Wohin mit den Nashis? Das hab ich mich
2013 gefragt. Dass diese Frucht bei uns im Garten wächst, war toll
und etwas, womit ich ehrlich gesagt gut angeben konnte. Denn, hey,
wer hat denn schon Nashis im Garten? Hab ich vorher noch nie gesehen.
Allerdings haben die goldbraunen Früchtchen einen Nachteil. Sie
schmecken wie Birnen. Das mögen andere ganz herrlich finden. Ich
nicht. Ich mag Birnen nur so … semi. Nashis sind runde extrem
saftige Birnen. Beißt man rein, läuft einem das Wasser aus den
Mundwinkeln über das Kinn.
In diesem Jahr schaffte ich es das
erste Mal, so gut wie alle Nashis zu verarbeiten und zu essen. Bei
einigen war ich zu langsam, Vögel, Hornissen und Admirale fielen
über den Baum mit den reifen Früchten her und verzehrten diese.
Letzteres war ein wirklich schöner Anblick. Dutzende der Falter
schwirrten um den Baum herum und stoben in einer winzigen Wolke auf,
sobald man sich ihnen näherte. Die Hornissen hingegen erschreckten
mich. Nichtsahnend griff ich nach einer Nashi und aus einem riesigen
Loch glotzte mich eine Hornisse an. Ich glaub, ich hab geschrien wie
ein Mädchen. Ein Wunder, dass niemand fragte, ob es mir gut ginge.
Jedoch schafften JF und ich es, die
meisten der Früchte zu essen – geschält und entkernt wage sogar
ich mich an das Obst heran. JF liebt die Nashis, vermutlich fragt er
wieder mitten im Winter, ob er noch eine bekommen kann.
Einen Teil verarbeitete ich in Muffins
und ich stellte aus den Nashis Fruchtleder her. Das Fruchtleder war
mein erster und bisher einziger Versuch. Es misslang zwar, schmeckte
aber trotzdem. Ich strich das Nashi-Mus auf ein mit Backpapier
belegtes Blech, geizte dabei aber gehörig rum, verteilte es sehr
dünn, denn es sollte ja schnell trocknen. Dadurch riss das Leder und
war weniger Leder als viel mehr Brösel. Da die Nashis so extrem
saftig sind, habe ich das Mus vorher in ein Sieb gegeben und es
abtropfen lassen. Dabei ist etwas Saft entstanden, um den sich M und
JF stritten – einfach zuckersüß.
Mutti machte noch etwas Marmelade aus
den Nashis und ihr gelang es sogar, dass sie fest wurde. Ich
versuchte mehrere Male Marmelade aus Nashis zu kochen, jedes Mal
misslang es. Auf jeden Fall waren dieses Jahr zum ersten Mal alle
Nashis weg – bis auf die für die Tiere. Ach ja, für Salat eignen sich das süße Obst ebenfalls. Aber das hatten wir ja gerade erst.
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