Wie schon erwähnt, habe ich Tomaten bereits letztes Jahr einmal angepflanzt. Letztes Jahr hatte ich 10 alte schon vorgezogene Sorten im Garten. Zwei Pflanzen verschenkte ich, drei verkümmerten in einer dunklen Ecke im Durchgang, so dass 5 übrig blieben, die trotz allem genügend Früchte für meinen Freund, Mutter, Schwester und mich abwarfen. Von meiner liebsten Sorte, eine kleine gelbe Tomate, die wunderbar süß schmeckt, quetschte ich einige Samen heraus in ein Küchentuch und bewahrte das Tuch in meiner Handtasche auf. Vermutlich war ich gerade auf dem Sprung irgendwohin und wollte trotzdem die Samen unbedingt für das nächste Jahr aufbewahren.
Die Samen trug ich ständig mit mir herum und als im März die Zeit für die Anzucht war, holte ich das Küchentuch aus meiner Handtasche. Es war schon ziemlich weich geworden, abgestoßen, aufgescheuert und ich hatte wenig Hoffnung, dass auch nur ein Same überlebt haben könnte. Ich faltete das klebende Tuch auseinander und fand tatsächlich Samen, die ganz passabel aussahen, so weit ich das beurteilen kann. Sie klammerten sich an das weiße Papier und wollten sich kaum lösen. Zehn pulte ich müßig hinaus und setzte sie in mein Minigewächshaus, in dem gute Kokoserde auf die Samen wartete. Ein Versuch war es wert, dachte ich mir, aber die Chancen, dass auch nur ein Same aufging, waren gering. Immerhin hatte ich die Samen nicht vergären lassen, wie man das mit Tomatensamen übelicherweise macht.
Aber, Wunder oh Wunder, alle 10 keimten und alle 10 wurden zu schönen großen Tomatenpflanzen. 4 verschenkte ich auch dieses Mal wieder, denn 10 waren für uns einfach zu viel, immerhin bekamen wir auch von Freunden andere Sorten geschenkt, die einen Platz haben wollten. Die Pflanzen setzte ich in große Töpfe mit torffreier Bio-Blumenerde und verteilte sie überall dort, wo Sonne und möglichst wenig Regen sie erreichte.
Sie wuchsen und brachten reiche, viel zu reiche Erträge. Doch was tun, mit all den kleinen Tomaten? Essen natürlich, aber so viele auf einmal?
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