Eines schönen samstag Morgens stand ich auf, frühstückte, packte meine Sachen für das Plätzchen backen zusammen und ging noch einmal schnell mit den Hunden raus. Vom Hof her hörte ich ein Krähen. Es krähte und krähte und krähte und hörte einfach nicht auf. Nach 20 Minuten etwa war es ruhig, doch 5 Minuten später ging es von vorne los. Unser Hahn machte mächtig Lärm. Ganz ehrlich, ich habe nichts gegen Hühnerkrähen einzuwenden, aber den ganzen Tag lang, direkt vor der Tür ... das zehrt an den Nerven und ich war froh, zum Plätzchen backen fahren zu dürfen. Gegen Abend - nach dem Plätzchen backen - sagte ich zu M, dass der Hahn wohl spätestens im Sommer seinen Kopf verlieren müsse, denn neben ihm im Garten, würde ich es kaum aushalten. M reagierte nicht weiter darauf, doch am nächsten Tag gab es die erste Beschwerde unseres Nachbarn, Ms Vater. Ms Vater arbeitet immer Nachtschicht und wenn er sich endlich zum Schlafen legen will, ist der Hahn mächtig aktiv und hält alle wach - die Beschwerde konnte ich mehr als nachvollziehen. M schlug seinem Vater vor, dem Hahn den Kopf abzuschlagen, worauf der schockiert reagierte.
Also bat M seinen Bruder und dessen Freundin darum, den Hahn zu schlachten (wir hatten vorher schon versucht, ihn irgendwo unterzubringen, aber niemand möchte einen Hahn, außer zum Essen). So geschah es also, dass der Hahn seinen Kopf verlor und unsere kleine Wilhelmina allein im Stall zurück blieb. M und ich konnten uns das nicht mit ansehen und fuhren zu einem bekannten Hobby-Landwirt, von dem wir wussten, dass er auch alte Hühnerrassen hält - nur welche, das wussten wir nicht. Nach einer mehr als interessanten Hofbesichtigung packte er uns zwei Hühner in einen Karton, ein Bressehuhn und ein Mischling aus einem Bressehuhn und einem Jersey-Gigant. M und ich mussten lachen, als wir erfuhren, dass das Bressehuhn ein französisches Nationalhuhn ist. Es hat blaue Beine, ein weißes Federkleid und einen roten Kamm und bekam den Namen Claudette. M und ich hatten etwas Bedenken, ob ein deutsch-französische Vereinigung im Hühergehege wohl gelingen würde, aber die Hühner wurden nach ein paar Tagen Eingewöhnung zu Freunden und picken nun vergnügt nebeneinander ihre Körner. Das französische Nationalhuhn neben dem Deutschen Reichshuhn in trauter Dreisamkeit mit dem französisch-amerikanischen Mischling - wenn Völkerverständigung doch immer so einfach wäre.
Von links nach rechts - Jersey-Bresse-Huhn-Mischling, Claudette das Bressehuhn, Wilhelmina das Deutsche Reichshuhn |
Heute ging ich also etwas zu ahnen in den Stall, setzte eine Stange wieder auf ihre Halterung, schaute erwartungslos in den Nistkasten und fand ein hellbeiges Ei. Vermutlich stammt es von Wilhelmina, sie ist das älteste Huhn von den Dreien und die Bruteier, aus denen auch Wilhelmina schlüpfte sahen diesem verdächtig ähnlich. Was hab ich mich gefreut! So sehr, dass ich die ganze Welt daran teilhaben lassen möchte und diesen Blogeintrag schreibe.
Das war es auch schon wieder, wann der nächste Eintrag kommt, weiß ich nicht. Vielleicht im Frühling, wenn wieder mehr im Garten passiert. Bis dahin wünsche ich euch einen guten Start ins neue Jahr, feiert heute schön oder lasst es ruhig angehen, ganz so, wie ihr es mögt.
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