Sonntag, 9. Juli 2017

Mein erstes Mal


Dies ist das erste Jahr, in dem ich mit meinen Beeten im Schrebergarten zufrieden bin – dafür ist der Hausgarten ganz schön vernachlässigt. Meine Pflanzen gedeihen hervorragend, trotz der elenden Schnecken-Eindringlinge und der lästigen Blattlaus-Übeltäter. Aber hey, die sollen ja auch was zu essen haben.



Dies ist auch das Jahr, in dem ich das erste Mal den Rasen mähte – mit einem richtigen Rasenmäher, nicht nur einem Spindelmäher. Bisher drückte ich mich davor und überließ die Arbeit jemand anderem. Im Hausgarten mähte M und D kümmerte sich liebevoll um den Schrebergarten. Da JF jetzt alt genug ist, um viel Zeit beim Opa zu verbringen (finden beide ganz großartig), kann ich die arme D entlasten und mähe unsere weitläufigen Wiesen – vollkommen uneigennützig *hust. Naja, nicht wirklich. Ich brauche den Rasenschnitt und Ds Mäher hat keinen Auffangkorb, sonst würde das fleißige Bienchen mir vermutlich sogar den Rasenschnitt aufheben. Aber, was soll ich sagen? Das Mähen mit unserem Akkurasenmäher macht fast Spaß (fast!). Wenn ich mir dann noch vor Augen führe, wofür ich das mache (Mulch, Kartoffeln, weil ich auch endlich mal was für D machen möchte und weil ich es in der Hand habe, blühende Insekteninseln stehen zu lassen), fühle ich mich beinahe wie ein Gutmensch.



Nun aber zum schweißtreibenden Thema. Der Rasenschnitt darf sich nachdem er aus dem Korb herausgepurzelt ist, erst einmal in der Sonne rekeln und etwas trocknen. Dazu harke ich ihn locker auf dem bereits gestutzten Rasen auseinander. Wenn er etwas angetrocknet ist, sammle ich ihn wieder ein und verteile ihn mehr oder weniger großzügig auf meinen Beeten. Bei den Gurken ist das kein Problem, die stehen so weit auseinander, dass ich großzügig streuen kann. Bei den Bohnen sieht es ganz anders aus. Hier komme ich kaum zwischen die eng gesetzten Pflanzen.



Nachdem ersten Verteilen dachte ich: Das Zeug verrottet ja nie. Aber inzwischen ist das Gras braun und weist immer mehr Ähnlichkeit zu Erde auf. Ich bin verliebt. Den Regenwürmern und anderen Bodenlebewesen schmeckt es, meine Pflanzen gedeihen prächtig und die Schnecken scheinen auch noch nicht auf die Idee gekommen zu sein, sich darunter zu verstecken. Was soll ich sagen? Ich bin begeistert und werde weiter mähen. Sehr zu Ds Freude, wie ich hoffe.



Natürlich dient der Rasenschnitt auch noch für anderes, zum Beispiel meinem Kartoffelbeet. Da unser Garten recht groß und ich nicht alles auf meinen wenigen Beeten verteilen kann, überlege ich, was ich noch mit dem Grün anfangen kann, ohne es als Schnittgut einfach aus dem Rasenmäher heraus purzeln zu lassen und an Ort und Stelle dem Kreislauf wieder hinzuzufügen. Ich dachte da an heißen Kompost ...

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