Donnerstag, 27. Juli 2017
Gemulchte Kartoffeln
Neulich lugte mein Gartennachbar über den Zaun zu meinem Kartoffelbeet. Einem Versuchsbeet, wie ihr sicherlich noch wisst. Von D wusste er, dass ich die Kartoffeln nicht in der Erde versenkt, sondern sie nur mit Stroh abdeckt hatte.
„Und, ist schon was dran?“ fragte er mich neugierig.
„Ich glaube nicht“, antwortete ich wahrheitsgemäß. Die Kartoffeln kamen erst sehr spät in den Boden und fingen noch viel später an zu wachsen. Jetzt blühen sie und sind noch giftgrün. Erntbar wird vielleicht etwas in ein bis zwei Monaten sein.
„Hmm“, machte mein Nachbar. „Willst du nicht mal gucken?“
Aha aha, er ist also neugierig, dachte ich. Schlimm nur, dass ich selbst total neugierig bin. Also suchte ich mir eine Pflanze aus, schob das Stroh, Gras und den Kompost auseinander und fand? Trommelwirbel: Wurzeln mit ganz vielen winzig kleinen Knollen.
Ich reckte das enttäuschende Ergebnis in die Luft.
„Naja, ich hab auch nicht viel erwartet, das ist ja nur ein Versuch.“
„Soso“, sagte mein Nachbar. „Also meine Kartoffeln sind schon ganz herrlich. Willst du welche haben?“
Äh, ja. Natürlich! Was für eine Frage. Ich suchte sofort eine Tüte. D sei dank fand ich eine in unserer Hütte und schleppte sie samt hinter mir herlaufendem Kind in Ks Garten. Er füllte die Tüte auf und ich freute mich. Während ich seinen üppig wachsenden Garten bewunderte, erklärte ich ihm, was ich mit den Kartoffeln angestellt hatte.
„Zuerst, hab ich Pappe auf den Boden gelegt, damit das Gras nicht durchwächst“, sagte ich.
„Pappe? Warum nimmst du denn Pappe? Da sind doch Schwermetalle drin.“
Äh … oh. Hmm, das wusste ich nicht.
„Dann hab ich die Kartoffeln drauf gelegt und mit Stroh abgedeckt. Später habe ich sie mit Rasenschnitt gemulcht und damit sie gut wachsen gab es noch ein wenig Kompost.“
„Soso“, sagte mein Nachbar. Eine Wortkombination, die man neben dem Begrüßungs-Moin Moin bei ihm ständig hört. „Hauptsache die Kartoffeln haben genug Platz, dann werden sie auch was.“
Ja, Platz haben sie und ob sie was werden? Das erzähle ich in ein bis zwei Monaten. Nach dem Dauerregen der letzten Tage sollten sie auf alle Fälle genug Wasser abbekommen haben. Und wenn die Wühlmäuse jetzt nicht noch mehr Schabernack anstellen, wandert vielleicht wirklich etwas in meinen Erntekorb. Schön wär's. Und was ich in Zukunft mit der Pappe mache (am Tag zuvor hatte ich gerade einen Hot Compost mit Pappe aufgesetzt) … ich weiß es nicht.
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