Wenn ihr ganz am Anfang eures Gärtnerlebens steht oder schon verzweifelt, weil alles nicht so funktioniert, wie ihr euch das vorgestellt habt, solltet ihr eins unbedingt tun:
Gebt eurem Beet einen Rahmen.
Warum? Das ist ganz einfach. Meist werden Beete auf einer bestehenden Rasenfläche angelegt. Sicherlich habt ihr schon einmal bemerkt, dass wenn ihr eine kahle Stelle auf dem Rasen habt, diese schnell wieder zuwächst. Nicht unbedingt mit Gras, aber auch andere Gewächse kriechen vom umliegenden Grün auf das nackte Braun. So ist es auch mit den Gartenbeeten. Der Rasen will sich wieder ausbreiten und wächst in das Beet hinein.
Dagegen hilft ein Rahmen. Er grenzt das Beet ganz klar von dem Rasen ab. Je höher der Rahmen ist, desto höher können die Gewächse rund um das Beet sein. Aber macht den Rahmen trotzdem nicht zu hoch.
Faulpelze und Hochbeete? Keine gute Kombination
Hochbeete sind zwar schön, machen aber viel Arbeit beim Aufbau und der Pflege. Ihr müsst jede Menge Material heranschaffen, um die Beete zu befüllen. Leider ist das keine einmalige Angelegenheit, denn das organische Material in den Beeten verrotet - soll es ja auch, denn sonst macht das Hochbeet kaum Sinn. Das bedeutet aber leider auch, dass die Erde wieder absinkt. Ihr könnt euch in den ersten Jahren also darauf einstellen, dass ihr die Beete immer wieder mit neuem Material auffüllen dürft und das ist gar nicht mal wenig. Wenn ihr dann endlich an dem Punkt ankommt, dass die Erde nicht weiter nachrutscht, könnt ihr die Füllung eigentlich auch gleich neu machen, denn dann ist die Erde verdichtet und der wärmespendende Verrottungsprozess in den Tiefen des Beets ist abgeschlossen. Also: Erde raus, neues organisches Material rein und eine Schicht Erde wieder drauf. In der Zwischenzeit könnt ihr aber immerhin die bequeme Arbeitshöhe genießen.
Ja, ich weiß. Hochbeete sind der absolute Knaller, ein echter Trend und jeder will sie haben. Ich hatte drei und sie sind in den Garten meiner Mutter umgezogen. Ich gehe ihr ein klein wenig zur Hand bei der Pflege der inzwischen 4 Beete. Sie sehen toll aus, das Gemüse wächst darin fantastisch, die Ernte ist großartig. Aber sie macht jedes Jahr eines der Beete leer und füllt es neu auf.
Fazit für mich als Faulpelzgärtner: Nie wieder Hochbeete, die mehr als 40 cm hoch sind.
Meine liebste Höhe
Ich habe wirklich viel ausprobiert. Mir fehlt nur noch der Keyhole-Garden und Aquaponic. Ersteres werde ich dieses Jahr ausprobieren und letzteres hoffentlich nie ... aber wer weiß das schon, ich experimentiere gern.
Die Beethöhe, die ich bevorzuge, liegt bei 20 cm. Gras kann nicht hinein wachsen und wenn die Erde schneller verrottet, als man zum Beispiel Grasschnitt und Kompost nachliefern kann, werfen die Rahmen keine zu großen Schatten. Das Gemüse hat direkten Kontakt zu dem darunter liegenden Boden, wenn man keine Unkrautfolien oder ähnliches einzieht. Wir haben hier Lehmboden, der meist feucht ist. Bei der zunehmenden Wärme ist es ein klarer Vorteil, wenn die Pflanzen an die feuchte Erde gelangen und nicht erst durch gut aufgeheizte und schnell austrocknende Schichten hindurch müssen. Man spart also auch etwas Gießarbeit - zumindest bei Lehmböden.
Material für den Bau
Auch hier habe ich schon vieles probiert. Die ersten Rahmen bestanden aus Leimholz aus dem Baumarkt. Das war ok und eines aus dem Jahr 2014 existiert noch immer, wenn auch als Schildkrötengehege. Für die nächsten Beete im Schrebergarten kaufte ich Lärchenholz - ultrateuer! Würde ich nie wieder machen, auch wenn das Holz echt langlebig ist.
Deswegen mein Tipp: Nehmt etwas, was günstig ist. Nehmt ausgediente Pflastersteine, Palettenholz, Feldsteine oder ähnliches, wenn ihr mit dem Anblick leben könnt. Es geht wenigstens für mich mehr um die Funktion und weniger um das Aussehen. Nehmt etwas Gebrauchtes, das jemand anderes nicht mehr will. So bleiben die Dinge weiterhin im Einsatz und es muss nicht extra etwas neues hergestellt und transportiert werden.
Abstand halten
Die Größe eures Beets spielt keine Rolle. Ihr könnt viele kleine 1 m² Beete bauen oder ein großes mit 100 m². Die Hauptsache ist, ihr gebt dem Kind einen Rahmen.
Wenn ihr viele kleine Beete baut, haltet Abstand. Am besten so viel, dass der Rasenmäher zwischen den Beeten hindurch passt. Oder bringt Schotter oder Mulch auf den Wegen zwischen den Beeten aus (was aber evtl. mehr Arbeit machen kann, als das Mähen).
Kurz gesagt
Das war es auch schon. Meine Empfehlung: Baut 20 cm hohe Beete in eurer Wunschgröße. Nutzt gebrauchte Materialien und haltet Abstand zwischen den Beeten. Und jetzt ran. Allein bauen sich die Beete leider nicht. Aber hey, macht ja auch ein bisschen Spaß.