber nicht davon ab, noch einmal einen genaueren Blick auf das zu werfen, was ich mit in den Garten gebracht hatte. Nach kurzer Zeit kam Wilhelmine angerannt. Walburga hatte die Situation für ungefährlich erklärt und schon begutachtete das scheue Reichshuhn, was dort lag.



Wilhelmine sah schnell ein, dass sich die bunten Bohnen zum Fressen nicht eigneten und sie verschwand Federwedelnd.

2 Kommentare:

  1. Hallo Krabunda (Yvonne),
    total spannend, deine Bohnenzucht! Ich bin gespannt, was draus wird!
    Ich würde mich freuen, wenn Du mir nach der nächsten Vermehrung ein paar Deiner Bohnen überlassen könntest; dann würde ich mich auch mal an der Bohnenzucht versuchen.

    Außerdem hoffe ich, dass Du alle Deine sonstigen Pläne für 2018 auf die Reihe kriegst - und wenn nicht, dann eben im nächsten Jahr! Es geht immer etwas voran, wenn auch meistens nicht so schnell wie gehofft (geplant), das muss ich in meinem Garten auch in jedem Jahr wieder feststellen - die Terrasse sollte auch schon vor zwei Jahren fertig sein.

    Also, in diesem Sinne: ein wunderschönes Jahr 2018!
    Beste Grüße aus Berlin
    Jürgen

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    1. Hallo Jürgen,
      Saat für Bohnen überlasse ich dir sehr gern. Nicht nur von meiner "Eigenkreation", gern auch von einer der anderen Bohnensorten, die inzwischen in meinem Sortiment sind. Alle Bohnen sind alte Sorten oder Familiensorten, die gern in Gärten weiter vermehrt wollen. Nach der Saatguternte sage ich dir Bescheid.

      Ja, so ein Garten und die Pläne dafür ... es kommt immer alles anders, als man denkt.

      Viele Grüße, Krabunda

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