Die ersten Zwiebeln, die ich vor drei Jahren pflanzte wurden nichts. Wenigstens nicht so richtig oder sie wurden von Schnecken zerfressen. Ich erntete nur sehr wenige und sie waren wie kleine Kostbarkeiten, als ich sie für unser Essen benutzte. In diesem Jahr setzte ich eine Steckzwiebelmischung in einen Quadratmeter Gartenboden und wartete darauf, dass ich sie bald ernten könnte. Ich steckte die Zwiebeln mit etwas mehr als 10 cm zueinander im Hexagon statt in Reihen (d. h. die zweite Reihe beginnt immer in dem Zwischenraum der vorher gesteckten Zwiebeln, dadurch kann man dichter pflanzen). Als ich fertig war, steckten ca. 70 Zwiebeln in dem Quadratmeter Erde und ich las auf der Zwiebelpackung, dass ich sie sogar mit nur 5 cm Abstand hätte stecken können.
Da hängen sie - seht ihr sie? |
An einem Tag im Schrebergarten schaute ich neugierig zu meinem Nachbarn rüber. Man könnte ihn schon als Großgärtner bezeichnen. Gebückt stand der alte Mann im Garten, zog etwas aus der Erde und packte es auf eine Schubkarre.
„Na? Erntest du?“ fragte ich.
„Ja, das Zwiebelkraut ist umgefallen, jetzt können sie raus.“
Na da! Seht ihr sie? |
Oh, dachte ich, mein Zwiebelkraut liegt ja auch schon seit ein paar Tagen um. Ich ging sofort zu meinem Beet und guckte rein. Probeweise zog ich eine Zwiebel aus der Erde. Durch die lockere Erde in meinen Mini-Raised-Beds geht das ganz hervorragend und ein Spaten oder eine Grabegabel ist vollkommen überflüssig. Da ich zu Fuß mit den Hunden unterwegs war, mal wieder keine Tüte bei mir trug und D nicht um eine weitere Tüte erleichtern wollte, nahm ich nur einen kleinen Strauß Zwiebeln mit, den ich zu Hause zum Trocknen auf hängte.
Aber jetzt! |
Zwei Tage später kam ich mit Tüte bewaffnet zurück und erntete den Rest der tränenflüssigkeitserzeugenden Knollenmasse. Stolz trug ich sie nach Hause und breitete sie auf einem sonnenbeschienen Stück Rasen aus, das im Vorjahr durch einen Bagger völlig zerstört wurde. Inzwischen sind die 7-häutigen Zwiebeln und Zwiebelchen in einer Schublade verschwunden und warten darauf, gegessen zu werden. Nichts lieber als das.
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