Sonntag, 18. März 2018

Vegetarische Königsberger Klopse

M liebt Königsberger Klopse. Ich kannte dieses Gericht nicht einmal, als wir das erste Mal zusammen aßen. Er schwärmte von dem Essen und wie wunderbar seine Oma es zubereitet hatte. Irgendwann bat er mich, Königsberger Klopse für uns zu kochen. Ich widersprach, denn ich wusste keinen adäquaten Ersatz für die Fleischklöße darin. Alles fertig zu Kaufende war zu fluffig und versalzen. Meine selbstgemachten Klöße zerfielen schon beim Braten, kochen war völlig undenkbar. Aber dann entwickelte ich mein Rezept und das nur, weil ich Trockenbohnen aus dem Garten verarbeiten wollte.



 




Zutaten für die Klopse
Die Menge reicht für ca. 20 kleine Klöße.
150 g Trockenbohnen* gemahlen
80 g Couscous
70 g Weckekrumen (Paniermehl)
400 ml kochendes Wasser
1 gehackte Knoblauchzehe
1 EL Gemüsebrühe
1 TL Paprikapulver
1 TL Salz
1 Ei
3 EL Petersilie* aus dem Tiefkühlfach





Zubereitung der Klopse
  1. Die gemahlenen Trockenbohnen mit dem Couscous mischen, kochendes Wasser darüber gießen.
  2. Gemüsebrühe, Paprikapulver und Salz in die Masse rühren.
  3. Wenn die Masse etwas abgekühlt ist, das Ei, die gehackte Knoblauchzehe und die Petersilie unterheben.
  4. Masse kneten. Die Weckekrumen nach und  nach unterheben. Hier braucht man etwas Fingerspitzengefühl. Die Weckekrumen sollen den Teig in eine gut formbare Konsistenz bringen. Wird der Teig zu trocken, etwas Wasser unterheben. Ist er zu feucht, weitere Weckekrumen hinzugeben.
  5. Aus der Masse kleine Klöse formen.
  6. Die Klopse in kochendes Wasser geben und bei mittlerer Hitze 20 Minuten kochen lassen.

Zutaten für die Sauce
3 EL Butter
2 EL Mehl
250 ml Gemüsebrühe
500 ml Milch
1 Glas Kapern
Muskatnuss
Pfeffer
Salz

Zubereitung der Sauce
  1. Die Butter bei mittlerer Hitze in einem Topf zergehen lassen.
  2. Mehl einrühren.
  3. Gemüsebrühe nach und nach unterheben, dabei ständig rühren, damit das Mehl nicht am Boden festbrennt.
  4. Die Kapern abgießen, die Brühe dabei auffangen.
  5. Kapern zur Soße hinzufügen.
  6. Die Brühe je nach Vorliebe unterheben, sie ist sehr dominant und beeinflusst den Geschmack.
  7. Mit Muskatnuss, Salz und Pfeffer abschmecken.
Dazu gibt es Salzkartoffeln. Zum Garnieren mit Petersilie bestreuen, fertig.

Lasst es euch schmecken!

M: „Bei meiner Oma war die Soße flüssiger.“
Ich rolle mit den Augen: „Ich weiß, deswegen hab ich schon extra mehr Brühe dran gemacht, als beim letzten Mal.“
Etwas später, ich summe vor Freude: „Ist das lecker!“
M: „Du hast die Königsberger Klopse meiner Oma nie gegessen.“
Ich: „Das stimmt. Trotzdem lecker.“
M zufrieden: „Jupp!“

* aus eigenem Anbau

6 Kommentare:

  1. Hallo Krabunda, es macht immer wieder Spaß, bei Dir vorbeizuschauen!

    Hervoragende Idee, Königsberger Klopse aus Trockenbohnen zu machen! Das werde ich auf jeden Fall demnächst mal ausprobieren; denn all' die Bohnen, die ich noch habe, zu Bohnensuppe zu machen, schaffe ich sogar nicht einmal, vin meinen Jungs gar nicht zu reden - die nippen an Bohnensuppe bestenfalls mal.

    Doch neulich haben sie sich Königsberger Klopse gewünscht (die ich normalerweise aus Hackfleisch mache), und da werde ich ihnen mal Dein Rezept unterjubeln (möglicherweise werde ich es mit ein wenig Zwiebelschmelz verfeinern und statt der Gemüsebrühe für die Sauce das Siedewasser der Klöße nehmen (wie bei meinem Originalrezept), das ich auch ordentlich mit Nelken, Lorbeerblättern, Wacholderbeeren und was das Gewürzschränkchen sonst noch so an groben Gewürzen hergibt, anreichere.

    Bis zum nächsten Mal,
    viele Grüße
    Jürgen

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Krabunda,
    eine Frage habe ich noch: wie und womit hast Du die Bohnen gemahlen?
    Beste Grüße
    Jürgen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Jürgen, schön wieder einmal von dir zu hören. Ich überlege auch schon die ganze Zeit, was man alles mit den Bohnen machen kann. Chili und Suppe werden auf die Dauer langweilig, aber ich habe nicht so viele Bohnen zu verfüttern wie du. Vielleicht fällt mir ja noch etwas ein.

      Gemahlen habe ich die Bohnen beim ersten Mal mit einer Getreidemühle. Die hat aber ganz schön gelitten. Beim zweiten Versuch nahm ich die Mixi und der zweckentfremdeten Frischkostraffel (http://www.mixi-küchenmaschinen.de/Zusatzgeraete). Auch die hat gelitten, aber sich dennoch besser geschlagen, als meine Getreidemühle.

      Löschen
  3. Danke für Deine Antwort!

    Tja, da muss wohl eine neue Idee her oder eine neue Erfindung für's Bohnen-Schroten; es kann ja wohl nicht sein, dass man befürchten muss, bei jeder Bohnen-Mahlzeit eine Maschine zu "schrotten".

    Ich werde darüber nachdenken; denn Deine Idee mit Gerichten auf der Grundlage von Bohnenschrot finde ich super.
    Wenn mir dazu was Besseres einfällt, poste ich es hier.

    Viele Grüße - und einen guten Start ins Gartenjahr hoffentlich bald!
    Jürgen

    AntwortenLöschen
  4. Hallo Krabunda,

    nachdem ich nun (schmunzelnd, aber auch Dich ein wenig bemitleidend) Deine letzten Berichte gelesen habe, übermittle ich Dir hiermit eine Idee zur Zerkleinerung der Bohnen, die ich neulich hatte, als ich auf dem Flohmarkt einen Fleischwolf sah: vielleicht könnte man die Bohnen einweichen und dann durch den Fleischwolf drehen?
    Für Königsberger Klopse evtl. eine Lösung. Die Frage ist nur, ob die Bohnen genügend zerkleinert würden.

    Nun ja, müsste getestet werden.

    Liebe Grüße und jede Menge Gemüse und mehr Glück mit den Hühnchen!
    Jürgen

    AntwortenLöschen
  5. Wow das ist mal eine coole Alternative für uns Veggies… Bin derzeit im Ausseerland in einem Hotel aber wenn ich zurück bin muss ich das unbedingt mal ausprobieren!

    AntwortenLöschen