Mittwoch, 6. Januar 2021

Faulpelzgarten: Gib deinem Beet einen Rahmen

Wenn ihr ganz am Anfang eures Gärtnerlebens steht oder schon verzweifelt, weil alles nicht so funktioniert, wie ihr euch das vorgestellt habt, solltet ihr eins unbedingt tun: 

Gebt eurem Beet einen Rahmen. 

Warum? Das ist ganz einfach. Meist werden Beete auf einer bestehenden Rasenfläche angelegt. Sicherlich habt ihr schon einmal bemerkt, dass wenn ihr eine kahle Stelle auf dem Rasen habt, diese schnell wieder zuwächst. Nicht unbedingt mit Gras, aber auch andere Gewächse kriechen vom umliegenden Grün auf das nackte Braun. So ist es auch mit den Gartenbeeten. Der Rasen will sich wieder ausbreiten und wächst in das Beet hinein. 


 Dagegen hilft ein Rahmen. Er grenzt das Beet ganz klar von dem Rasen ab. Je höher der Rahmen ist, desto höher können die Gewächse rund um das Beet sein. Aber macht den Rahmen trotzdem nicht zu hoch. 

Faulpelze und Hochbeete? Keine gute Kombination

Hochbeete sind zwar schön, machen aber viel Arbeit beim Aufbau und der Pflege. Ihr müsst jede Menge Material heranschaffen, um die Beete zu befüllen. Leider ist das keine einmalige Angelegenheit, denn das organische Material in den Beeten verrotet - soll es ja auch, denn sonst macht das Hochbeet kaum Sinn. Das bedeutet aber leider auch, dass die Erde wieder absinkt. Ihr könnt euch in den ersten Jahren also darauf einstellen, dass ihr die Beete immer wieder mit neuem Material auffüllen dürft und das ist gar nicht mal wenig. Wenn ihr dann endlich an dem Punkt ankommt, dass die Erde nicht weiter nachrutscht, könnt ihr die Füllung eigentlich auch gleich neu machen, denn dann ist die Erde verdichtet und der wärmespendende Verrottungsprozess in den Tiefen des Beets ist abgeschlossen. Also: Erde raus, neues organisches Material rein und eine Schicht Erde wieder drauf. In der Zwischenzeit könnt ihr aber immerhin die bequeme Arbeitshöhe genießen. 

 


 Ja, ich weiß. Hochbeete sind der absolute Knaller, ein echter Trend und jeder will sie haben. Ich hatte drei und sie sind in den Garten meiner Mutter umgezogen. Ich gehe ihr ein klein wenig zur Hand bei der Pflege der inzwischen 4 Beete. Sie sehen toll aus, das Gemüse wächst darin fantastisch, die Ernte ist großartig. Aber sie macht jedes Jahr eines der Beete leer und füllt es neu auf.

Fazit für mich als Faulpelzgärtner: Nie wieder Hochbeete, die mehr als 40 cm hoch sind. 

Meine liebste Höhe

Ich habe wirklich viel ausprobiert. Mir fehlt nur noch der Keyhole-Garden und Aquaponic. Ersteres werde ich dieses Jahr ausprobieren und letzteres hoffentlich nie ... aber wer weiß das schon, ich experimentiere gern.

Die Beethöhe, die ich bevorzuge, liegt bei 20 cm. Gras kann nicht hinein wachsen und wenn die Erde schneller verrottet, als man zum Beispiel Grasschnitt und Kompost nachliefern kann, werfen die Rahmen keine zu großen Schatten. Das Gemüse hat direkten Kontakt zu dem darunter liegenden Boden, wenn man keine Unkrautfolien oder ähnliches einzieht. Wir haben hier Lehmboden, der meist feucht ist. Bei der zunehmenden Wärme ist es ein klarer Vorteil, wenn die Pflanzen an die feuchte Erde gelangen und nicht erst durch gut aufgeheizte und schnell austrocknende Schichten hindurch müssen. Man spart also auch etwas Gießarbeit - zumindest bei Lehmböden.

Material für den Bau

Auch hier habe ich schon vieles probiert. Die ersten Rahmen bestanden aus Leimholz aus dem Baumarkt. Das war ok und eines aus dem Jahr 2014 existiert noch immer, wenn auch als Schildkrötengehege. Für die nächsten Beete im Schrebergarten kaufte ich Lärchenholz - ultrateuer! Würde ich nie wieder machen, auch wenn das Holz echt langlebig ist. 


 Deswegen mein Tipp: Nehmt etwas, was günstig ist. Nehmt ausgediente Pflastersteine, Palettenholz, Feldsteine oder ähnliches, wenn ihr mit dem Anblick leben könnt. Es geht wenigstens für mich mehr um die Funktion und weniger um das Aussehen. Nehmt etwas Gebrauchtes, das jemand anderes nicht mehr will. So bleiben die Dinge weiterhin im Einsatz und es muss nicht extra etwas neues hergestellt und transportiert werden.

Abstand halten

Die Größe eures Beets spielt keine Rolle. Ihr könnt viele kleine 1 m² Beete bauen oder ein großes mit 100 m². Die Hauptsache ist, ihr gebt dem Kind einen Rahmen. 

 

Wenn ihr viele kleine Beete baut, haltet Abstand. Am besten so viel, dass der Rasenmäher zwischen den Beeten hindurch passt. Oder bringt Schotter oder Mulch auf den Wegen zwischen den Beeten aus (was aber evtl. mehr Arbeit machen kann, als das Mähen).

Kurz gesagt

Das war es auch schon. Meine Empfehlung: Baut 20 cm hohe Beete in eurer Wunschgröße. Nutzt gebrauchte Materialien und haltet Abstand zwischen den Beeten. Und jetzt ran. Allein bauen sich die Beete leider nicht. Aber hey, macht ja auch ein bisschen Spaß.

Sonntag, 22. November 2020

Faulpelzgarten - Ohne Fleiß kein Preis

Selbstversorgung für Faulpelze. So habe ich diesen Blog genannt. 2013 schrieb und veröffentlichte ich den ersten Eintrag, in dem ich mich selbst fragte, wie Selbstversorgung für Faulpelze gehen sollte. Seitdem ist viel passiert. Wir haben zwei Hunde verloren und dafür zwei Kinder bekommen. Den Schrebergarten erweiterten wir zwischenzeitlich auf knapp 600 m², die ich zusammen mit einer guten Freundin bewirtschaftete. Dieses Jahr tauschten wir den Schrebergarten gegen einen anderen Garten, den wir hoffentlich bald unser eigen nennen dürfen und der 1600 m² groß ist. Am liebsten hätte ich noch viel mehr Garten mit Platz für unser Essen und vielen Ecken für tierische Mitbewohner, also die Wilden, nicht die zahmen Eingesperrten.

Von der Selbstversorgung sind wir meilenweit entfernt, aber es wächst immer mehr in unserem Garten und im Sommer muss ich nur wenig Gemüse zukaufen. Das Obst und Gemüse in den Brotdosen der Kinder stammt zu mindestens der Hälfte aus unseren Gärten. Trotzdem gebe ich wöchentlich locker 100 Euro für Nahrung aus. Als ich anfing den Blog zu schreiben, sah ich mich und das Projekt aus diversen Gründen scheitern. Der Blog sollte mich motivieren dran zu bleiben. Denn was man laut in die Welt posaunt, lässt sich nicht so leicht wieder zurück nehmen. Heute sehe ich die damaligen Gründe für mein mögliches Scheitern etwas anders und es ist Zeit, Resümee zu ziehen. Das ist aus meinen möglichen Gründen zu Scheitern geworden:

Faulheit

Damals erschien es mir eine Qual, den Garten umgraben zu müssen oder Unkraut zu jäten. Stunden auf dem Sofa verbringen war meine persönliche Wohlfühloase, mein Mecka, Valhalla, der Himmel. Und heute?

Wir haben zwei Kinder. Das Sofa sehe ich mit Glück abends irgendwann und was soll ich sagen? Ich vermisse es nicht (ok, das ist gelogen, manchmal vermisse ich es schon). Die Sonntage verbringen die Kinder so gut wie immer bei der Oma und ich verbringe die Sonntage so gut wie immer im Garten oder in der Küche, wo ich die Ernte konserviere. Ich habe festgestellt, dass ich nicht faul bin und es auch nie war. Aber ich musste erst lernen, dass es sich gut anfühlt, einen Garten zu bestellen und meine Zeit mit weiterer Arbeit zu füllen. Sogar im Sommer, wenn die Abende lang hell sind, die Kinder abends um acht endlich schlafen und ich mich überwinde Unkraut zu jäten, komme ich anschließend entspannt in die Wohnung zurück. Gärtnern macht mich glücklich. Das ist etwas, was ich nicht erwartet hatte, als ich mit diesem Projekt startete. 

Wohlstandskind

Das war etwas, was ich lang überwinden musste. Die Äpfel hingen im Garten am Baum, trotzdem aß ich lieber einen gekauften Apfel. Es fiel mir schwer, das Essen aus dem Garten auf den Tisch zu bringen. Heute weiß ich, dass ich einfach nicht gelernt habe, aus dem Garten zu essen. Meine Oma hätte es mir beibringen können, hat sie auch irgendwie, aber anders, als ich es gebrauchen konnte. Ich kochte meine Standardgerichte: Spaghetti mit vegetarischer Bolognese, Gulasch, Reis mit Pilzsahne-Soße ... Meist gab es etwas mit Tomaten, Paprika, Pilzen. Seltener etwas mit Blattgemüse, roter Beete, Kohl. Ich musste erst lernen, was denn noch schmeckt. Heute habe ich Currys für mich entdeckt. Geschmeckt, wie gut eine Gemüselasagne ist oder wie gut sich ein Kürbis statt Tomatensoße in der Lasagne macht. Mein persönlicher Favorit ist die Buddha Bowl geworden. Auch wenn ich mich nicht stoisch an die jeweiligen Mengen halte. Ohne Bowl kann ich mir mein Leben fast nicht mehr vorstellen und darin lässt sich unglaublich viel aus dem Garten verarbeiten.

Zeit

Ich arbeite nur noch 30 Stunden statt 40. In diesem Jahr sogar von zu Hause, was mir theoretisch mehr Zeit verschafft als damals. Aber die Kinder fressen diese Zeit einfach auf, was gut ist. Trotzdem bleibt mir genug Zeit, den Garten zu bestellen. Ich habe Wege gefunden, wie der Garten gedeiht, ohne viel Zeit zu investieren. Meine Beete müssen und sollen nicht so aussehen, als wäre dort nur braune Erde und Nutzpflanzen. Es herrscht Vielfalt, Beikräuter mit inbegriffen. Trotzdem: Ohne Fleiß kein Preis. Wenn man Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten will, dann muss man Zeit und Arbeit investieren. Ob man es aber als Qual oder Segen betrachtet, liegt bei jedem selbst.

Und nun kommt auch der Nutzen für euch. In den nächsten Wochen und Monaten will ich nach und nach aufbereiten, wie ich gärtnere. Welche Methoden es mir ermöglichen, Zeit zu sparen und was für mich gut funktioniert. Ich nehme euch mit auf eine Reise durch meinen Garten.

Die Faulpelzartikel

Teil 1: Gib deinem Beet einen Rahmen

Dienstag, 22. Januar 2019

Gartenplanung 2019

Es ist wieder so weit. Es ist Winter, es ist kalt, die Sehnsucht nach Garten und schönem Wetter ist groß. Die Vorfreude, endlich wieder etwas wachsen zu sehen, ist beinahe noch größer. So ein Garten im Winter hat außer Schnee nicht viel Schönes. Die Beete liegen bis auf ein paar Kohlpflanzen brach, das üppige Grün ist mit etwas Glück unter einer weißen, nicht zu hohen Schicht Schnee verschwunden.

In dieser Zeit tritt meine wahre Stärke zu Tage. Die Planung! Ich liebe es zu planen. Kein Witz, ich liebe es wirklich. Stundenlang wühle ich mich durch die Gartenbücher und Saatgutkataloge. Prüfe, was ich brauche und was ich möchte, welche Pflanzen sich miteinander vertragen, wie viel Fläche ich noch zusätzlich beackern möchte und noch viel wichtiger: Wie diese aussehen soll. Und jedes Jahr habe ich DEN ULTIMATIVEN PLAN ... der Plan, der für ewige Zeiten Anwendung finden soll, dann aber spätestens im nächsten Winter vergessen ist. Wie auch in diesem Jahr.

Mal plane ich, das Gemüse in kleinen Quadraten anzubauen, dann baue ich es in kurzen Reihen an, in großen Quadraten oder in langen Reihen. Alles hat seine Vor- und Nachteile und alles will probiert werden. Jetzt bin ich wieder zu dem Konzept zurück gekommen, das ich vor 4 Jahren bereits testete:
Lange Reihen in Mischkultur angelegt. 

Warum? Weil ich glaube, dass es einfacher ist, in langen Reihen in Mischkultur mit Vor- und Nachfrucht zu arbeiten. Das hat bei mir übrigens noch nie funktioniert. In Gartenzeitschriften und Büchern sieht das so einfach aus. Da wird im April die Rote Beete ins Beet gesät (!), im Juni wird sie geerntet und die nachgesäten Bohnen schaffen es in dem Jahr auch noch erntereif zu werden. Nicht nur das, sie sind so zeitig wieder vom Beet verschwunden, dass noch Spinat gesät werden kann. Ich gebe zu, das hat bei mir noch nie geklappt. Die Rote Beete konnte ich frühestens im Juli ernten und selbst dann waren die Kugeln nur winzig. Ich ging also von der Vorfrucht direkt zur Nachfrucht über, übersprang also die Hauptkultur oder aber es gab nur die Hauptkultur.

Trotzdem, ich werde es wieder versuchen. Dieses Mal bin ich gewappnet mit Saatkisten, um das Gemüse schon einige Wochen vorher im Haus und später im hoffentlich bald eintreffenden Gewächshaus vorziehen zu können. Pflanzleuchten warten auf ihren Einsatz und sollen die Pflanzen so gut ausleuchten, dass ihre Zeit auf den Beeten nur sehr kurz ist. So klappt es ganz sicher mit den drei aufeinander folgenden Kuluren in meinen Beeten ... hoffentlich.

Was mir übrigens sehr geholfen hat bei der Planung der Beete, ist dieser Blog. Nur hier konnte ich auf einfache Weise heraus finden, welche Gemüsesorten ich in den vergangenen fünf Jahren auf den Beeten angebaut habe. Und so kann ich verhindern, dass ich den Kohl oder andere Gemüsesorten, die Krankheiten in den Erden zürcklassen könnten, zu oft an der gleichen Stelle anbaue.

Nun aber Butter bei die Fische. Hier sind meine Pläne für die Beete. Warum ich sie hier veröffentliche? Damit ich nächsten Winter, wenn ich neue Pläne stricke, weiß, was ich wo gewachsen ist. Natürlich will ich euch auch meine wertvollen Recherchen zu den guten Partnern im Beet nicht vorenthalten.

Begriffserklärung:
VK: Vorkultur
HK: Hauptkultur
NK: Nachkultur


Beet 1: Puffbohne (VK), Gurke (HK), Spinat (VK und HK)
Beet 2: Erdbeere (VK und HK), Mangold (NK), Salat (NK)
Beet 3: Kartoffeln (VK), Rote Beete(HK), Knoblauch (NK)
Beet 4: Kartoffeln (HK), Kapuzinerkresse (HK) ... vielleicht Spinat als Vor- oder Nachkultur
Beet 5: Tomaten (HK), Petersilie (VK und HK)
Beet 6: Paprika (HK), Basilikum (VK und HK)
Beet 7: Karotten (HK), Zwiebeln (HK), Spinat (NK), Feldsalat (NK)
Beet 8: Rote Beete (VK), Buschbohne (HK), Kohlrabi (VK), Fenchel (HK)
Beet 9: Buschbohne (HK), Grünkohl (HK), Brokkoli (VK), Kapuzinerkresse (VK)
Beet 10: Stangenbohne(HK), Zucchini (HK), Feldsalat (NK)

Wie ihr seht, bin ich noch sehr vorsichtig mit meinen Plänen bezüglich der Vor-, Haupt- und Nachkultur. Das macht die Erfahrung der letzten Jahre. Da hat es halt nie geklappt. Aber vielleicht schaffe ich es in diesem Jahr.

Seid ihr schon fertig mit eurer Gartenplanung?

Donnerstag, 3. Januar 2019

Jahresbilanz 2018

Am Anfang eines Jahres, nehme ich mir immer sehr viel vor. Manches erreiche ich, anderes nicht. Als ich gerade in meinen Artikel vom letzten Jahr schaute, musste ich die Hände über demKopf zusammen schlagen. Huiuiui, ich hab ja fast keinen meiner Vorsätze erreicht. Aber schauen wir mal.

1. Kräuterbeet anlegen
Im Hausgarten habe ich dieses Jahr fast nichts gemacht. Auch das Kräuterbeet baute ich nicht. Es mangelte an Motivation. M und meine Mutter konnte ich zwar überzeugen, dass es eine tolle Idee wäre, aus der Dreckecke ein Kräuterbeet zu machen, aber die Art und Weise, wie ich es gestalten wollte, gefiel keinem von beiden so richtig. Stattdessen hat Mutti jetzt ein Schildkrötengehege dort errichtet.

2. Haselnussbüsche pflanzen
Ja, das ist so eine Sache, hätte ich auch gern gemacht. Aber (um Ausreden bin ich nie verlegen) Ms bester Freund hat eine Allergie gegen Haselnüsse. Wenn die nun aber in unserem Garten blühen und Ms bester Freund zu Besuch ist, dann ist das nicht angenehm für ihn. Vielleicht pflanze ich Haselnusssträucher im Schrebergarten. Aber nicht dieses Jahr. Zwischenzeitlich hatte ich übrigens versucht, aus Stecklingen Ableger zu ziehen (Zweige abgeschnitten und ins Wasser gestellt). Das hat nicht funktioniert.

3. Apfelbaum setzen
Lassen wir es hier einfach mal bei einem: Nicht erfüllt. Ay, bin ich faul ...

4. Kompost neu anlegen
Kopfschüttel ... aber inzwischen will ich den Kompost auch ganz wo anders hin machen und überhaupt habe ich schon wieder so viele Pläne ...

5. Hochbeete neu befüllen
Erledigt! Und nachdem die Beete neu befüllt waren, die Erde innerhalb kürzester Zeit wieder absackte, entschied ich mich dazu, die Beete abzubauen und den Garten dieses Jahr ganz neu zu gestalten. Dieses Mal auf keinen Fall mit Hochbeeten! M und mein Schwiegervater fanden meine Entscheidung, die Hochbeete abzubauen nicht so toll. Ich schob meinen schwangeren Bauch als Ausrede vor, um nicht beim Schippen helfen zu müssen. Meine Mutter freute sich über die Beete, denn sie baute sie in ihrem Schrebergarten wieder auf.

6. Neue Beete anlegen
Erledigt! Da darf ich jetzt aber auch mal stolz auf mich sein.

7. Temporäre Beete anlegen
Naja, zur Hälfte übererfüllt. Die temprorären Beete gibt es nicht. Stattdessen gibt es ein festes Beet mehr, als ursprünglich geplant. Ich bin großzügig zu mir und finde, der Punkt ist erledigt.

8. Büsche pflanzen
Es wurden nicht so viele wie gewünscht, aber zwei Büsche sind in den Garten eingezogen.

9. Mehr aus dem Garten essen
Check - um das ganze auch überwachen zu können, habe ich fleißig mitgeschrieben, wie viel wir gegessen haben. Damit ich mich selbst motivieren konnte, habe ich verglichen, wie teuer meine Ernte in Biopreisen war und wie viel ich für den Garten (Sämereien, Erde, Weck-Gläser ...) ausgegeben habe.
Mein Ergebnis:
Kosten: 262,17 Euro
Einsparung durch Verzehr: 511 Euro
Nicht mit eingerechnet sind Kiloweise Kirschen, Äpfel, Zwetschgen und Erdbeeren, die direkt gegessen wurden oder im Fall der Äpfel noch immer aus der Einlagerung gegessen werden. In Kilogramm konnte ich 64 kg ernten. Viel zu wenig. Mein Ziel für dieses Jahr: Doppelt so viel ernten, wie 2018 - aber meine neuen Ziele für 2019 verrate ich euch in einem anderen Blogeintrag.

10. Der Blog
26 Artikel wollte ich schreiben. Mein Ziel war es, alle zwei Wochen einen Artikel zu veröffentlichen. Insgesamt wurden es 33 Artikel, allerdings veröffentlichte ich den Großteil im ersten Halbjahr. Mehr Kontinuität wäre an dieser Stelle wünschenswert.

Alles in allem bin ich ganz zufrieden mit den Ergebnissen des Jahres. Immerhin war der Sommer heiß, trocken und wir haben unsere Familie in diesem Jahr mit einem zweiten Kind komplettiert. Da muss man auch schon mal Abstriche bei der gärtnerischen Zielerreichung machen.

Habt ihr alles erreicht, was ihr euch vorgenommen habt?

Donnerstag, 20. Dezember 2018

Früchtetee selbst gemacht

M trinkt gern Früchtetee. Ich steh eher auf Kräutertee. Da braucht man keinen Zucker, um ihn genießen zu können. Schon als Kind mochte ich lieber Kräutertee (Pfefferminz und Kamille). Da wir nur noch schwarzen Tee im Haus hatten (den trinkt M auch sehr gern), besuchte ich den örtlichen Teeladen. Loser Tee sollte es sein, um Ressourcen (keine Teebeutel und Pappverpackung) zu schonen. Drei verschiedene Sorten brachte ich M mit und eine davon schmeckt sogar mir ... allerdings nur mit dem ohnehin im Tee enthaltenen Zucker. Der Tee kostete gar nicht wenig. Sicher, die wiederverwendbaren Blechdosen trugen ihren Teil zu den hohen Kosten bei.

Für ein hübsches Foto gut genug
Auf dem Weg nach Hause überlegte ich mir, einen eigenen Früchtetee zu kreieren. Die Hagebutten hängen reif und gefrostet an den Sträuchern und getrocknetes Obst habe ich vom Sommer in den Küchenschränken liegen. Das muss ja mal aufgebraucht werden, dachte ich mir. Gesagt getan. Beim Spaziergang mit JF und den Hunden sammelten wir Hagebutten. Der kleine JF unterstützte mich fleißig. Ich durfte die Früchte von den stacheligen Zweigen zupfen und er las sie einzeln von meiner Hand herunter und warf sie in die Tüte hinein. Innerlich fluchte ich über seine geduldige Besonnenheit, denn es war kalt, meine Hände vom Pflücken nass und ich dachte, meine Finger müssten jeden Moment abfrieren. Taten sie aber nicht, nur JF freute sich, mir helfen zu können. Auf dem Heimweg trug er stolz das kleine Beutelchen mit roten Früchten. Zum Ausgleich zog ich sein Laufrad hinter mir her. Arbeitsteilung mit Kindern ist etwas Wunderschönes, es gibt immer einen Gewinner – meist das Kind.

Zu Hause angekommen wusch ich die Hagebutten, befreite sie von ihren Kernen und legte sie in den Dörrautomaten. Ich konnte es kaum erwarten, sie zusammen mit Birne und Zitrone als Tee aufzugießen. Als endlich alles fertig war und ich die getrockneten Birnenstücke und Zitronenschalen mühevoll mit der Schere kleingeschnitten hatte, goss ich einen Tee auf, setzte das Ergebnis fotografisch in Szene und freute mich über den Trinkgenuss ... Dieser blieb aber leider aus. Schon beim ersten Schluck, verzog ich das Gesicht. Der Tee schmeckte muffig und nicht fruchtig.

Ich gab die Tasse an M weiter, der sie skeptisch entgegennahm.
Er schnupperte.
„Das riecht merkwürdig“, beschrieb er das olfaktorische Erlebnis.
Er trank.
Er verzog das Gesicht.
„Das ist ja widerlich“, kommentierte er den Schluck, den er mühevoll herunter würgte.
Ich zuckte traurig mit den Achseln.
„Ja, irgendwie schon“, sagte ich, nahm die Tasse und trank einen weiteren Schluck.
M schaute mich angewidert an.
„Du musst das jetzt aber nicht austrinken!?“
„Doch, irgendwie schon“, sagte mein Selbstmacher-Gärtner-Ego im Flüsterton.
Letztendlich landete die halbe Tasse im Ausguss und die getrocknete Mischung auf dem Kompost.
Schade, das hätte doch was werden können. Aber ich gebe nicht auf. Vielleicht schmeckt eine Komposition mit Apfel oder Zwetschge? Vielleicht sollte ich doch bei den Kräutern bleiben? Oder ich versuche etwas ganz anderes? Früchte und Kräuter kombiniert? Ein Tee aus oder mit Blüten?

Mittwoch, 12. Dezember 2018

Der Winter kann kommen

Ich dachte nicht, dass ich es schaffe, aber dem milden Wetter sei Dank, konnte ich nach der Geburt von KV meine Beete winterfest machen. Eins nach dem anderen, ganz langsam arbeitete ich mich voran. Nur die Beete mit dem Grünkohl und den Erdbeeren blieben unangetastet, alles andere musste mehr oder weniger weichen.

Letztes Jahr säte ich im Herbst Senf als Gründünger, dieses Jahr war ich zu spät dran dafür, wollte mir die Beete aber auch nicht weiter mit Kohlgewächsen voll pflanzen, denn Kohl essen wir gern. Und da ich der Kohlhernie keinen Zufluchtsort gewähren will, ist der Platz für Kohl begrenzt, Senf kommt also nicht in die Tüte, ähm ... kommt nicht aus der Tüte aufs Beet.

Spinat in dünnem Grasmulch


Da ich nun aber zu spät für den Gründünger war (egal welcher, Winterroggen wäre da auch noch im Angebot gewesen) und ich die Beete nicht brach liegen lassen wollte, musste eine andere Lösung her. Diese heißt: Mulchen. Und zwar richtig dick. Dazu habe ich zuerst alle Pflanzen von den Beeten gezupft (oder gerissen) und sie einfach auf der Erde liegen lassen. Egal ob es nun die gut versamten Ringelblumen oder Nachtkerzen waren oder die Tomaten und der blühende Brokkoli. Darauf verteilte ich grob einige Küchenabfälle, die seit neustem nicht mehr im Hauskomposter landen, sondern mit in den Schrebergarten wandern.

Halb mit Stroh gemulcht, halb mit Spnat bewachsen

Insgesamt sahen die Beete ziemlich wild aus mit all den Küchenabfällen und ich sorgte mich ob der Ansichten meines Gartennachbarn zu dieser Vorgehensweise. Aber glücklicherweise war noch ein Strohballen im Garten und der Herbst brachte reichlich Laub. Nachdem also der zukünftige Kompost auf den Beeten verteilt war, schichtete ich Stroh und Laub auf die Beete. Jetzt sehen die Beete sogar für meinen ackerfräsenden Nachbarn ganz anständig aus. Diese wundervolle bunte Mischung kann so weit wie möglich im milden Winter verrotten und währenddessen das Bodenleben füttern. Gleichzeitig schützt sie den Boden vor harten Frösten und liefert Humus für das Gemüse 2019.

Fertig, dank JFs Unterstützung
 
Nächstes Frühjahr muss ich mir überlegen, ob ich in diese (noch) dicke Mulchschicht pflanze oder ob ich sie entferne und damit neue Beete baue oder sie einfach auf dem Komposthaufen zur weiteren Verrottung entsorge. Noch traue ich dem Konzept der Flächenkompostierung nicht so recht, aber auf mindestens einem meiner Beete will ich im nächsten Jahr Erfahrungen damit sammeln.

Wie handhabt ihr das? Einfach alles drauf auf die Beete und das Bodenleben richtet es schon? Oder grabt ihr noch brav eure Beete um?

Montag, 19. November 2018

Kartoffeln und Wühlmäuse

Neulich hab ich in einer Gartenzeitschrift gelesen, dass man die Kartoffeln einfach so lang in der Erde lassen soll, bis man sie benötigt. Auch im Winter kann man sie noch gut ausgraben. Zwar habe ich nur auf 6 m² Kartoffeln angepflanzt und aufgrund der Trockenheit erwartete ich nicht viel Ertrag, trotzdem klang diese Idee verlockend und ich wollte nur dann Kartoffeln ausgraben, wenn ich sie in der Küche brauchte.

Schon während die Kartoffeln wuchsen, erahnte ich zwischen dem grünen Kraut hin und wieder ein kleines Loch. Einen Eingang in ein weitverzweigtes Tunnelsystem nahm ich an. Aber, ich war guter Hoffnung, dass ich trotzdem viele Kartoffeln ernten könnte. Als dann die Trockenheit kam, buddelte ich immer mal wieder rund um die Kartoffeln Löcher, um zu schauen, ob da überhaupt etwas wuchs. Zwar waren die Pflanzen, die im Schatten wuchsen üppig grün, aber das Laub sagt noch lange nichts über die Knollen unter der Erde aus. Tatsächlich fand ich bei meinen sehr flachen Grabungen auch einzelne Kartoffeln, die ich anschließend schnell wieder mit Erde bedeckte, damit sie weiter wachsen konnten.

Mitte Juli erntete ich die ersten Kartoffeln, die Sorte heißt „Roter Erstling“ und wurde sofort in einer „Rote Beete Suppe“ verarbeitet. Hier sah alles gut aus. Keine Bissspuren, große und kleine Knollen, nicht ganz so viel Ertrag wie gehofft. Weiter ging es im August mit der „Blauer Schwede“. Ich war begeistert. Unversehrte große Knollen, viel Ertrag und geschmeckt haben sie auch noch. Davon habe ich mir gleich 10 Kartoffeln in den Keller gelegt, in der Hoffnung, sie nächstes Jahr wieder anbauen zu können. Verwundert war ich über den Ertrag vor allem deswegen, weil ich das Beet in diesem Jahr erst angelegt hatte. Ich habe Erde von der Kompostanlage hinein getan und nicht gewässert, wie man es eigentlich tun sollte. Die Kartoffeln kamen einfach in die trockene Erde, trotzdem wuchsen sie. Für mich war es wie ein Wunder.

Nun aber zurück zum Anfang. Kartoffeln kann man also erst dann ernten, wenn man sie benötigt. Bei diesen beiden Sorten hat es funktioniert. Auch die Rosa Tannenzapfen, die im selben Beet wuchsen, blieben vor Wühlmäusen verschont. Aber die Linda ... ein Trauerspiel ...

Ich grub die Linda aus. Mindestens jede fünfte Kartoffel war angebissen oder zum Großteil verzehrt. Unter vielen der Kartoffelpflanzen fand ich riesige Höhlen, fast schon Katakomben, die die Wühlmäuse hinterlassen hatten. Von den Pflanzen blieb lediglich das Grün stehen, von den gesuchten Knollen war an manchen Stellen nichts zu finden. Da packte ich den Entschluss, die verbliebenen Kartoffeln aus der Erde zu holen. Insgesamt erntete ich immerhin 14,6 kg Kartoffeln von meinen vier Sorten auf den insgesamt 6 m² Anbaufläche. Nicht schlecht finde ich, mit etwas Regen und weniger Wühlmäusen  (die vermutlich froh waren, überhaupt eine Quelle für Flüssigkeit zu finden) würde es wohl noch besser gehen. Wenn die Schnecken mir dann nicht einen Strich durch die Rechnung machen.

Mein Fazit: Kartoffeln ausgraben und lagern, sobald sie fertig sind. Dann hat man weniger Mitesser-Konkurrenz.