Sonntag, 27. Oktober 2013

Warum eigentlich Selbstversorgung? - Industrielle Verarbeitung

Warum will ich eigentlich Selbstversorger werden? Dafür gibt es sehr sehr viele Gründe, die ich euch nach und nach schildern werde. Einer ist die industrielle Lebensmittelverarbeitung. Gerade heute gab es wieder eine Meldung, dass in Brezeln eines großen Discounters Draht gefunden wurde. Bei so etwas wird mir schlecht und am Liebsten würde ich komplett auf Essen verzichten, das große Unternehmen herstellen. In meinem selbst hergestellten Essen finden sich nur Dinge wieder, die mein Freund, ich selbst oder einer meiner Hunde (vor allem ihr Pelz) dort verloren haben.

Habt ihr schon einmal eine Dokumentation gesehen, wie Essen hergestellt wird? Ganz sicher, denn diese Dokumentationen gibt es zu Hauf und meist bewundert man nur, wie schnell und einfach das geht, welche Ausmaße die Produktionsflächen haben, in welchen Massen unser täglich Brot dort hergestellt wird. Aus riesigen Behältern werden Zutaten in noch größere Töpfe geworfen, vielleicht rührt das sogar jemand um, statt diese Tätigkeit von einer Maschine erledigen zu lassen. Dass da einmal etwas hinein gerät, was nicht dorthin gehört, ist bei der schieren Masse kein Wunder.

Meist hat man das große Glück, selbst niemals Opfer eines Grusel-Fundes zu werden. Die meisten werden vielleicht von einer Raupe im Salat überrascht- was sogar ein ganz netter Anblick ist, denn wenn die Raupe dort lebt, sollte der Salat nicht zu stark mit Pestiziden verseucht sein - aber schlimmeres finden vermutlich die wenigsten. Trotzdem finde ich die Vorstellung gruselig nicht genau zu wissen, was in meinem Essen drin ist, wo es her kommt, wer es hergestellt hat.

Mein gruseligster Fund war glücklicherweise in zwei Dosen Hundefutter. Ich fand Splittsteine zwischen den Fleischbrocken, die laut klirrend in den Napf fielen. Sofort schossen mit Bilder von Menschen durch den Kopf, die in weißen mit Blut befleckten Plastikanzügen, die letzten Tierreste vom Hof kehren, um auch diese noch in der Dose Hundefutter unterzubringen. Der Split von der letzten Winterstreuung wird dabei leider übersehen und sogar noch vergoldet, schließlich zählt er zu dem Gesamtgewicht der Dose und lag gratis auf der Straße herum. Meine Hunde interessierte das wenig, aber ich musste mit einem leichten Würgereiz kämpfen. Diese Sorte Futter gab es danach nie wieder.

Trotzdem ist es von mir völlig utopisch anzunehmen, ich könne alles herstellen, was ich für mein Leben brauche. Getreide anbauen wird wohl kaum in Frage kommen und ohne Brot, Kuchen, Nudeln zu leben ist ein Graus. Selber backen könnte hier helfen und vielleicht bin ich irgendwann so fleißig, dass ich mein Bort selbst backe, bei Kuchen klappt das ja schon ganz gut ... aber wer weiß das schon ...

Habt ihr auch schon einmal etwas in eurem Essen gefunden, das dort nicht hingehörte? Was war das ekligste, was ihr in eurem Essen gefunden habt?

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